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Práxeis Apostólōn, Teil 1
Der wirklich letzte Nachtrag zum Schawuot und meiner (Ver-)Zählweise: Das Datum 2448 a. H. stimmt. Ich habe in meiner Tabelle die Verheißung Abrahams einfach mit 105 Jahren angesetzt, was ein laienhafter Fehler ist, denn da muss 100 stehen. Daher stimmt der jüdische Kalender. Das nebensächlich und in Klammer bei Schawuot und 40plus  erwähnte [Zitat Anfang] "(streng ausgehend, was mir das Alte Testament sagt - ohne Interpretation [des NT]!)" [Zitat Ende] soll nicht ungehört bleiben. Der Einschub ist immens wichtig, denn zählt man anders, verleugnet man ein ganze Volk! Die biblische Chronologie des Alten Testaments DARF NICHT - unter keinen Umständen - mit der des Neuen Testaments verbunden werden! So eine Gangart hat mit einer Vermischung nichts mehr zu tun, sondern hat den Stellenwert einer Negierung und - ich wiederhole - einer Leugnung!

Nach diesen harten Worten kann ich weiter in normaler Gangart und besänftigender Stimme fortfahren, auch wenn meine Lautsprache mit Sicherheit nicht munden wird. Wie diejenigen, die vom Heiligen Geist beseelt waren, so handele auch ich mit brennendem Zorn, um die Geister derer zu reinigen, die den Frevel praktizieren anders zu glauben. Mit Stringenz, aber nicht auf Gedeih und Verderb, denn wer nicht hören kann, dem hilft ein Gleichnis, wer allerdings nicht hören will, dem hilft gar nichts mehr bis er das Hörenwollen verspürt.
Auf meinen heutigen Spickzettel stehen drei Passagen aus den drei synoptischen Evangelien, die ich eingangs zitiere - und zwar jetzt:


  • Markus 6,7
    "Und er ruft die Zwölf herbei; und er fing an, sie zu zwei und zwei auszusenden, und gab ihnen Vollmacht über die unreinen Geister. "
  • Matthäus 10,8
    "Heilt Kranke, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt Dämonen aus! [...]"
  • Lukas 9,1-2
    "Als er aber die Zwölf zusammengerufen hatte, gab er ihnen Kraft und Vollmacht über alle Dämonen und zur Heilung von Krankheiten. Und er sandte sie, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken gesund zu machen."

Die Aussendung weiterer 70/72* Jünger (orthodox: Apostel) - paarweise - schob Lukas im Kapitel 10, Vers 9 ein. Und auch diese konnten heilen: "[...] und heilt die Kranken darin [...]". Der Einschub ist in Bezug auf die erwähnten zwei und zwei (= paarweise) bei Markus enorm wichtig, ist es doch gemeinhin die einzige Stelle im Neuen Testament. Gemeinhin deswegen, weil es da ja noch einen (H)Ananias gab, der auf Geheißung den erblindeten Saulus zum sehenden Paulus machte (sic!), der fortan ebenso den Heiligen Geist in sich trug - oder wie es in der Apostelgeschichte 9,17 steht: "Hananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt durch Jesus - der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst -, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt werdest." Ausschließlich eine solche Erwähnung wäre nach der (hypothetischen) Zweiquellentheorie zweifelhaft, weil das Lukas-Evangelium und die Apostelgeschichten von ein und derselben Person verfasst wurden. Die Lösung lautet: [Josef] Barnabas. Dieser Apostel/Jünger - und seine anfängliche Funktion als Mentor für den Paulus - ist verbrieft. Er findet sogar in einem der ältesten Texten des kanonisierten Neuen Testamentes Einzug - im 1. Paulusbrief an die Gemeinde von Korinth (ca. 55 n. Chr., 1. Kor 9,6). Im Paulusbrief an die Gemeinde von Kolossä (- ebenfalls älter als das Markus-Evangelium, wahrscheinlich 58 n. Chr. -) erfährt man sogar, dass Barnabas der Vetter (Onkel) von [Johannes] Markus ist, dem späteren Verfasser des gleichnamigen und ältesten Evangeliums (ca. 60 n. Chr.), der seinem Onkel Barnabas und Paulus bei deren 1. Missionsreise auch begleitete. Da ich davon ausgehe, dass die meisten Abschnitte vom Kolosserbrief (mindestens Kol 1 und 2) frei durch den "Sekretär" (Prediger) von Paulus - Epaphras - verfasst wurden, kann der folgenden Formulierung am Ende des Briefes (Kol 4,10), und mit Sicherheit von Paulus selbst, "Es grüßt euch Aristarch, mein Mitgefangener, und Markus, der Vetter des Barnabas, [...]", nicht widersprochen werden. Dass der Brief authentisch und vor dem Jahre 60 n. Chr. aufgesetzt wurde, beweist der wichtige Nachsatz "dessentwegen ihr Befehle erhalten habt, - wenn er [Markus] zu euch kommt, so nehmt ihn auf". Markus war somit bei Paulus (zu Gast) in Rom in dessen (2-jähriger) "Gefangenschaft"** und verließ vor ihm die Stadt. Ich gehe weiterhin davon aus, dass er - Markus - dort - in Kolossä - sein Evangelium (zumindest zu Ende) schrieb. Meine These stützt sich auf das nachweisliche Erdbeben in besagter Region um das Jahr 61 n. Chr., welches den Ort (Kolossä) zerstörte, was sich somit in den chronologischen Strang passend einfügen würde.

Man mag von meiner theologischen Laienmeinung halten was man will, aber von den oben aufgeführten Zitaten kommt man nicht weg. Vor allem wenn man bedenkt, dass das Markusevangelium ursprünglich mit dem Kapitel 16 Vers 8 endete. Die Verse 9-20, die die Auferstehung von Jesus Christi schildern wurden nachgeschoben. Dazu gibt es unter Neutestamentlern sicherlich ganz unterschiedliche Haltungen, ich allerdings halte es einfach und frage: Warum sollte Markus nicht damit aufgehört haben? Dadurch, dass der 1. Brief an die Korinther ohnehin im Vers 15,3-7 die frohe Botschaft der Erscheinung Jesum erwähnt, macht das durchaus Sinn solcherlei Einzelheiten auszulassen. Ich würde sogar noch weitergehen mit meiner Annahme: Ein anderes Handeln entbehrt jeglicher Logik. Dazu kommt, dass alleinig der Evangelist Matthäus den Strang korrekt zu Ende zieht. Ich meine damit die versprochene Begegnung mit dem Auferstandenen an einem Berg bei Galiläa [vgl. Mt 28,10 und Mk 16,7]. Im Kapitel 28, ab Vers 16 kann man das Erscheinungserlebnis nachlesen.
Und jetzt komme ich endlich zum Punkt: Liest man die beiden Evangelien von Markus - ohne den Einschub nach den Kapitel 16, Vers 8 - und Matthäus in diesem Verständnis, so ergibt alles Sinn und man erhält ein geschlossenes Bild was letztendlich passierte. Die Frauen sahen das Grab, der Engel sagte ihnen, dass Jesum nicht da ist, dass er auferstanden [- nicht auferweckt! -] ist und dass er nach Galiläa unterwegs sei, wo ihn die Jünger auf dem Berg treffen werden. Jesus wiederholte den Ort des Treffpunkts im Matthäus-Evangelium nochmals, und zwar als er den "Grabfrauen" persönlich erschien. Ob das ein Einwurf ist oder nicht, kann man bestreiten. Ich glaube das (eher) nicht, weil damit eindeutig erklärt wird, wo man sich trifft - quasi eine Bestätigung der Nachricht. Wenn man sich ferner vorstellt, dass die Frauen Jesus nur knapp verpassten, dann ist jene Begegnung einleuchtend. Jesus hatte es mit seinem "Fußmarsch nach Galiläa" nicht eilig [man braucht von Jerusalem mindestens 4-5 Tage, eher 6 oder 7], die Frauen dagegen waren bemüht äußerst zügig die (frohe) Botschaft den verbliebenen 11 Aposteln zu verkünd(ig)en.

Wer meinem Schlussfolgerungen nicht glauben schenken will, der liest doch einfach mal die beiden Evangelien, so, wie ich es vorschlug. Mein Tipp: Mit Markus anfangen. Und wer nicht lesen will, der hört sich das einfach an. Und wem das immer noch zu viel ist, der liest lediglich die letzten Kapitel (nach). [Bei Markus allerdings (und unbedingt) bei Kap. 16,8 aufhören, nur um das nochmalig zu erwähnen.]

Auf meine Zitate aus Mk 6,7, Mt 10,8 und Lk 9,1-2 komme ich dann beim nächsten (Sprach-)Eintrag zu sprechen - mit oder ohne Spickzettel, das weiß ich noch nicht, doch im komme darauf zurück.

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* siehe auch den Eintrag "Die Hachse, Teil 2" ab "Passt also auf oder 'prüft aber alles, das Gute haltet fest!'".
** Paulus war zu dieser Zeit nicht im Gefängnis, er hatte "Hausarrest unter Bewachung" und durfte Rom 2 Jahre nicht verlassen. 2 Jahre deswegen, weil nach damals geltenden römischen Recht die Anklage fallengelassen wurde, wenn der oder die Ankläger nicht in Rom erschienen. Er mietete sich ein Haus an, und empfing alle - auch Markus -, die zu ihm kamen (vgl. Apg 28,30).
      
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