Da bin ich wieder.
Was zeigt mir die Uhr? Es ist 4:15 Uhr, Pardon: 5:15 Uhr. Noch mal ne Stunde später oder früher (wie man’s nimmt) als am gestrigen Tage…
Mir wollte nichts so Rechtes einfallen, also ging ich mit den Hunden raus, raus in den Garten durch die Pforte der Ein- oder Ausgangstür was denen deren Freiheit in die Natur bot, und mir ein anderes Bild. Ein Blick auf die Hofeinfahrt verriet mir: die Natur hat mal wieder selbst planiert. Keiner hat’s gewollt, jeder hat’s gewusst und jetzt ist es passiert.
Die schöne Pracht, der weiße Schnee – hinfort. Von jetzt auf gleich. Doch: noch ist er da, noch ist er zu sehen. Auf dem Grasse ein dünner Flaum, im Hasenpferch gar üppig er da steht, ragt empor. Warum auch immer der Freilauf für den Hasen da noch ist im Garten, ich weiß es nicht, es ist nicht meiner. Aber gesehen hab ich ihn die Tage nicht, den lieben Möhre. Er wird in warmen Gemäuern schlafen und dort seine Tage fristen und sein Futter dienen.
Der Ostwind wehte, es regnete, nicht stark, erträglich, wenn auch nicht angenehm, in jedem Fall irritierte es mich ein wenig. Ostwinde kündigen den Winter an, den jedoch sah ich in diesen Momente hinwegfegen. Zu warm war’s für Schnee.
Ja zumindest vernahm ich mal das Lichte einer weißen Laterne, ganz weit hinten dort vom Hügel aus betrachtet. Zu meiner Schand, ist mir diese dort noch nie aufgefallen. Dafür heute viel mehr Lichter auf den Friedhofsrund als gestern Abend, als ich mit den Hunden ebenfalls da entlang lief. 13 waren es gestern, heute mehr als 30.
Ach ja der Hund, der Tüchtige, der geistig und körperlich Ausgelastete, der mag nicht gehen zur rechten Zeit, der mag dann gehen wenn er muss. Doch allen Gezeter zu Trotze, war es heute nicht von Erfolg gekrönt, keinen Haufen wollte einer der Beiden setzen, nur ein wenig Markierungspinkeln hier und dort.
“Nett, nett” oder vielmehr “Ned nett” dachte ich mir. Und so ging ich wieder heim, nach einer oder zwei Zigaretten, das weiß ich gar nicht mehr.
Doch jetzt bin ich wieder hier und es mir zu spät für heute. Gedanken mögen nicht mehr kommen, vielleicht kommen sie ja morgen, vielleicht auch nicht. Entfolgen sind sie mir in jedem Fall.
Schuld daran trägt der Mensch, ich im Sinne der Person. Ich, der da dachte, das Gassigehen am späten Nachmittag würde reichen, und sie – die Hunde – würden friedlich auf ihren Plätzchen schlafen, ja bis der Tag die Nacht einholt. 13 Stunden waren es, 15 hätten es werden sollen. Wurden’s aber leider nicht.
Interessant allemal, dass sie so lange inne hielten, befremdend aber doch noch interessant, dass so etwas überhaupt einer Erwähnung bedarf.
Es ist unbefriedigend, wenn man ins Haus kommt, von der Natur geistig belebt, fidel und munter. Und kurz danach sitzt man da, im Schlafgemach auf dem Bett – wo sonst? – und weiß nichts mehr vernünftiges zu sagen.
Die frische Luft kommt nicht ins Haus, die frische Luft war’s draußen aber auch nicht gar. Die hab ich kaum. Und Ruhe sowieso nicht. Obgleich es heute schon recht ruhig war. Aber dieser miserable Gestank, der begleitet mich. Tagein, tagaus. Hausgemacht von Menschenhand.
Die Natur bedankt sich aufs Herzlichste. Lässt die Temperatur steigen, säubert die Straßen frei von Schnee. Und zum Menschen Übel werden diese auch noch glatt.
Vielleicht ist’s ein Gedanke wert, ob es in einer normalen Natur glatte Passagen geben kann!? Einer Welt ohne Straßen, ohne menschlich gemachte Pfade, nur die Wildnis. Nicht in einem Tal, sondern auf offener Fläche. Wer ist schon mal auf einer ebenen Wiese ausgerutscht?
Gibt es noch so eine Welt da draußen? Flecke in der Natur, wo der Mensch noch mit dieser lebt? Mit seiner Umwelt in Einklang. Ja wenn’s so Orte geben würde… dort passierten keine Unglücke durch Glätte, weil’s sie nicht geben wird, sie nicht geben kann. Keiner rutscht auf Glatteis aus und verletzt sich was. Kein gebrochener Arm, kein verrenktes Bein, kein Todesfall durch eben den Fall.
Ein weiteres hausgemachtes Probleme. Hausmarke Mensch.
Typus delicti sozusagen… in jedem Falle: Hausmarke Mensch!