Pitoyable Umstände erläutere ich ungern. Wo ich klage, da fangen Andere an zu schwärmen. Eine nicht gerade kleine Anzahl von Menschen würden die Bamberger Fußgängerzone als pittoresk beschreiben; ich dagegen bleibe beim ersten Begriff. Mag sein, dass das Ambiente malerisch ist, doch der Blick aufs große Ganze - auf das Alles - ist im Gefühl nur bemitleidenswert. Ich kann so tun, als wäre ich ein Kameramann. Die Totale bleibt verborgen, der Fokus geht nur zu einem Fixpunkt, alles daneben, darunter oder darüber, wie selbstverständlich auch dahinter, bleibt verborgen. Das Objekt der Begierde wird scharf, alles andere verliert sich in seiner Transluzenz.
Ich kann es gleichermaßen handhaben wie ein "frischgebackenes" Liebespärchen, deren brillant geschliffene und sprichwörtlich rosarote Brillengläser auch nichts anderes zugestehen, als einen schmalen Sichtwinkel. Nasenflügel zu Nasenflügel, das Gestell noch tiefenscharf, alles jenseits wird entschärft durch eine Verschmelzung der Bügel.
Das Denken des Durchschnittsmenschen muss transformiert werden, durch ihn und für sich selbst. Nur so gelingt eine Heilung von der anwachsenden psychisch-seelischen Störung, mit akuten normopathischen Symptomen, die noch keinen Namen hat. Wäre ich ein Verschwörungstheoretiker mit esoterischem Hauch, würde ich das Gegebene mit Sicherheit nicht anthropogen nennen. So bleiben es wirre Nachtgedanken eines, möglicherweise hirnrissigen, Sprechbloggers, der durch solche Aussagen nur seine eigene "Haut" zu schützen vermag, wenn er den Versuch unternimmt, emotionale Empfindungen umreisend anzudeuten. Ein klägliches Bestreben, das schon im Vorfeld scheitert und im Nachgang niemand erreichen wird.
Meine Reise durch die Hölle bleibt also (oder daher) unvermerkt, auch wenn es schade darum ist. Der Reisebericht wird dadurch nicht lückenhaft. Ich verkürze einfach und lasse die lustig-anmutenden oberfränkischen Benennungen von Örtlichkeiten mit geschichtlichem Hintergrund aus. Hund und ich erreichten ergo problemlos die Brücke zum Kanal und überquerten diese. Eine sehr gewisse, gern erträgliche, Leichtigkeit überwog mein Gemüt, von der auch Adelhaid profitierte, im Sinne dass jene sicherlich auch auf sie überschwappte. Unverständnis erregte dagegen mein Entschluss sie unverzüglich nach der Passage ins "Leben" anzuleinen, - wohlgemerkt - erstmals seit Beginn unseres Weges. Rein praktische Gründe sprachen dafür. Nicht der in eine Richtung verlaufende Verbrennungsfahrzeugverkehr der Oberen Königsstraße, sondern die Tatsache, dass die Bürgersteige nicht nur für Passanten konzipiert waren, sondern zur Hälfte den Zweiradfahrern zur Verfügung standen, bekräftigten mein Vorgehen. Ohnehin waren es nur noch wenige Meter zum Ziel, dort wo die "naturentfernte Gesellschaftssymbiose" ("Wirtshaus/Alkohol/Hund") Bestand hat.
Noch mit den Erlebnissen aus der Bürgerstadt behaftet, standen wir nun da. Unvermittelt tat sich vor uns ein großes und sicherlich drei Meter hohes und zwei Meter breites, schwer-anmutendes Holztor auf, mit Einsatztür und Seitenportal. Man hätte denken können, man stünde vor einem Kirchenhaus. Da die Geschichte zu einer Zeit spielt, wo das Rauchen in jenem "Sauftempel" noch jedermann uneingeschränkt* gestattet war, versperrte keine einzige, sich dem Nikotin berauschende, Person den Zugang. Das betätigen, der sich nach innen öffnenden Tür, mittels deren geschmiedeter Klinke, blieb mir versagt. Jemand mit "gutem Rausch" trat heraus, freudig strahlend und herzhaft aufgelegt. Spätestens jetzt wusste ich, dass ich unter echten Bambergern - und in dem Sinne -, Menschen, war. Hinein also ins Wirtshaus - oder vielmehr in die Vorhalle, die sich weit nach hinten erschloss und linkerhand in einen Außenbereich mündete. Ging man geradeaus, ganz zum Ende, fand man sich vor den Toilettenanlagen wieder; auf die, mit Urinalen und Lokusse bestückten, für das männliche Geschlecht folgten dahinter sanitäre Einrichtungen, mit Wasserklosetts, für die Frauen. Kurz nach dem Eingang gab es zur Linken ein Séparée für "geschlossene Gesellschaften", (rechts) gegenüber war die eigentliche, reichlich rustikal und mit Holz getäfelte Schankstube. Türen versperrten beiderseits den Eintritt, waren für mich aber ohne Belangen, wusste ich doch, dass ich noch tiefer hineingehen musste. Vorbei am offenen Ausschank bis zu einer weiteren Tür, die zu einem Nebenraum führte, der allerdings mit dem Hauptraum - der Schwemme - verbunden war. Es ist schwierig die Gegebenheiten für einen Außenstehenden trefflich, realistisch, detailliert, - vor allem - bildlich vorstellbar und in aller Kürze zu beschreiben; daher werde ich den Versuch an dieser Stelle abbrechen. Ich empfinde das zwar gerade und grundsätzlich unendlich schade, muss mir aber eingestehen, dass ich für solche Ausschmückungen keine besondere Begabung besitze, ob ich nun spreche oder schreibe. Mein Hang zum Marginalen und der Drang sich mit Petitessen aufzuhalten würden unweigerlich zu Abdriftungen führen. Ich sehe dazu keine Notwendigkeit, denn für die Geschichte an sich ist es unerheblich und verhielte sich unerquicklich. Adelhaid und ich waren am Ziel. Im Narrativ betrachtethatte ich/hatten wir damit sozialwissenschaftlich vier von fünf Kriterien abgehandelt. Problemerkennung, Muteingeständnis, Willensstärke und die Kraft zur Umsetzung. Hier waren wir also, bereit zur Erfüllung unserer Pflicht, dem fünften Punkt. Vielmehr war da "nur" ich, denn Adelhaid war ja "lediglich" als "Anhängsel" dabei und doch, in dieser Rolle, ein enorm wichtiger Teil, weil: ohne sie gäbe es diese Erzählung überhaupt nicht - geschweige denn den Titel. Darüber hinaus übertrug ich ihr die Verantwortung für mich, zum einen der Gesamtheit der Sache nachzukommen und zum anderen mich nicht in ihr zu verstricken. Die Rede ist nach wie vor von dieser "naturentfernten Gesellschaftssymbiose". Mit anderen Worten war ihre Anwesenheit mein Garant - ohne jegliches Zutun -, dass ich nicht in den gleichen "guten Rausch" übergehen würde, wie dem der "echte (Bamberger) Mensch" aufgesessen war, der uns beim Eintreten in den Sauftempel über den Weg lief. Ein verstreuter und zu tief ins Glas schauender Blick - und meine Verantwortung ihr gegenüber würde getrübt werden, so wie eine unscharfe Linse (sic!).
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* Inkrafttreten der Neufassung des Gesundheitsschutzgesetzes: 01.08.2010
Ich kann es gleichermaßen handhaben wie ein "frischgebackenes" Liebespärchen, deren brillant geschliffene und sprichwörtlich rosarote Brillengläser auch nichts anderes zugestehen, als einen schmalen Sichtwinkel. Nasenflügel zu Nasenflügel, das Gestell noch tiefenscharf, alles jenseits wird entschärft durch eine Verschmelzung der Bügel.
Das Denken des Durchschnittsmenschen muss transformiert werden, durch ihn und für sich selbst. Nur so gelingt eine Heilung von der anwachsenden psychisch-seelischen Störung, mit akuten normopathischen Symptomen, die noch keinen Namen hat. Wäre ich ein Verschwörungstheoretiker mit esoterischem Hauch, würde ich das Gegebene mit Sicherheit nicht anthropogen nennen. So bleiben es wirre Nachtgedanken eines, möglicherweise hirnrissigen, Sprechbloggers, der durch solche Aussagen nur seine eigene "Haut" zu schützen vermag, wenn er den Versuch unternimmt, emotionale Empfindungen umreisend anzudeuten. Ein klägliches Bestreben, das schon im Vorfeld scheitert und im Nachgang niemand erreichen wird.
Meine Reise durch die Hölle bleibt also (oder daher) unvermerkt, auch wenn es schade darum ist. Der Reisebericht wird dadurch nicht lückenhaft. Ich verkürze einfach und lasse die lustig-anmutenden oberfränkischen Benennungen von Örtlichkeiten mit geschichtlichem Hintergrund aus. Hund und ich erreichten ergo problemlos die Brücke zum Kanal und überquerten diese. Eine sehr gewisse, gern erträgliche, Leichtigkeit überwog mein Gemüt, von der auch Adelhaid profitierte, im Sinne dass jene sicherlich auch auf sie überschwappte. Unverständnis erregte dagegen mein Entschluss sie unverzüglich nach der Passage ins "Leben" anzuleinen, - wohlgemerkt - erstmals seit Beginn unseres Weges. Rein praktische Gründe sprachen dafür. Nicht der in eine Richtung verlaufende Verbrennungsfahrzeugverkehr der Oberen Königsstraße, sondern die Tatsache, dass die Bürgersteige nicht nur für Passanten konzipiert waren, sondern zur Hälfte den Zweiradfahrern zur Verfügung standen, bekräftigten mein Vorgehen. Ohnehin waren es nur noch wenige Meter zum Ziel, dort wo die "naturentfernte Gesellschaftssymbiose" ("Wirtshaus/Alkohol/Hund") Bestand hat.
Noch mit den Erlebnissen aus der Bürgerstadt behaftet, standen wir nun da. Unvermittelt tat sich vor uns ein großes und sicherlich drei Meter hohes und zwei Meter breites, schwer-anmutendes Holztor auf, mit Einsatztür und Seitenportal. Man hätte denken können, man stünde vor einem Kirchenhaus. Da die Geschichte zu einer Zeit spielt, wo das Rauchen in jenem "Sauftempel" noch jedermann uneingeschränkt* gestattet war, versperrte keine einzige, sich dem Nikotin berauschende, Person den Zugang. Das betätigen, der sich nach innen öffnenden Tür, mittels deren geschmiedeter Klinke, blieb mir versagt. Jemand mit "gutem Rausch" trat heraus, freudig strahlend und herzhaft aufgelegt. Spätestens jetzt wusste ich, dass ich unter echten Bambergern - und in dem Sinne -, Menschen, war. Hinein also ins Wirtshaus - oder vielmehr in die Vorhalle, die sich weit nach hinten erschloss und linkerhand in einen Außenbereich mündete. Ging man geradeaus, ganz zum Ende, fand man sich vor den Toilettenanlagen wieder; auf die, mit Urinalen und Lokusse bestückten, für das männliche Geschlecht folgten dahinter sanitäre Einrichtungen, mit Wasserklosetts, für die Frauen. Kurz nach dem Eingang gab es zur Linken ein Séparée für "geschlossene Gesellschaften", (rechts) gegenüber war die eigentliche, reichlich rustikal und mit Holz getäfelte Schankstube. Türen versperrten beiderseits den Eintritt, waren für mich aber ohne Belangen, wusste ich doch, dass ich noch tiefer hineingehen musste. Vorbei am offenen Ausschank bis zu einer weiteren Tür, die zu einem Nebenraum führte, der allerdings mit dem Hauptraum - der Schwemme - verbunden war. Es ist schwierig die Gegebenheiten für einen Außenstehenden trefflich, realistisch, detailliert, - vor allem - bildlich vorstellbar und in aller Kürze zu beschreiben; daher werde ich den Versuch an dieser Stelle abbrechen. Ich empfinde das zwar gerade und grundsätzlich unendlich schade, muss mir aber eingestehen, dass ich für solche Ausschmückungen keine besondere Begabung besitze, ob ich nun spreche oder schreibe. Mein Hang zum Marginalen und der Drang sich mit Petitessen aufzuhalten würden unweigerlich zu Abdriftungen führen. Ich sehe dazu keine Notwendigkeit, denn für die Geschichte an sich ist es unerheblich und verhielte sich unerquicklich. Adelhaid und ich waren am Ziel. Im Narrativ betrachtet
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* Inkrafttreten der Neufassung des Gesundheitsschutzgesetzes: 01.08.2010