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Dreißig auf Sieben – Teil 2
Peterle war gestern schlau und kam heute nicht [mehr]. Er weiß jetzt, dass es zur Rechten des Apfelbaums nichts mehr zu finden gibt. Vielleicht deswegen, möglicherweise, lehnt da auch eine stählerne Wanne, die mir eher nach einem Blechkonstrukt ausschaut. Ich hab sie noch nie berührt und hab es auch nicht vor. Der rundlichen, ich nenne sie mal, überdimensionierten Schüssel, schenkte ich bisweilen noch keinerlei Beachtung, gegebenenfalls sollte ich zumindest das mal in nächster Zeit tun. Ihre Bestimmung ist mir ebenso unklar. Wahrscheinlich ist das der neueste Schrei, Deko-Spleen sozusagen. Wir lehnen ein Behältnis an einen x-beliebigen (Obst-)Baum. Dahinter versteckt sich sicherlich irgendeine spirituelle Bedeutung, die sich mir nicht erschließen mag, ohne nachzufragen [wohlgemerkt], bei der Person, die sie dahin postierte. Tatsächlich habe ich sogar zwei Menschen in Verdacht. Sollte es mir mal arg langweilig sein, werde ich mich geflissentlich darüber erkundigen. Immerhin bekäme ich, vermutlich, zwei unterschiedliche Anschauungen – und, davon gehe ich aus –, die ich beide gleichermaßen mit einem Schulterzucken – Achselzucken? – als Meinung diffamieren würde, wenn ich sie erführe. Ich bin ein durch und durch spiritueller Ignorant, könnte man meinen oder [gar] festhalten.

Peterle ist auf jeden Fall tausendmal spiritueller angehaucht als wir alle; dennoch würde ich sie, seine Eigenschaft, eine Art von Wahrnehmung, nicht als spirituell beschreiben wollen, was ich gerade eben tat, das ist mir durchaus bewusst, und dafür muss ich mir selbst verzeihen. Peterle erfuhr vor vierundzwanzig Stunden von etwas, dass mir seit vielen Monaten schon bekannt ist. Er war lange nicht mehr hier, ich glaube, das erwähnte ich bereits. Keine Ahnung warum, doch es würde mich vermutlich mehr interessieren, als der mögliche, spirituelle Hintergrund der überdimensionierten Schüssel. Dem netten Katerchen – welches ich einfach mal Peterle (ohne Weihwasser!) taufte und –, mit dem ich nicht per du bin, war seine Erkenntnis jedenfalls ein Graus. Mit gerümpfter Nase schlich er sich auf kleinen Umwegen durch den Mini-Garten davon, ehe er das Grundstück stillschweigend verließ. Und weil Peterle heute nicht mehr auftauchte, erzähle ich das alles, denn ich habe sonst nichts zu berichten, um halb – dreißig? – auf sieben Uhr in der Echtzeit. In den etwa zehn Minuten, die ich am Fenster, rauchend, verweilte, ereignete sich nichts, von dem ich plaudern wollen würde. Als ein philanthropisch angehauchtes Individuum mit misanthropischen Einschlägen [sic!], bin ich sehr froh darum, dass ich mir vor vielen Jahren ein festes Credo, eine Devise, auf die Fahne stickte – auf die Brust schrieb? (Einschub: Wer macht sowas ...? Ach ja, die ›Nicht-Reinhäutler‹, stimmt!) –, das da in etwa so lautet: Wenn ich nichts Positives zu berichten habe, hülle ich mich im Schweigen. Anders gesagt: Beschweren – beklagen? – kann sich jeder, das Schweigen, andererseits, zu beherrschen, das ist eine hohe Kunst. Vergessen wir also den Satz mit dem Reden und dem Silber. Der Schweigende weiß von dem Gold und schreibt solch umgedichtete Aphorismen, von dem er sogar Bescheid weiß. Der gefiederte Spruch – das geflügelte Zitat? – kommt aus dem Munde des Königs Davids und findet sich heute in den gängigen Bibelausgaben im Psalm 12, Vers 7 wieder. Tatsächlich war es mal der Vers sechs, bevor man aus dem ›Vorgänger, nach der Octave [...]‹ einen eigenen Vers fabrizierte. Weißt der deutsche Geier, weswegen. Rezitieren wir ihn, den Psalm, mal, sagen wir für Spaß (so wie er in meiner Elberfelder Übersetzung von 1871 steht): ›Die Worte Jehova's sind reine Worte – Silber, geläutert in dem Schmelztiegel in der Erde, siebenmal gereinigt.‹ Allein um diesen Vers könnte man – ein unspiritueller Idiot wie ich? – Schundhefte füllen. Das Gold sehe ich trotzdem nicht, weil ich es mir nicht anschaue. Wozu auch? 

Peterle weiß jetzt zumindest (leider?), dass es am Apfelbaum keine Mäuse mehr gibt. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass er demnächst nicht mehr in Erscheinung treten wird. Was will er auch hier, in der Nacht, wenn alle Menschen schlafen und nur ich noch was von mir hin- und herschwadroniere? Eben, nichts. Keine Mäuse, kein Peterle. Wir schließen das Kapitel (daher unvollendet?). Auf die überdimensionierte Schüssel muss ich dagegen (auch leider?), wohl oder übel, auf ein Wort – oder einem Meer von Worten? – zurückkommen.
      
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