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Práxeis Apostólōn, Teil 2
Wir wissen alle, dass zum Neuen Testament nicht nur die vier kanonischen Evangelien gehören, sondern insbesondere auch die zahlreichen Briefe. Und um gleich die Butter vom Brot zu nehmen: Ich glaube keinem Theologen, der der Anschauung ist, dass im (vorhandenen) NT pseudepigraphische Schriften enthalten sind (- und nein, es gibt keine Ausnahmen, selbst der Hebräerbrief ist indiskutabel). Meine radikale Haltung, passend zum Diskurs, fußt im Wesentlichen auf zwei Pfeilern: a) bis auf drei Briefe entstanden alle Schreiben von Paulus in "Gefangenschaft"* und b) halte ich es (beispielsweise) für unerhört, wenn man den 2. Timotheusbrief den Paulus abschreibt, das heißt der Meinung ist, er wäre nicht von ihm und erst nach seinem Tod geschrieben worden.

Meinen heutigen Spickzettel präsentiere ich mal [, denn ich habe ihn im Nachhinein digital verfasst]. Es ist meine Laienanschauung und soll lediglich eine Übersicht bieten, um meine Theorien zeitlich einzuordnen. Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Richtigkeit. Darum geht es mir auch nicht, trotzdem will ich mit einem Hinweis das Kapitel "Paulus und seine Briefe" schließen, was niemals mein Objekt der Begierde war. Wie oftmals verrenne ich mich hin zu Dingen, die ich überhaupt nicht herausarbeiten wollte. Dann stehe ich da, vor dem offenen Fenster, hineinblickend in die finstere Nacht und habe die besagten angesprochenen Dinge irgendwie zu vollenden, obwohl ich über sie gar nicht sprechen wollte. Meine Gedanken fliegen manchmal schneller als ich, und was jetzt folgt ist einfach nur die Aufarbeitung dessen. Wer den roten Faden sucht, der wird ihn nicht finden, ich habe keinen - mit oder ohne geschmierte Zettel. Verzeihung, es ist mein Problem und meine Herangehensweise, ich kann und ich will mich nicht an eine Richtschnur halten.
Es ist mir ein Bestreben Dinge deutlich und klar zu machen, Und meiner Ansicht nach ist der 2. Timotheusbrief das Testament des Paulus von Tarsus. Wer auch immer Timotheus gewesen war, er muss ein enger und weitaus jüngerer Vertrauter gewesen sein, weil ihn Paulus schon nach dem Apostelkonzil zu Jerusalem (ca. 49 n. Chr.) und unmittelbar nach der Trennung von Barnabas traf. Die Apostelgeschichten weißen als einzige Quelle darauf hin, sofern man die Timotheusbriefe negiert. Da ich das nicht tue, gehe ich davon aus, dass er aus dem Ort Derbe kommt. Ob er später der Bischof in Ephesus wurde, ist spekulativ, aber auch unwichtig (- ich gehe davon aus). Er musste Paulus - nach meiner Chronologie - bei der Abfassung seines Schreibens bereits mindestens 13/14 Jahre gekannt haben; unabhängig ihrer gemeinsamen Reisen, war er, der Sohn einer Jüdin und eines Griechen, ein "alter Bekannter". Ich halte es daher für überaus realistisch, dass Paulus ihm einen Brief mit teils testamentarischen, vermächtnishaften Botschaften schrieb, insbesondere aber einen Brief, in dem er wichtiges Material - "Bücher" und vor allem "Pergamente" - fordert, welches er bei einen der 70/72 ausgesendeten Jüngern/Apostel in Zentralmakedonien nicht mitnehmen konnte [, weil er gefangen genommen wurde oder flüchten musste]. PLUS, und das ist jetzt entscheidend: Er will das Markus zu ihm kommt -  als "nützlicher" und "guter Helfer".
Was trieb Paulus also in seiner letzten Gefangenschaft in Rom um? Hatte er vor vielleicht mithilfe der "Pergamente", der Bücher und dem "gutem Helfer" ein erweitertes Markus-Evangelium erschaffen zu wollen? Waren die Pergamente eventuell Logienquellen, die für das spätere Matthäus-Evangelium benötigt wurden? Gab es das Matthäus-Evangelium gar schon, nur aber nicht in griechischer Sprache? Wenn ja, waren die "Bücher" vielleicht eine Art von neuzeitlichen Nachschlagewerken, Lexika dienlich der Übersetzung des Aramäischen ins Griechische?

Bevor ich die Dinge handhabe wie ein Verschwörungstheoretiker, viele Fragen in den Raum stelle und Antworten offen lasse, verlasse ich genau jenen Raum der Spekulationen und komme zurück auf mein eigentliches Anliegen.
So steht geschrieben - in allen synoptischen Evangelien -, dass die Apostel Christi Krankheiten psychischer wie physischer Natur heilen konnten, und zwar VOR dessen Auferstehung. Wer kann durch Handauflegen eine tiefe Wunde schließen? Wer kann durch das Wort den seelisch Labilen gesunden? Wer stellt schon wieder Fragen und bietet keine Antworten? Nein, ich bin es nicht! Nicht an dieser Stelle. Ich gebe die Antwort, auch wenn ich es nicht brauche, weil es in der Schrift deutlich steht [nötigenfalls bitte zurückblättern zum Teil 1]. Die Apostel konnten lange VOR dem Tod Jesu all das tun - Heilen & Austreiben! Die Jünger, und nicht nur der innere Kern der unmittelbar vorher bestimmten Zwölf, alle 70/72+12 Männer trugen den Heiligen Geist bereits in sich! Ja, richtig gehört/gelesen + ich wiederhole: Die Jünger trugen bereits den Heiligen Geist in sich! Sie brauchten ihn nicht mehr erhalten, und sie benötigten auch keine neue Auffrischung NACH der Wiederauferstehung von Jesum! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach. [Mt 26,41]

Ich kann mir keinen Katholisch-Geistigen vorstellen, der mir hier zustimmen würde, und schwerlich irgendeinen Christen, egal welcher Konfession. Wieso? Weil ich damit einige extrem wichtige Passagen geradezu als obsolet hinstellen würde, überflüssig und anachronistisch. Ich zerstöre Bilder - als ein Beispiel soll der Apostel Thomas herhalten. Wer, frage ich, hat sich diese Szene nicht schon mal vorgestellt, wie das so war mit dem ungläubigen Thomas? Meine persönliche Antwort lautet leider: Ich habe es mir nicht vor Augen geführt! Und zwar aus dem einfachen Grund, weil es keinen Unglauben geben kann für den, der mit dem Heiligen Geist wandelt! Oder war Thomas vielleicht nicht zugängig, als Jesus die Zwölf auswählte? Unsinn! Ich kann sie schon hören, die geistig Armen, die mir jetzt zurufen: Verrate mir dann, was den mit dem Judas war? War der wohl auch nicht zugeben? Und ich sage: Oh doch, denn wahrlich ist da kein Unglaube, aber wo steht geschrieben, dass es keine Ungeduld gibt? Und ungeduldig sind meistens diejenigen, die die Hände aufhalten, die Geldeintreiber, die dafür Sorge tragen müssen, das die Kasse am Ende stimmt. Präkrastination ist ein Fremdwort der Moderne, doch der Drang Dinge möglichst sofort zu erledigen, der ist bei aller Liebe nichts Neues. Dieser Eintrag ist ein Abbild dessen.

Merke: Es gibt pseudepigraphische Inhalte im Neuen Testament, aber nicht im Sinne von Zuschreibungen, sondern von späteren Nachtragungen zu den bestehenden Abhandlungen.

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* Setzt man (noch) eine weitere Gefangenschaft in Ephesus voraus, dann wurde wohl auch der Galaterbrief unter Arrest verfasst + eventuell entstand dann dort auch der 1. Brief an die Korinther. Ich halte Annahme dieser Art allerdings für dürftig. 
      
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