(-;-) GzN

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Des Romantizismussprechs zweiter Akt
Die neue Nacht lässt mich klarer sehen. Sprach ich gestern vom Friedrich, so war der Beginn schon richtig, nur der Nachname, der wurde von mir überschnell vergeben. Heute denke ich, der andere (Geo. Ph.) Friedrich (v. H.) hätte mir einen trefflicheren Bezug vermittelt; der Friedrich, der für sich selbst keinen Vor- und Nachnamen zuließ, nur das Neuland - das Novalis - war seiner ebenbürtig, um das Rätselhafte und Mysteriöse als Wesenskern des Menschen zu verstehen.
Nota bene: Wer rodet, schafft zuerst einmal ein braches Feld, das später vielleicht mal zu einem Novum - einem neuen Ackerland - erblüht, gegebenenfalls auch mit blauen Blumen drauf. 

Bei aller Freundschafts- und Nächstenliebe, ich kam vom Thema ab, nicht nur heute. Ich wollte tatsächlich über die Liebe und die Ehe sprechen, nicht über die Romantik, glaube ich doch ungehindert, dass ihre Einsprengsel in das Gefüge einer lebenslangen Partnerschaft tendenziell mehr ungünstige Wesenszüge aufbieten. Und dennoch kann ich den Zusammenhang nicht abstreiten, aber anklagen kann ich ihn [oder es], ähnlich wie es die Jugend auch gerne hätte, denn: Sind Vertreter jener Generation nicht eher Freunde von seriellen Monogamien, also kurzen & knackigem Beziehungen? Denkt heute noch einer - wie die alten Griechen etwa - an ein vernünftiges Ehemodell, welches freundschaftliche Strukturen mit mentaler Treue verbindet - fern der  physischen Liebe - und dem wirtschaftlichen Wohle aller [Beteiligten] dient? Auf ein Wort: Die Griechen wussten, ähnlich wie die Römer, wo sie ihre Begierde stillten - die Männer wie die Frauen -, nämlich außerhalb der eigenen Wohnstätte, die jedoch - das sei gesagt - eines gewisslich war: ein Hort der Sicherheit. 
Um die jungen Adulten wieder ins Boot zu holen, will ich fragend eine steile These in den Raum abwerfen: Waren die Eltern der Boomer nicht vielleicht alle ein wenig AfD, ein wenig Nazi? Oder irre ich mich insoweit entschieden, dass Versorgerehen damals überhaupt nicht gang und gäbe waren? Eines ist klar: Arrangierte Ehen gehören - da sollten wir uns einig sein - einem Relikt einer düster-wirkenden Vergangenheit an, zumindest im europäischen Kerngebiet. Besuchsehen gab es wohl nie hierzulande, dafür aber Konkubinate, eheähnliche Verhältnisse ohne zivile Rückhand, ohne Vertrag. Nun, ich denke dahin - zu letzterem - führt der Weg der neuen Generation(en), und es sei fern von mir, diesen Blickwinkel pessimistisch zu nennen. 

Dennoch steckt in mir zu viel Glaube(n), geprägt von der Bibellese. Und so sehe ich vier Pfeiler, die eine Ehe golden machen: Den Anfang übernimmt die organische Komponente, die es möglich macht Leben zu erschaffen. Auf ihr folgt das anhaltend affektive Sein der beiden Eheleute, denn die Gefühle müssen stimmen. Nüchtern betrachtet braucht es hernach die Vernunft, um das abstrakt Vorgestellte zu einem einwandfreien Ende bis zum Tode zu bringen - was schlussendlich den letzten Pfeiler beträfe/symbolisiert. 
Just an diesen Punkt keimt in mir dann doch noch der Defätismus auf, und ich will und kann ihn nicht verbergen. Die heutige, jüngliche Schar derer, die im (besten) heiratsfähigen Alter steht, wird die Nummer mit den vier Pfeilern, gelinde gesagt, keineswegs hinbekommen. Alleine die blanke Vorstellung klingt heute schon abwegig bis altbacken für Menschen mittleren Alters, die von sich gerne behaupten mit der Zeit zu gehen. Die lang-erprobten und durchaus erfolgreicheren, vergangenen Perioden geraten da nur zu gerne in Vergessenheit. Wer die Vergangenheit allerdings verneint, hat die Zukunft bereits verloren. Ich pflege ja stets zu sagen: Man muss die Dinge einfach mal ordentlich durchdenken, auch wenn es am Ende wehtut.    

Zurück in die Zukunft - hin zu den Zoomern: Will ich mein resignierendes Wesen in aller Deutlichkeit erklären, soll mir ein ausgeweitetes Gedankenbeispiel Nutze tun: So bezweifle ich stark, dass neue Generationen dem Ruf der Liebe noch anständig folgen werden, weil sie es nicht können oder weil sie nicht wissen, wie es sich gehört. Und ich spreche hier speziell von den jungen Männern. Eben diese werden Haus und Hof nicht dem Rücken zukehren, um in ihrer neuen Familie aufzugehen. Entweder bleiben sie daheim, folgen den Geschrei des Geldes oder bauen sich in der Ferne eine neue Heimat mit oder ohne ihrer LAG* auf. Da bin ich - um komplett ehrlich zu sein - eher zuversichtlich in Hinblick auf die Töchter der neuen Zeit; ihnen strebt es unverzagt mehr [denn je] danach, ihre Angehimmelten zu sich zu holen anstatt mit ihnen zu gehen. Die Frage an jener Stelle wäre nicht, ob sie es schaffen - nein! Die Frage ist banaler aufgestellt und lautet: Wissen sie auch wen sie um "Erlaubnis" fragen müssen, wenn sie es müssen? Man/ich kann nur hoffen, dass das erste Kind eine Tochter wird, hat sie doch niemanden zu fragen, so sie das Richtige tut... Schwieriger wird es bereits bei zwei weiblichen Nachfahren, denn will die Jüngere vor der Älteren heiraten, so bliebe die generelle Frage der "Erlaubnis" im Raum, die von mir noch bislang unbeantwortet blieb. Wird also die Jüngere wissen, dass sie ihre ältere Schwester um "Zustimmung" aufsuchen sollte, ehe sie ein Eheversprechen abgibt? Nicht dass das jetzt grundlegend falsch verstanden oder aufgefasst wird, will ich einen Einschub korrigierend einbringen: Es handelt sich heutzutage eher um ein Ansinnen denn um eine Bitte zwecks "Ermächtigung"; und die besagte "Vorsprache", das Ansinnen der jüngeren Schwester, hat in erster Linie aus Anstand und Respekt der älteren gegenüber zu erfolgen. 
Wer durch mich gegenwärtig von dieser, doch alt-gebräuchlichen, Sitte zum ersten Mal vernahm, dem will ich raten einen unbefangenen Blick ins Sauerland zu werfen und nach einem "Geißentanz" Ausschau zu halten. Alternativ empfehle ich die Nachlese in der Genesis - im Buch Bereschit -, und speziell hierzu die Erzählung um Jakob, Lea und Rachel. Mit meiner minimalistisch gehaltenen Anekdote im Gepäck wird man die Gesinnung des Labans (von Haran) sicherlich in einem ganz anderen Licht erkennen.   

Nachtrag: Ich schloss hier unvollendet, allfällig mit Absicht. Möge dahingehend ein Jeder eigenständig darüber sinnen  - vor allem die Zoomer, wie auch die Boomer einschließlich aller anderen Generationen. 

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* LAG = Lebensabschnittsgefährte/-in; entgegen dieser Definition würde ich das "L" für Leben mit einem anderen "L", nämlich dem "L" für Liebe tauschen wollen, was die Sache in den allermeisten Fällen deutlich mehr auf den Punkt bringen sollte. 
      
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