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Der Regenbogen-Altsprech
Am 25. Mai h.a. schrieb ich einem befreundeten Schriftsteller jene Zeilen:
»Heute war ein Regenbogentag; ich sah auf dem Heimweg (im Auto) zwei davon, der eine zog sich über den anderen. Der, für das Auge (ausgehend von meiner Perspektive), höhere und längere Bogen war blass und verwaschen, der kleinere dagegen hatte leuchtende und gut zu erkennende Farben. Das Schema fing beim Blogger-Orange an, das ins Gelbe überging, dann Grüntöne, gefolgt von babyblau bis zum Violetten; Pink fehlte natürlich auch nicht, es war ganz oben - warum ich das jetzt nur vergaß zu erwähnen oder ganz aus meinem Kopf strich?«
Heute weiß ich es: Verblassende Rottöne vergisst man schnell. 

Dank der Bekanntschaft, wurde mir auch klar, was ich da sah: Es war ein Regenbogen mit dessen 51-Grad-Spiegelung in Eiskristallen, was selten vorkommt und nur bei entsprechender Wetterlage möglich ist. Wichtiger als die naturwissenschaftliche Erklärung ist mir jedoch mein persönlicher Umgang mit dem Phänomen. So denke ich nicht an ein Zeichen der Toleranz für Homosexuelle o. ä. [...], sondern an seine ursprüngliche Bedeutung aufgrund der wohl bekanntesten Überlieferung [aus der Bibel]: Das Versprechen HaSchems zu Noah, den ewigen Bund zwischen ihm [dem Schöpfer] - um der Menschheit Willen - und allen Seelen auf der Welt. Denkt man so, könnte man meinen, dass ein Regenbogen eine wundervolle Erscheinung ist, man jedem von dieser Schönheit zu erzählen und so lange wie nur möglich sich ihn anzuschauen hat. Doch eine solche Herangehensweise ist mit Vorsicht zu genießen. Der Regenbogen ist zuerst einmal kein positives Zeichen und des Weiteren eine Erscheinung von G'tt in dieser Welt - und zwar nach einer weltumspannenden, kataklystischen Katastrophe. Betrachtet man ihn zu lange, besteht die Gefahr, dass man seinen Glauben verliert und die Natur anstelle dessen heiligt. Deswegen ist es auch für mich wichtig sich an die ursprüngliche Bedeutung zu erinnern und keine anderen Interpretationen zu starten oder gar Elemente eben jener Symbolkraft sich zu Nutze zu machen - für die eigenen, ich will fast sagen, mitunter teils heroischen Ziele. 

Überlieferungen aus anderen Religion und mythologischen Sagen bekräftigen mein Gesprochenes in dem Sinne, dass sie unabhängig voneinander zu gleichen Schlüssen kamen. Der Regenbogen ist dementsprechend kein permanenter Friedensgeber, sondern ein symbolisches Werkzeug für das Ende eines Krieges, hervorgerufen durch Naturgewalten. Schlussendlich bleibt es jedem Einzelnen überlassen im weiteren Sinne zu denken oder zu glauben, wer oder was jene - nicht zu kontrollierenden - Kräfte verursacht hat beziehungsweise wie sie zustande kamen. Bleibt man bei der reinen Thora-Lehre - ohne Ezechiel beim Wort zu nehmen, der ohnehin "nur" ein Prophet in der Zeit war, als G'tt nicht wirkte (wichtig!) - so kann man durchaus von einer Toleranz zum Leben sprechen, was überhaupt nicht gleichbedeutend damit ist (oder sein sollte!), dass man gewisse Unsitten akzeptiert, sie also in das eigene Leben integriert. Die Duldung [allen Lebens] wäre eine harte, aber dennoch nicht ganz falsche Umschreibung für ein solches Vorgehen. Was der Menschheit folglich bliebe ist der unstete Wille etwas zu erreichen, was unerreichbar ist - und seine Versuche sind eher töricht denn tapfer. 

Die Tragweite der Einzigartigkeit ist der Ausdruck einer in Agonie sich befindlichen Spätmoderne. Das hochmütige Treiben und Trachten des Menschen, das Sinnen nach Stolz, ist tief verankert in dessen Sein und entfaltet sich durch freie Entscheidungen.
Ohne eine weitere persönliche Note schließe ich hier unvollkommen.  
      
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