(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Tag 5065 - Vergewissern

Wer ein Tattoo hat, braucht sich nicht täglich vergewissern, ob es noch an Ort und Stelle steht. Es bewegt sich zwar mit den Jahren, marginal wohl, dennoch wird es nicht verschwinden, tut man nichts dagegen oder eher dafür. Ich schreibe mir nichts auf den Rücken oder sonst wo hin, und eventuell ist das auch ein Grund warum ich unliebsame Dinge vergesse. Trotzdem halte ich es für immens wichtig mich auch an triste Zeiten zu erinnern, vielleicht auch gerade deswegen, in dieser Reflexion, um abermals zu erkennen, wie trostlos es einst war. Vergewissern ist wichtig, allein schon aus Gewissen zum Wissen.

Steht das Objekt noch da wo es war, liegt dies oder jenes noch hier, wo ich ihm, ihr oder es dem Platz zugewiesen hatte? Wo ist das Teil, das immer zu einer festgesetzten Zeit am Tag an seinem oder ihrem Ort liegen muss, weil das ungemein wichtig so ist? Sind das autistische Vorboten, die es gar nicht gibt, weil man so etwas nicht einfach bekommt, sondern schon immer in sich trug? Hat der Pragmatismus Einzug genommen im tagtäglichen Rhythmus oder ist das nur ein Spleen? Raubt es einem den Schlaf, wenn man sich derlei Vergewisserung nicht vor- oder annimmt? Wirkt es lächerlich absurd für den Unbeteiligten - oder mehr -, wenn man solche Vorgehensweisen auf andere Wesen ummünzt, ihnen aufbürdet, auch wenn man sich im Klaren ist, dass sie "der Sache" ausgeliefert sind? Klingt das alles so seltsam, dass man es sich nicht vorstellen kann? Ein Absatz voller Fragezeichen und mit einer Exklamation am Ende!(?)

Mitnichten. Stelle dir folgendes vor: Du willst dir am Morgen Kaffee machen, kannst aber weder die Bohnen noch die Filtertüten ausmachen, weil sie irgendwer verstellt hat. Du suchst also, findest beides, machst dir das Heißgetränk [...] Verspätet ist es endlich fertig, fehlt ergo nur noch ein Gefäß, lassen wir es deine Lieblingstasse sein. Sie ist aber nicht dort, wo du sie vermutest, und du musst erneut auf die Suche gehen oder dir einer Alternative bedienen. Wirst du das alles hinnehmen, ohne den vermeintlichen "Versteller" nicht darauf aufmerksam zu machen?  

Der Wassernapf meiner uralten Hündin steht seit Ewigkeiten immer an der gleichen Stelle. Ich muss sie in dieser Hinsicht nicht mehr kognitiv fördern und musste es noch nie. Ich bin schon froh, wenn sie trinkt, den Wasser- und den Fressnapf nicht verwechselt und ich ihr keine Hilfestellung bei der Ausübung dieser banalen Tätigkeiten zu geben habe. Und wenn doch, dann tue ich es gerne. 

Kann ich mir es einrichten, so vergewissere ich mich - schaue ich - in den Wachzeiten meiner Existenz alle Stunde mindestens 1 x nach ihr, um zu erkennen, ob es ihr gut geht, wie ihr Platz bestellt ist und so weiter. Ich fühle mich dazu verpflichtet, und tue das ebenfalls aus Überzeugung und vor allem der Zuneigung wegen liebend gerne. Da achte ich sehr darauf. Vergewisserung es ist mir wichtig, bei Gegenständen, meiner selbst und speziell anderem Mitgeschöpfen. 
      
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