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Schawuot, Nachtrag
Nachträge sind meistens erleuchtender als "Vorträge", wenn "Vorträge" Antonyme für "Nachträge" wären. Als Beispiel gilt hier, um pfingstlich zu bleiben, der Nachtrag zum Johannes-Evangelium, der doch meist zu kurz kommt. Und dennoch: Ohne diesen gäbe es wohl keinen "Kirchenvater Petrus", wenn ich das mal so ganz salopp formulieren darf. Man mag davon halten was man will, so steht es aber geschrieben. Mir persönlich, um die Notiz zu geben, hätte man auf die kleine Anekdote ruhig verzichten können. Ich sage das deswegen, weil ich es auch ohne die explizite "Wink-mit-dem-Zaunpfahl"-Erwähnung gerafft hätte. 

Dieser Nachtrag wird eine Offenbarung und ein eigenes Veto gegenüber meiner vorhergegangenen Überlegungen. Ich habe mich bei meinen Zahlenspielereien nämlich ungemein vertan: Es wird ja die Gabe der Thora gefeiert, nicht der Empfang, wobei man sicherlich darüber philosophieren könnte. Nichtsdestotrotz halte ich die Gabe für eine Offenbarung, der Empfang dagegen ist lediglich die Bestätigung (dessen). Das kann man auch ganz weltlich vergleichen. Wenn ich weiß, dass ich eine Prüfung bestanden habe, dann ändert der Erhalt des Zeugnisses grundsätzlich nichts daran, weil ich ja die Prüfung bereits gemeistert hatte. Dennoch ist das Zeugnis wichtig, denn darin kann ich für mich persönlich erkennen, woran ich noch zu feilen habe. 
Unabhängig davon, und weil ich ganz entgeistert meiner "Erkenntnisse" wahr, habe ich nochmals im Internet nachgeschlagen. Demnach war der 1. Tag des Pessach nicht das Jahr 2453 (nach Erschaffung der Welt), sondern nach jüdischer Überlieferung das Jahr 2448, sprich 1313 v. Chr. Das ändert natürlich alles. Rechnet man mit diesem Jahresdatum, so fällt zwar ebenso wenig - und mit großer Wahrscheinlichkeit nach meiner "Faustformel" - der 3. Neumond (bzw. der 1. Neumond nach dem Frühlingsmond) auf den 6. Siwan - ABER: So schnell gebe ich nicht auf! Dachte ich mir, und überlegte neu.

Der Monat Nisan war ja vorher der Monat Tischri (und so ist es religiös heute weiterhin), d. h. das Volk zog im neuen Nisan aus, was aber tatsächlich noch Tischri war. Rechnet man eben so, kommt man natürlich überhaupt nicht hin und kann obendrein den ersten Frühlingsmond total vergessen. Weil ich diese Aussage allerdings nur in einer Übersetzung fand (von der ich jetzt weniger viel halte), konzentrierte ich mich auf die überwiegenden Überlieferungen, die besagten, dass es der 3. Monat nach dem Auszug [aus Ägypten] war. Konkret bedeutet das dann: neuer Tischri = Nisan = 1. Monat, neuer Marcheschwan = Ijjar = 2. Monat und neuer Kislew = Siwan = 3. Monat.
So gesehen ist Zeit total einerlei. Das Volk Israel kommt im (neuen) Monat Siwan an und erhält 3 Tage später die Offenbarung Gottes. Und wenn einem die Chronologie trotzdem wichtig ist, so gilt festzustellen, dass es der 3. Siwan 2448 war. 

Meinem versuchten Seitenhieb an das Pfingstfest tut das jedoch nicht gut, weil ich das Grundlegende nicht negieren konnte. Ich kann es [- Pfingsten, nicht den Schawuot -] allerdings kritisieren, und halte es mir offen. Der Bezug auf die jüdische Übermittlung - und vor allem auch auf den jüdischen Kalender - war nicht der richtige Hebel. Und es hätte mich auch schwer enttäuscht, halte ich doch diese Zählweise und Gliederung des Jahres für deutlich besser, wenn auch komplizierter. Ohnehin bin ich ein Verfechter des Mondkalenders, aus Überzeugung. Darüber hinaus [oder gerade deswegen] hatte ich mal theoretisch einen sehr religiös-feindlichen [nicht gewollt], gar heidnischen [gewollt], Jahresentwurf definiert - was jetzt auch schon über 4 Sonnenumrundungen her ist. Ein Jahr hätte demnach 59 Wochen á 6 Tagen + 11 oder 12 nachgeschaltete Tage am Ende - der Raunächte wegen. Der Vorschlag für die Namen der Wochentage lief im Modell auf die 6 sichtbaren Gestirne (ohne Mond) hinaus: Sonne, Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Monatsnamen gab es in dem Gedankenexperiment übrigens nicht, wozu auch?*

Ein letzter Nachsatz zum Nachtrag:
Der religiöse Nisan - gemeint: der 1. Monat im Jahr - ist übrigens der Monat, an dem die Wasser um die Arche Noah verschwanden [1. Mose 8,13]. Am 27. Tag des 2. Monats war die Erde trocken. Warum ich das erwähne, darf sich jetzt jeder selbst denken.   

      
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