(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Das Sprechrohr wider Natur
Wenn ich denn nur das Sprechrohr telekinetisch hätte befördern können, also herausziehen aus der Schublade des Nachttischs und hin zu mir und Hund an der Türe zum Schlafgemach ... ja dann hätte die werte Adelhaid genüßlich weiter meine Handinnenseite schlecken können.
So allerdings kam ich mal wieder meinem Drangbedürfnis nach und entzog mich ihrer Leckgebaren. Die unmittelbare Folge dessen liest sich jetzt hier und hat im Moment meiner Worte ebenso eine Wirkung hinterlassen. Frau Hund hat jetzt denkbar und für mich eindeutig sichtbar keine Lust mehr auf menschliche Hände. Mehr als anbieten will ich ihr nicht zumuten, und für Nachdenkspielchen hab ich bei einem kurzen Blick auf die Uhr auch keine großen Ambitionen.

All das ist nicht Kern meines Themas, meiner Gedanken, die mir schon seit längerer Zeit durch den Kopf gehen.

Es ist faszinierend wie schnell sich doch die Natur wieder regeneriert, erholt vom menschlichen Einfluss, dem sie Tag ein und Tag aus hilflos ausgesetzt ist.
In diesen vergangenen Wochen aber kam des werten Zweibeiners "Hobby" die natürliche Gewalt in Form von übermässig starken Regengüssen entgegen, was u. a. die Wiesenpflanzen schamlos ausnutzen.

Und wie hier just mein Hund nun in dessen Körbchen entfleucht ist, so geht auch unverrichteter Dinge ein jeder Gutspächter- oder besitzer ohne motorisierten Wiesenmäheinsatz in sein Gemäuerchen zur Nachtruh.
Wer mäht den schon gerne nasse Wiesenflächen mit so Instrument? Grundsätzlich wird das doch nicht so ganz einfach sein, wie wenn das Gras trocken ist. Handsensen tun zwar immer noch ihre Pflicht, aber wer hat so was schon noch? Selbst die modernen Nachbauten werden elektronisch unterstützt, um ja nicht auf den Gedanken der reinen Körperkraft zu kommen. Außerdem wäre der Aufwand eh nicht der Mühe wert.

Ich muss die Tage unbedingt Bilder schießen von den Gegenden die ich auf schmalen Pfaden durchstrich. Links und rechts neben mir war das Gras zum Teil deutlich höher als meine Körpergröße. Und ich wäre in diesen Momenten glücklich gewesen ein Besitzer von Anglerstiefeln zu sein.

Es schaute mir fast so danach aus, als ob sich die Natur mit friedlicher Gewalt das wieder zurück geholt hat, was Mensch ihr genommen hat. Dessen (Sitz-)Bänke, völlig verwildert in Mitten von grünen Pflanzen in der Dunkelheit kaum mehr zu erkennen, zu unterscheiden ..., und auch sonst wohl nicht mehr zu besetzen. Grünstreifen ganz und gar nicht im Form(at) eines gepflegten englischen Rasens. Es ist ein erstaunlicher Anblick, ein wunderschöner in meinen Augen.

Abgesehen von den fürchterlichen Katastrophen für viele Menschen und Tiere die einher gingen mit dem Hochwasser, ist diese kleine Schau noch das positivste was man daraus herausziehen kann. Es beschönigt nichts, macht es nicht besser, was passiert ist, aber es kann zumindest zum Nachdenken anregen. Nachdenken darüber, ob der Mensch nicht ein wahnsinnig großes Störglied in seiner heutigen Art und Weise zu leben ist, so widerwertig und ungestüm, unnatürlich zum größten Teil. Ein Einschnitt in die Natur.

Es ist für mich daher nur erstaunlich, aber sicherlich nicht befremdlich oder abstrus. Es ist eher so wie es sein sollte. Von daher habe ich auch keine Probleme in solch hohen Gräsern herum zu spazieren, die Klamotten bis auf die Haut nass zu machen, denn ich bewege mich ja in der Natur, so wie sie sein sollte ohne des Menschen Eingriff. Das ich Kleidung trage wiederum muss ich nicht "herausfrusten" wenn sie ihren Zustand ändern, denn es ist/war (ja) meine Wahl. Ergo laufe ich ohne eine Wimper zu zucken unbeirrt meinen Weg.

So bleibt nur eins über für mich am Ende, der Dank für all die Unnatürlichkeit. Und zwar im Form des Sprechrohrs, dass es mir mal wieder ermöglichte meine Gedanken - so klein und unbedeutend sie erscheinen - festzuhalten und später in Text zu verwandeln.

PS: Adelhaid schläft nun ... im Körbchen.
      
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