›DPavF‹ steht abkürzend für
›Degoutante Prosa am
ver****ten* Fenster‹.
›Degoutante Prosa am
ver****ten* Fenster‹.
Das Proömium:
La possibilité de vivre commence dans le regard de l'autre.
Auf Deutsch:
Die Möglichkeit zu leben beginnt in den Augen anderer.
Das authentische Diktat [vom 17.10.2024] (légèrement raffiné):
Am Anfang des jüdischen, neuen Jahres (5785) hatte ich auf dem alternden Social-Media-Netzwerk #1, Facebook, Seiten (keine Profile) blockiert, die über 50 Millionen* Leute (offensichtlich) mögen, gefallen oder so ähnlich. Das machte mich (jedenfalls) überglücklich. ›Normale Menschen‹ wünschen sich gelegentlich etwas Besonderes zu sein. Unter Asperger-Autisten, die von ›Natur aus‹ besonders sind [sic!], gibt es einen Begriff für ›normale Menschen‹: Neurotypische. Ich glaube, unter den weit mehr als 50 Millionen waren nicht nur Neurotypische.
Das ist übrigens eines meiner ›Hobbys‹, die ich ausschließlich auf dieser Plattform ausübe, meistens dann, wenn ich nebenher irgendetwas auf YouTube aufgerufen habe, wo ich nicht hinzusehen habe, wo das Gehörte ausreichend ist. Klassische Podcasts fallen weniger darunter. Podcasting ist für mich das Radio der Neuzeit. Und Radio höre ich seit Ewigkeiten nicht mehr daheim, lediglich noch unterwegs, beim Autofahren wegen Verkehrsmeldungen oder (notgedrungen) auf der Arbeit während der Büropräsenz. Ich würde in dem Zusammenhang ja gerne das sogenannte Coffee Badging betreiben, also nur mal kurz ins ›Office‹ auf eine Tasse Kaffee reinschneien und dann wieder abhauen, aber ich denke, das käme nicht so sonderlich toll herüber. Zudem bin ich ein leidenschaftlicher Bürovampir, wenn ich anwesend bin, weiß das jeder, und ich kann mich nicht einfach so davonstehlen. Das würde ungemein auffallen.
Bevor es ins Thema geht, eine kleine Vorbemerkung: Selbst wollte ich von mir keine Hörspiele hören wollen, obgleich man heutzutage mithilfe vieler digitaler Tricks s/eine Stimme verbessern und aufwerten kann. Die Frage ist an der Stelle berechtigt, ob durch derartige Mogeleien nicht die analoge Menschlichkeit des Sprechorgans zu einem gewissen Grad genommen wird, darunter auch dessen Einzigartigkeiten. Im echten Leben wispert man ja auch nicht gerade unentwegt seinem Gegenüber ins Ohr, also mit kaum einem Abstand zu dessen Hörorgan, gepaart mit einer semi-halluzinativen Note in der Stimme. Bettgeflüster in der Öffentlichkeit auszuüben, ist ein schwieriges Element. Es ist ähnlich dem Unterfangen, wenn zwei miteinander tuscheln, was durchaus öfters vorkommt. Fragt man mich, so würde ich behaupten, dass alleinig Souffleure das Recht haben in Räumen gefüllt mit Menschen das Flüstern zu praktizieren, weil: Es ist ihr Broterwerb und keiner macht daraus ein Geheimnis.
Ist der Punkt erreicht, an dem ich mir selbst nicht mehr beim Sprechen zuhöre, so kann und sollte ich mit dem ursprünglich angedachten thematischen Aufgabenstellung, der Hörspielprosa, beginnen. Wichtig ist hierbei die Differenzierung: Hörbücher sind nicht mit Hörspielen gleichzusetzen. Da gibt es einen großen Unterschied, mehrere sogar. In vielerlei Hinsicht sind Hörspiele für Kinder pädagogisch wertvoller als Hörbücher, das war schon zu Schallplattenzeiten und später auf Musikkassetten so, und das hat sich mit dem Fortschritt der Technik auch nicht unwesentlich verändert, ohne auf Inhalte oder Mitwirkende einzugehen. Seien wir für eine Sekunde mal ehrlich, müssen wir uns eingestehen, dass nichts über die Stimme von Hans Clarin geht. Und nein, ich rede nicht von/m Pumuckl, sondern meine Gedanken gehen eher hin zu Hui Buh, dem Schlossgespenst – unbedingt auf Vinyl. Das wäre einer meiner Favoriten bei Kinderhörspielen auf Langspielplatte, darum geht es allerdings nicht, denn: Es gibt sie. Hörspiele für Erwachsene, adulte Menschen, die normalerweise keine pädagogischen Stützpfeiler mehr benötigen sollten. Was ich damit zum Ausdruck bringen wollte, habe ich vergessen. Ich stemple es als unwichtig ab, denn es würde womöglich in die falsche Richtung driften, die nicht mehr so ganz vertikal sein könnte (oder wäre) und im horizontalen G..., ja, auch das soll es geben, wurde mir zumindest berichtet. Die Aussagen dahinter habe ich nicht geprüft und für eine aufwendige Recherche war ich zu faul. Manchmal hat man einer Person einfach das Vertrauen entgegenzubringen.
Am Ende will ich noch schnell mein Lieblingshörspiel erwähnen, dessen grundlegende Existenz sich auf einen Roman von Michel Houellebecq bezieht. Jawohl. Houellebecq. Wem auch sonst, wenn ich im Halbschlaf mit vernebelter Birne über Werke für Erwachsene in Prosa philosophiere? Wie auch immer, Houellebecq ist es, wird es sein. In physischer Gestalt liegt es mir [– das ›hörspielende Gewurksel‹ –] in Form zweier Compact Disc vor. Auf dem Einwand steht unter dem Namen des Autors ›Elementarteilchen‹.
Das Teil beinhaltet, wie erwähnt, zwei circa 75-minütige CDs und ein 16-seitiges Booklet, welches ich nie in Angriff genommen habe zu lesen. Das Hörspiel hätte ich eventuell zu keiner Zeit richtig verstanden, ohne das Buch vorher gelesen oder den im Nachgang entstandenen Constantin-Film (aus 2006) gesehen zu haben. [Btw.: Dieser lässt den passiven Zuschauer ein klein wenig glücklicher zurück, obgleich starke Abweichungen ins Auge stechen.]. Tja, und nun? Wie meinte es angeblich Albert Einstein mal so schön: ›Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich in ihr nur zurechtfinden.‹ Mein räudiges Fazit wäre in dem Fall daher: zuerst das Buch, dann das Hörspiel und am Ende vielleicht der Kinostreifen.
Das trotzige, kurze Postskriptum:
Einer meiner Lieblingsdialoge aus der Verfilmung geht verkürzt im Übrigen so:
Christiane: Männer, die einsam altern, haben es nicht so schwer. Sie trinken vielleicht einen Wein, schlafen uns stinken aus dem Mund, und am nächsten Morgen, wenn sie aufwachen, fängt das Spiel von vorne an – bis sie sterben, was meist sehr schnell geschieht.
Bruno: Und was ist bei Frauen deiner Meinung nach anders?
Christiane: Wir sind zäher, wir werden älter. Unser Körper ist nicht mehr begehrenswert und wir leiden darunter. Wir können nicht darauf verzichten, geliebt zu werden.
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* Etwa 131 Millionen mit 7 Klicks am 20.12.2024!
Circa 451 Millionen mit sehr vielen Maustastenbetätigungen am 21.12.2024!!
(Überschlagene 114 Millionen am 22.12.2024, bis mich FB endlich in Ruhe ließ.)