Wenn ich gewusst hätte, dass zum Schlaf Auserwählte mit Nackenschmerzen aufstehen, hätte in eine schlaflose Nacht vorgezogen. Mein Traum war ohnehin keiner, sondern es waren derer viele, die in keinem Zusammenhang miteinander standen, ich sie aber alle verstand, jeden auf seine Weise. Dennoch bevorzuge ich lieber einen einzigen Traum in der Nacht, und ein Erwachen ohne Qual. Wobei es Letzteres niemals geben wird, selbst wenn die körperlichen Leiden nicht vorhanden sind, so ist es dennoch immer wieder kränkend, wenn man sich bewusst wird, dass man auf ein Neues einen Tag begehen muss. Der Drangsal des Tageswerks kostet Kraft und verlangt Ausdauer, zumindest mein heutiger. Was habe ich mir da nur aufgebürdet!? Ein Jeder, der fastet und sich dem Nichtstun hinwendet, darf sich selbst beneiden; ich würde schon am frühen Morgen behaupten wollen, dass ich es für ihn tun würden – doch Neid jemanden entgegenzuströmen ist keine Tugend, daher belasse ich es beim sündhaften Gedanken daran.
Wie schrieb mir soeben ein Schriftstellerfreund in einer E-Mail: ›Alles und jede/r hat sein eigenes Tempo. Deshalb ist es nötig sich stoisch in Geduld zu üben und am ‚Ball zu bleiben‘‹. Das ist irgendwie treffend für meine momentane Seins-Situation. Ich warte auf die 10 und die 9, um hier fortzusetzen, ohne Wehklage dann hoffentlich. Die Schmerzen nach der Nacht werden dann auch sicherlich verflogen sein – gewiss auch ohne mein Zutun.