Keine große Worten heute, keine hochtrabenden Gedanken, keiner Überschrift würdig. So eine ist aber von Nöten.
Unwegsame Gegebenheiten erfordern vielleicht unangenehme Nächte.
Wenn man den Fehler macht Bettwäsche neu zu beziehen, und erst danach darauf kommt, dass der Weichspüler nicht wirklich wohlriechend ist, bettet man sich im Schlaf lieber auf eine eher autark-asketische, nennen wir es eine unorthodoxe Art und Weise, die so aussieht, dass man anstelle des großen Kopfkissen ein kleineres bevorzugt. Dieses wiederum gebührt dem Namen Ehre erst im Zusammenhang mit einem größeren seiner Art, welches eigentlich für die Hunde angedacht ist. Und das ist noch zu hochtrabend. Den damit hat man nur ein kleines und ein wenig größeres kleines Couchkissengarnitürchen unter seinen Haupte liegen.
Die simple Plüschdecke, ebenfalls in so einer Garnitur meist vorzufinden und in gelber Baumwolle gefärbt, rundet das beschriebene Bild ab.
Klein ist klein, wenn ich davon schon rede: der Durchmesser der Kisschen müsste beim einen bei 10 x 10 und beim anderen bei 15 x 15 cm liegen.
So werde ich heute meine Nacht verbringen. Und wenn ich mal so darüber nachdenke, wie ich manch andere Nächte verbracht habe, ist das eigentlich ein idealer Zustand - im Vergleich.
Meine unangenehmste Nacht - was ich soeben meinen Hund erklärt habe, der da wieder so brav im Körbchen im Sitz ist: Man kann im Sitzen schlafen, es ist aber nicht ratsam. Ich hab's selbst ausprobiert.
Wir schrieben das Jahr 1997! Münster, Star Trek Days, Ort des Geschehens: Bahnhofsmission. Eine Nacht mit angewinkelten Beinen. Optional andere Lösungen zu Überbrückung der Zeit gab es nicht. Es war draußen kalt. Wir waren zu Viert unterwegs. Einer davon ohne Jacke. Im tiefsten Winter bei ordentlich Schneebefall und einigen Graden unter dem Gefrierpunkt. Dem ohne Jacke habe ich in die Geheimnisse der Sonnenmeditation à la Chakraesotherik eingeweiht, als wir unseren Weg zum Unterschlupf bahnten, natürlich damals ohne GPS und in einer fremden Stadt total desorientiert und in unserem damaligen Alter fast hoffnungslos den Gassen der Urbanität ausgeliefert. Und das trotz ordentlicher Wegbeschreibung zweier Klingonen auf einen ortansässigen Trekdinner.
Der etwa 2stündige Marsch war nicht der Höhepunkt der "Unvergesslichkeit" des Tages, sondern wie schon erwähnt die dürftige Übernachtung in dieser Absteige für Zugpendler mit Wochenendticket.
Vor allem unvergessen für meinen Freund mit österreichischen Wurzeln, den ich hier nicht namentlich erwähnen werde, ihn aber wohl in Kenntnis setze, dass ich ihn hier erwähnt habe, natürlich ohne Namen. Seine "besonderes Erlebnis" war eine Bauchmassage von einem französischen Homosexuellen, der wie wir dort Unterschlupf fand und auch Gefallen an eben ... nun ja ... das zumindest wird er sich wohl noch seiner Lebtage anhören können. Ich dagegen kann es nur schreiben, denn entsinnen kann ich mich nicht daran. Aber sein ehemaliger Nachbar ist Tatzeuge eidestattlich.
Schöne Grüße in dem Sinne an alle 3 Beteiligten. ;)
Wenn wir schon bei den Star Trek Day 1997 sind, können wir auch dahingehend weiter fortfahren und die Rückreise in Erwähnung ziehen. Wir spielten in einem Zugabteil - für uns eigens ganzheitlich beansprucht - mitten auf den Boden unser damaliges Lieblings Gaming Cards Spiel namens "Star Trek Customized Card Game".
10 Stunden Fahrt mussten ja überbrückt werden. Nebenbei und hauptsächlich zurück zum Thema: ich spielte wie gehabt mit meinen Klingonendeck, das darauf prädestiniert war Borg-Schiffe zu zerstören.
Der einfache Schlaf. Ohne Steppdecke und Kuschelkissen, nicht auf Matten jeglicher Art wie z. B. der Luxusvariation eines Wasserbettes. Nicht mal auf einen Bett. Hart, unergonomisch, und keinesfalls in einem Bett.
Ich schlafe seit Jahren nicht in einen Bett. Und wenn ich von Jahren spreche, spreche ich von Jahren. Seit dem Jahr 2000 schlafe ich entweder auf Matratzen oder Couches, aber nicht in einem Bett. Ich habe Betten zusammengebaut, aufgestellt, aber nicht auf solchen geschlafen.
Und wenn man in diesen Bezug an Klingonen denkt, dann schlaf ich sogar noch sehr komfortabel. Erinnere ich mich da an eine Episode von "Star Trek: The Next Geneartion" [edit: Klingonenbegegnungen], dann trifft der Begriff Pritsche nicht mal ins Volle. Denn demnach schlafen Klingonen auf etwas zwar vom Boden abgehobenen, aber mehr oder weniger steinigen Dingens, dass das Wort Bett nicht verdient hat. Captain Picard musste in dieser Fiktion eine Nacht auf so etwas verbringen.
Und so ähnlich werde ich mir heute auch vorkommen, denn ich bin kein Klingone. Aber ich geh' davon aus, dass ich auch diese Nacht überstehen werde, weil ich das einfache Schlafen gewohnt bin. Alles darüber hinaus ist für mich purer Luxus. Und das ich manchmal diesen Luxus gar nicht abkann, hab ich in meinen letzten Urlaub erleben dürfen. Weil ich es einfach nicht gewohnt bin, in einem richtigen Bett, mit welcher Matratze auch immer bestückt, zu schlafen oder einen jenen zu finden. Zumindest nicht ohne Unwohlsein dabei oder danach. Und so entschloss ich mich auch nach der 2ten Nacht auf das Sofa umzuziehen, dem Stirnrunzeln meiner Begleiterin zu Trotze.
Darüber gilt es auf jeden Fall nachzudenken. Über den Luxus in den wir uns da jede Nacht betten. Und ich spreche wie gesagt aus mittlerweilen 13 Jahren Erfahrung ohne Bett.
Gute ... Nacht!