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Der lustvolle Geilheits-Sprech
Dass das Adjektiv der Geilheit [geil] mal als ein Synonym ohne erotische Note fungieren würde, hätte sich der liebe, und wohl auch wollüstige, [Martin] Luther wohl niemals denken wollen. Ohne Geilheit auf sein "Weib" [Katharina] wären keine Nachkommen in dieser Zahl [6] herausgekommen, mag ich mal als eine Behauptung aufstellen, ob sie stimmt sei dahingestellt. Die hanebüchene These diente mir nur für den vorherigen Satz und unterliegt nun keiner Wertung mehr, zumindest schenke ich ihr - nun gesprochen - keiner weiteren Bedeutung.

Dennoch zischt mir die Zunge, für die Jugend bin ich ja schließlich auch nur ein Boomer, weil die Jugend das meint zu wissen. Sie wissen zwar, dass mit Boomern die Generation der späten Nachkriegskinder gemeint ist, eine Periode geprägt von einem üppigen, prosperierenden Mittelstand, dem niederschichtigen und in allen Zeiten vermehrungsfähigen Plebs und - nicht zu vergessen - den letzten Zuckern des aristokratischen Restadels. Unter widrigsten Verhältnissen, jedes Grüppchen in seiner Art anders ausgeprägt, schafften sie gemeinsam (und nahezu spielend) die Erhöhung der Population mit ihren, der Fortpflanzung dienlichen, Geschlechtsorganen.
Nun gehöre ich natürlich nicht der Kohorte der Baby-Boomer an, dafür bin ich deutlich zu jung, dennoch schwirrt in den Köpfen der Millennials der absurde, und fast schon immanente, Gedanke mit, dass alles vor Z - ihrer eigenen - und der Gen X gleichbedeutend wäre mit den Folgen der erhöhten Fertilitätsrate aus den Jahren von 1955 bis in die späten 68er (je nach Interpretation; und für Deutschland gilt hier wohl eher das Jahr 65 als Scheidepunkt aufgrund der massenhaften Verwendung der verführerisch eingeführten Antibabypille).

Zurück zur Geilheit. Die Lüsternheit soll mir als theoretischer Ansatzpunkt dienen, um die Fehlinterpretation der semi-adulten Masse der Zoomer zu deuten, sagen wir eher: die Geilheit wird mir nützlich sein zur Veranschaulichung. Die gesteigerte Wiederbelebung der eigenen Triebhaftigkeit, ohne soziologisch das jetzt als Laie begründen zu können, findet ihr Maximum wohl kurz am Ende des schöpfungsfähigen Spielraums und dramatisiert sich bei der Frau nach dem Klimakterium. Der - bis ins hohe Greisenalter und seiner Jahresspanne hinterherhinkende - Mann hingegen erfreut sich in aller Regel bis zum Ableben der, frömmig ausgedrückt, unzüchtigen und sündbehafteten Gier der Erregung. Um das Thema abzuschneiden, hier meine spekulative Annahme in aller Kürze: Ist es vielleicht genau das, was die heranwachsende Zunft potentieller Väter und Mütter damit zum Ausdruck bringen will? Umtriebige Eltern, die es auf die Spitze treiben und mit Reizen nicht mehr geizen, sondern gerade eben diesen Stimulus für ihren, womöglich letzten aufflammenden, Drang heranzuziehen versuchen?
Wenn dem so wäre, stünde [für mich] zuallererst die gar irrwitzige Frage - als stilistisch-rhetorisches Stilmittel? - im Raum, die da wäre: Wer ist jetzt nun mehr fixiert, mehr versessen, auf jenes Geilsein, die Bommer oder die Zoomer?

Persönlich will ich mir vorstellen, dass solche Widerlichkeiten keine Komponenten des gebrauchendem Verstandes sind und meine Vermutung letztendlich nur geil ist; geil im bodenständigen Sinne der Vor-Luther-Zeit und gleichsam dessen ursprüngliche Bedeutung würdigend, nämlich mit Umschreibungen wie jenen: Wuchtig, mutig, kraftvoll, üppig, fröhlich, ... sicherlich nicht in allen Belangen schön, aber dennoch lustvoll.  
      
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