(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Der 'transracernde' Nachwort-Sprech
Gelegentlich benutze ich Spickzettel. Was rede ich – gelegentlich?! Eher oft greife ich darauf ab, denn ohne geht es schon lange nicht mehr, will ich meine sprachlichen Ergüsse auf ein angemessenes Niveau (...) schrauben. Das Alter ist nicht unbedingt daran schuld, jedenfalls möchte ich mir das einbilden. Wie dem auch sein, auf meinem heutigen Spicker zur #n8ruh steht nicht viel – und das ist manchmal besser so: "Henry Miller, Mongole – #transrace". Ich schrieb die vier Wörter bereits gestern auf einen Zettel, damit ich heute daran denke. Und das - ich gestehe - ist tatsächlich dem Älterwerden geschuldet.

Im Vorfeld zu diesem Eintrag war ich ein wenig fleißiger als bei der Gedächtnisnotiz am Vortag. So hörte ich mir ein Interview mit dem Freigeist Henry V. Miller auf ein Neues an. Er war bei jenem Gespräch schon sehr betagt (87) und residierte in seinem Alterswohnsitz in L.A. Die Big-Sur-Zeit lag seit vielen Jahren hinterm ihm und gleichwohl waren da nur noch wenige Monate vor ihm, (be-)folgte man seinem chinesischen Spruch* am Eingang seiner Villa in Pacific Palisades ..., tat man gut. Nun, ganz zu Beginn des ¾-stündigen Interviews (?), entlockte Margret Dünser ihm die folgenden, wertvollen Zeilen:
  
„Wie auch immer, ich fühle mich den Mongolen und Chinesen näher als den Deutschen. Ich weiß nicht warum, aber ich hab das Gefühl mongolischer Abstammung zu sein, vielleicht von vor 3.000 Jahren. So empfinde ich.“**

Ich will es heute kürzer halten und hätte daher dazu nur eine kleine Frage am Rande, die niemand beantworten muss: War Henry Miller im Jahr 1978 womöglich ein Vorreiter der späteren, ahistorischen Transracial Identity***? Wenn ich mich zu einer Antwort hinreißen lassen würde, dann müsste ich mit einem entschiedenen "Nein" ansetzen. Denn entgegen seiner Gefühle und Empfindungen fuhr er auch rationale Gründe auf, und keiner weiß heute mehr, inwieweit diese - oder was überhaupt - ihn dazu bewog so zu denken und vor allem zu fühlen. Menschen die mich oder mein Schundhefdla "Die Mongolenkönigin" kennen, können mehr als nur erahnen, dass ich seine Wahrnehmung auf eine andere Art und Weise, aber dennoch unvoreingenommen, teile. Ja, auch ich fühle so! Der Unterschied zwischen mir und Aktivisten der Transracial-Bewegung ist indes absolut nicht marginal. Mir käme es nie in den Sinn äußerliche Veränderungen an mir vorzunehmen, um meinen Gefühlen auch Ausdruck zu verleihen. Ich habe das nicht nötig, weil mein Empfinden so stark ist, dass es sich nicht durch Schönheitskorrekturen exponentiell steigern ließe; minimal vielleicht, aber es wäre dennoch falsch. Der Kern des intuitiv Erfassten ist doch woanders gelagert als in der Außenwelt – und zwar im Inneren.
 
Good old Henry musste davon auch wissen, anderenfalls hätte er seinen letzten Wohnort nicht ins Kalifornische gelegt, sondern eher nach Ulaanbaatar. Und so ende ich mit einem verkürzten Zitat von ihm sang- und klanglos:
  
„Die bedeutendste Erfahrung, die ich in Big Sur gemacht habe, ist die Umwandlung des eigenen Wesens, die manche mit allen Kräften herbeigeführt haben.“**  

___
* Abgek. Vers. des Spruchs v. Meng Tse: „Ist ein Mann alt geworden und hat seine Mission erfüllt, dann hat er das Recht sich in Frieden mit den Gedanken an den Tod auseinanderzusetzen [...] Man sollte an der Tür seines Hauses vorübergehen, so als stünde es leer.“
** Online-Quelle: https://youtu.be/ofJ1a83KfR4 [Zeitindexe ab 3’ 36’’ und ab 15‘ 49‘‘, 31.07.2021].
PS zu 
**: Glaubt nicht ausnahmslos alles auf YouTube! Das Interview erfolgte nicht 1980 (damit ist das Austrahlungsjahr auf ZDF im März gemeint); es wurde 1978 geführt und im Oktober 1979 publiziert [siehe: https://www.imdb.com]
*** Der Begriff ist daher ahistorisch, weil er abgeleitet wurde vom Begriff "Transracial/Interracial adoption", also der Adoption eines rassen- oder ethnienfremden Kindes in Hinblick auf die Adoptiveltern und deren jew. ethnische Herkunft/Zugehörigkeit.      
      
1 Gedankenkommentar
  
ℐlasţradamuⓈ 'schrub' am 1. August 2021 um 00:11 folgende Gedanken:

Der Vollständigkeit halber kommentiere ich mich mal selbst, um das Folgende zu verlauten:
Das war mein letzter "Juleisprech"-Eintrag - und all dass Gesagte wird abermals als Schundhefdla publiziert. Ich gebe den "Büchla" wahrscheinlich den Namen "Der Juleisprech", auf jeden Fall die Kennzeichnung #14 und noch einen Untertitel. Andere Vorschläge nehme ich gerne an, sie dürfen aber auch ausbleiben.
Und wer - berechtigt - nach dem "Warum" fragt, für den lasse ich gerne HVM sprechen: "Wie Geld sollten Bücher ständig im Umlauf gehalten werden."
Und damit kehrt wohl wieder etwas Stille hier ein, aber ich komme wieder, ich verspreche mir es selbst.

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