(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

17 Tage - Zero²
Die Auflösung der Traumserie soll nicht ausbleiben am bitteren Ende; die absolute Kurzfassung geht so: Ich verließ die Hündin aus dem Traum der Vergangenheit - aus egozentrischen, aber auch aus einem triftigen Grund -, und während meiner Abwesenheit starb sie. Ihr Tod und eine weitere Wahrheit, die ich in der Ferne fand, grämten mich so, dass ich seinerzeit - noch ehe Jesum Urteil gesprochen wurde - den Freitod wählte. Ich sah ihren Leichnam nie, wusste nur wie er begraben wurde. Mein damaliges Begehren erfüllten mir die "Bestatter" allerdings nicht.

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16 Tage - Zerarbeiten
Sprechen und Schreiben haben eine Gemeinsamkeit, wie auch ein Humorist und ein Satiriker etwas gemein haben. Ephraim Kishon ist seit seinem Tod im Januar 2005 ein Satiriker, vorher war er, Zeit seines Lebens, Humorist. Er wurde post mortem zum Satiriker, wie jeder Humorist, weil alle Nachrufe auf verschiedene Humoristen den Satiriker hervorheben und den Humoristen schlicht und ergreifend vergessen. Verhielte es sich andersherum, so wäre ein toter Satiriker ergo ein Humorist, obwohl er stets satirische Beiträge schrieb oder solche mit seiner Stimme vortrug. Sprechen und Schreiben, egal über was, hat die bittere und finale Gemeinsamkeit, dass es sich ante mortem nicht auszahlt, selbst wenn man damit das (eigene) Leben unterhalten kann. Ob man spricht oder schreibt: es ist und bleibt eine zerarbeitende Kunst. Sie ist oder wird nur dann lohnenswert, wenn jemand die Fähigkeit besitzt das Gesagte oder Geschriebene zumindest ansatzweise korrekt zu interpretieren. 

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14 Tage - Zerknüpfen
Zerknüpfen gibt es nicht. Es gibt auch keine Zerknüpfung, so wie es kein "zerknoten" oder eine "Zerknotung" gibt. Die Worte existieren nicht, selbst wenn sie benutzt werden. Das Sprachdiktat verwendet sie nicht, weil kein Diktierkörper sie kennt; und das Wortmorphem "Diktierkörper" ist ebenfalls eine Erfindung. 

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12 Tage - Zerpflügen
Der erste Gedanke am gestrigen Morgen war es zwar nicht, aber das erste "Zer-Wort", das mir an diesem Tag einfiel, out of the blue, aus dem Nichts sozusagen. Ich betrachtete mich dabei nicht im Spiegel, dennoch habe ich mir einzugestehen, dass da nicht viel Weg fehlte zwischen dem ovalen Wandgehänge aus Glas über den Waschbecken und dem Gedanken an das Zerpflügen; anders gesagt: Bis sich da ein Zusammenhang auftut, müssen noch ein paar Jahre vergehen und einige Falten kommen.  

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10 Tage - Zerfalten
Irgendwo und irgendwann hatte ich mal irgendeine Zahl gelesen, eine Prozentzahl, die mir unglaubwürdig erschien, weil sie so absurd hoch war. Ein bestimmter Freund war der Meinung, dass da was dran sein könnte, immerhin, so sagte er mir einst, glaubte er doch, dass die allermeisten von uns vom großen Dschingis Khan abstammen würden, heutzutage wohl eher nur noch sehr entfernt. Keine Frage, da musste ich ihm zustimmen, hatte der Begründer des Mongolenreichs nicht einzig und allein ein großes Territorium aufgebaut, sondern unterhielt er neben den zahlreichen Gemahlinnen gleichwohl eine überaus unüberschaubare Anzahl an Konkubinen. Zudem kann keiner seine Fruchtbarkeit bestreiten.

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8 Tage - Zerstreuen
Reflexion ist wichtig, vor allem nach einem anstrengenden oder aufreibenden Tag. Bei der Aufarbeitung helfen Träume, unterbewusst wenn man sie, passiv oder aktiv, primär träumt, bewusst wenn man ihnen nachhängt. Ich schätze jeden Menschen, der seine Träume mit mir teilt oder zugesteht, dass er sie teilweise für ernst nimmt oder sogar ernster als reale Erlebnisse. Was ich nicht schätze ist das, als gesellschaftlich legitimierte und als gesund geltende, Verlangen sie, die Träume, zu bewerten - landläufig: sie zu deuten -, und zwar möglichst und leider, leider am besten sofort nach dem Erwachen, spätestens vor dem nächsten Traum. Mir erscheint so ein Vorgehen skurril, subversiv und a fortiori birgt es exponentielle Gefahren zu surrealen Gedankenzügen.

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6 Tage - Zerdringen
2003, Mitte Februar. Es hatte geschneit und ich bin Vater geworden. Mein Sohn musste im Krankenhaus bleiben. Ich weiß gar nicht mehr warum, wahrscheinlich habe ich den Grund zerdringt. Er - also der Grund, nicht der Sohn - spielt heute im großen Ganzen allerdings überhaupt keine Rolle mehr. Kein Wort ist von Nöten, um zu erwähnen, dass sich die beiden jungen Eltern gemeinsam dazu entschieden ebenso dort zu verweilen, wo ihr Nachwuchs im physischen Körper das Licht der unnatürlichen Welt erblickte, so traurig solche Orte mit all ihrer Sterilität auch sind. Für uns war es ein Geburtshaus - nicht mehr, nicht weniger. Am besten schnell rein und schnell wieder fort, das war unser Plan. Daraus wurde leider nichts dank der verfahrenen Begleitumstände, aus Sicherheitsgründen, nennen wir es mal so. Ich glaube es lag an einer Verunreinigung im Blut, die gegen unsere rasche Abreise zu dritt sprach. Eine unsagbar lange Woche Zwangsaufenthalt war die Folge daraus. 

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4 Tage - Zergrämen
Der 18.12.2020 wäre der 5096. Tag gewesen. Er wäre. Er war und er wurde es aber nicht. Zwischen dem Tag 5092 und jetzt liegen drei Nächte hinter mir und fast vier Tage, je nachdem, wie man es zählen will. Sechsundsechzig Stunden davon fallen ab, in denen ich der festen Speise entsagte. Entsagen ist falsch, ich verzichtete darauf - und auch das trifft es nicht. Sagen wir daher: Es geschah einfach, und es war gut so. 

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5092 Tage - Zerkämpfen
Zerkämpfen,
eine reflektierte Form von "abkämpfen" und gleichsam schildert es nicht mehr oder weniger als den Anblick eines vom/durch Auf- und/oder Abriebs - überwiegend hervorgerufen von/durch Menschen, gelegentlich von einer Katastrophe ausgelöst durch Naturgewalten - dargebotenen Szenarios, das nur dann augenscheinlich wird, kannte man den ursprünglichen oder vorherigen Zustand der jeweiligen Örtlichkeit, der Person oder gar der Gruppe an sich. Jedes neue "Zer-Wort" ist für mich ein Kampf, ich mühe mich ab und ich wünschte ehrlich, ich könnte es anders ausformulieren. Doch der Eingangssatz, so "umschwungen" oder eher verwoben er wirkt, trügt nicht und kann als ein Abbild meiner Schwäche angesehen werden.

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5091 Tage - Zerfahren
Wer sich auf unbekanntem Terrain verfährt, der zerfährt die Oberflächen auf denen er mit seinem Vehikel unterwegs ist. Das Resultat des Zerfahren-Anteils ist bei den heutigen, zum Verschleiß preisgegebenen, Verkehrswegen zwar marginal, die Anzahl der Zerfahrer (samt deren Nutzverhalten) ist allerdings auch deutlich höher als früher - das Dramatische dabei ist somit: Jeder Teilhaber ist ein extensiver Partizipant. Wir sind also alle Zerfahrer, nebst wenn wir uns nicht aktiv daran - durch unnötiges Verfahren beispielsweise - beteiligen, und auch ferner, wenn wir in einem Gefährt sitzen oder stehen, das wir nicht mal selbst steuern. Ich lege mich ergo keinesfalls sprichwörtlich weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: Jeder ist heute zumindest ein passiver Zerfahrer, darunter sind viele es tagtäglich.

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5090 Tage - Zermartern
Den Tag über zermarterte ich mir selbstverständlich nicht den Schädel, um ein weiteres "Zer-Wort" aus meiner ausgesuchten - eher im Web ersuchten - Liste zu fischen, dessen 84 Begriffe - alle in Verbform - ich eh nicht auswendig kenne, weil es nicht nötig war mir sie zu merken. Tatsächlich ist es noch schlimmer: Ich habe mir die Aneinanderreihung gar nicht bewusst durchgeschaut. Und es waren auch nur 82 Wörter, zwei habe ich selbst erdichtet. Wie dem auch sei, was sich im weltumspannenden Internetz tummelt - oder eher: dümpelt -, geht eben nicht so schnell verloren, vorausgesetzt natürlich man weiß, wo es nachzusehen gilt. Außerdem schätze ich mir die Freiheit von einer vorgenormten Listenaufführung stets dann abzuweichen, wenn mir danach ist. Heute war mir nicht danach, und daher entschied ich mich für das augenscheinlich zuerst erspähte und dargeboten Objekt: zermartern. 

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5089 Tage - Zerkloppen
An Yom Chamischi, am fünften Tag der Woche, wird stets ein Ei zerkloppt. Das ist meine ganz eigene Tradition. Es ist der "Ei-Rein-Klopp-Tag". Ich zelebriere ihn seit acht Jahren, immer am Donnerstag, in den Monaten der Normalzeit kurz nach Sonnenaufgang, in der Falschzeit teils deutlich später. Leider hat der schwarze Gummiring des Edelstahlgefäßes, in dem ich das Ei serviere, diese lange Periode nicht überlebt. Poröse Stellen zeichneten sich schon recht bald ab, trotzdem hielt er noch einige Jahre durch. Irgendwann, es ist wohl schon bestimmt vier oder fünf Jahre her (sic!), da riss er dann und seine Symbiose mit der Kumme war jäh dahin, was zur Folge hatte, dass die bauchige Schale ihre Rutschfestigkeit auf glattem Untergrund verlor, mehr und mehr umso leichter/weniger ihr Inhalt war oder vielmehr wurde. 

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5088 Tage - Zerstücken
Während die Welt von Globalisierung nicht mehr ausschließlich träumt, sondern unentwegt diese zu einem der höchsten Güter und der ehrenwertesten aller Motivationen stilisiert, träume ich vom exakten Gegenteil, schon alleine deswegen, weil ich glaube, dass deren Traum bald zur drückenden Realität avancieren wird. Bereits heute rückt die Welt durch die fortlaufende und offenbar nicht mehr aufzuhaltende Technisierung stetig näher zusammen, was mich zusehends anstrengt - also beim Zusehen anstrengt -, besorgt und traurig macht. Bei allen hochgelobten Vorzügen kann ich der Sache keinen - wirklich keinen einzigen - Aspekt abgewinnen, der mich vollends zufrieden stellen könnte. Abneigung zu entwickeln und sie ferner zu äußern ist ein leichtes Spiel. Man sollte es jedoch nur dann offenkundig beginnen spielend zu zelebrieren, wenn man zumindest eine Alternative aufzubieten hat.

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5087 Tage - Zerleben
Was ein vorgestelltes "Z" aus dem "Erleben" alles machen kann? Was ein "V" vor dem gleichen Wort anrichten kann, ist mehr, besser und vor allem wesentlich leichter vorstellbar - das Verleben trifft uns bekanntlich sowieso alle, ausnahmslos! Das Zerleben allerdings auch, selbst wenn man sich erst hineindenken muss - sogar als Muttersprachler. Ich tat es vor dem Eintrag und werde meinen kurzen Erguss sogleich niederlegen - sprachlich, dann in Schriftform, wie üblich eben.

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5086 Tage - Zerreden
Mir wurde schon oft - teils mitunter eindringlicher Ernsthaftigkeit - gesagt, ich sollte Dieses oder Jenes tun und dass ich darin wohl deutlich besser wäre, als die erbärmliche Zunft der Zurschausteller der noch nicht näher genannten Tätigkeiten. Die Palette der Beispiele ist weit gefächert, vom einfachen Pfaffen über den Stand-up-Comedian bis hin zum Politiker, um nur einmal drei beim Namen zu nennen. Was diese "Berufsgruppen" verbindet ist das Wort. Offensichtlich bin ich von Zeit zu Zeit wortgewandter als es der einheitliche Volksmund zulässt, wovon ich überhaupt nicht überzeugt bin. Ich bin eher der Meinung, ich bin ein Meister des Zerredens.

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5085 Tage - Zerdenken
Mit einem Derivat soll es losgehen, von dem ich nicht mal weiß, ob es im Duden zu finden ist. Auf der anderen Seite kauft man solcherlei Werke ohnehin heutzutage eher seltener. Mein Exemplar ist so alt und abgegriffen, dass ich nicht mal mehr sagen könnte, wo ich es aufbewahrt habe. Ich weiß aber noch wie es aussieht. Der Einband ist nicht gelb, die Lettern sind nicht weiß und der Hintergrund, auf dem diese mit roter Farbe unterstrichen stehen, ist auch nicht schwarz. An welches seltsame orthographische Wörterbuch denke ich wohl, wenn ich daran denke, was ich offensichtlich tue? Begebe ich mich nicht augenscheinlich auf dessen Suche, so laufe ich Gefahr die Sache wohl zu zerdenken.

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5084 Tage - Zero
"Ssäro", bitte so und nicht anders lesen, und keinesfalls "ˈziɹoʊ" - this is not America. Auch nicht "Sero" wie in Serotonin, sondern "Ssäro". Es ist der erste Tag der Woche, Sonntag, Jom Rishon. Mit dem Nullmorphem geht es los. Jeden Tag ein Wort beginnend mit dem nativen Präfix "zer" als Flexionsendung. Das erscheint geradliniger und steckt den Rahmen enger, darf gedacht werden. 84 Wörter auf einem virtuellen dargebotenen Tisch haben der Auswahl genüge zu sein. Ein Schelm soll nicht der sein, der sogleich eine Verbindung mit der Zahl 5084 erkennt. Dem schalkhaften Unsinn sich ausgelieferte Wesen suchen bitte augenblicklich das Weite. 

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