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Das offene Fenster zur Straße – Teil 5
Die neue Mode heißt: Wir laufen gemeinsam mit dem Hund. Unter ›Wir‹ versteht man Pärchen, also Leute, die zumindest irgendwie zusammenleben, ob in ›wilder Ehe‹, ›in fester Partnerschaft‹, in einer ›Lebensabschnittsgefährten-Beziehung‹ oder ganz offiziell mit Trauschein und so weiter. Ausschließen würde ich hierbei Geflechte, die darauf aufbauen, dass die jeweiligen (liebenden) Menschen nur am Wochenende zusammenfinden. Denn bei diesem letzten Konstrukt denke ich mir ja vielerlei mögliche Sachen, aber ich kann die [›Sachen‹] mit dem Begriff ›Beziehung‹ irgendwie für mich nicht in Einklang bringen. Und ich muss dazu sagen: Ich habe da so meine, noch-zählbaren, Erfahrungen mit ... gesammelt oder sammeln ›dürfen‹.

Ungeachtet, wie ›die Leute‹ miteinander verwoben sind, einer von ihnen ist stets – oder gar: zeitlebens – der Einsammler und Wegwerfer. Ich kann das von meinem Fenster zur Straße recht gut beobachten, weil es im Blickwinkel einen Hundeauffangbehälter gibt, der – löblicherweise – von den Hundehaltern uneingeschränkt (und ohne jegliche Querelen) angenommen wird. In jedem Fall trägt der Mann die Hinterlassenschaften des Vierbeiners, auch das habe ich beobachtet. Es ist dabei völlig einerlei, wie alt (oder jung) das ›Paar‹ ist. Der Mann entsorgt immer die Überreste und wird sie davor wohl ferner ›eingesackt‹ (eingesammelt) haben. Ich kenne die ›Scheiße‹ – Pardon! – nur zu gut, war ich ja selbst jahrelang mit Hunden unterwegs – der kleine Unterschied war damals jedoch: Ich kam überaus selten auf den absurden Gedanken meine ›Loverin‹ mitzuschleppen oder gar zu animieren mich zu begleiten. Nun ja, ich tat es schon, das eine oder andere Mal leastways, aber meistens nur deswegen, um den ›Haussegen‹ zu (be-)wahren. Glücklicherweise verloren (generell) alle Damen schnell wieder das Interesse – Rechnung[en] aufgegangen (Zwinkersmiley)! –, und so ging ich meiner eigenen Wege alleine beziehungsweise in der Alleinsamkeit (mit dem/n Hund/en) – zu meiner überaus großen Freude, das möchte ich hier klar hervorheben! Wobei, was heißt hier ›Freude‹. Man(n) muss das so machen. Man(n) nimmt sie (die Frau/en) einmalig mit, um ihnen damit zu verdeutlichen, dass ›Hunde-Gassi‹ im Grunde stinklangweilig ist. Frauen sollten im Übrigen – meiner bescheidenen Meinung nach – gleichermaßen vorgehen, damit sie den Mann/den Lover nicht zum Müllentsorger verdonnern müssen, denn zu was anderem ist er bei diesem – wie immer gearteten – ›Spaziergang‹ nicht vonnöten.

Unabhängig dessen, müssen meine Anschauungen (von ›gestern‹) nicht immer, oder zwangsläufig, mit der ›Mode‹ von heute einhergehen respektive Schritt halten. Und woher soll ich schon wissen, was Eheleute (oder der-/desgleichen) alles so machen oder miteinander anstellen, wenn ich sie nicht gerade mit Hund auf dem Gehweg sehe? Jedenfalls gehen sie, die Pärchen, offenbar gerne zusammen den Einzelhund ausführen. Hätten sie anstelle eines ›Wuffs‹ ein halbes Dutzend Hunde am Start, sagen wir für die ›Überspitzung‹ (in der Tat) 6 oder so, würde ich das ja halbwegs nachvollziehen können, dass man nicht unbedingt gerne alleine auf dem Bürgersteig herumtorkelt. Aber mit einem Hund? Ich verstehe das leider nicht. Und dass es sich lediglich um Einzelerscheinungen handelte, kann ich nicht bestätigen. Meine ›Fenster-Beobachtungen‹ sprächen Bände, sofern ich sie niederschriebe. Eine kleine Anekdote aus meinem eigenen (sic!) Leben kann ich jedenfalls wiedergeben, damit dieser Eintrag auch irgendwie sinnig daherkommt oder eine schöne Abrundung findet. Ich gönne mir davor einen Absatz – fürs ›Spuckesammeln‹ oder so (was in der Art).

Die ungenannte Dame – eine Muse – wollte, dass ich mit ihr ein ›Stück laufen‹ gehen (...) solle, so schrieb sie mir per Kurzmitteilungsdienst. Ich war daraufhin ein wenig verwirrt, weil es mit der bloßen Erwähnung des Substantivs ›laufen‹ aufhören wollte in mir zu denken. Ich ging – nach einer kurzen Phase der Überlegung – davon aus, dass sie mit ›laufen‹ eher ›Spazierengehen‹ meinte, und fragte ergo nach dem Grund. Im Folgenden erläuterte ich ihr, dass ich ja der Ansicht bin, dass das ›Spazierengehen‹ ja so (richtig) typisch deutsch wäre. Auch eröffnete ich ihr den Einblick ins amerikanische Wesen, welches ›Spazierengehen‹ überhaupt nicht kenne. Mit ›kein Witz‹ untermauerte ich mein Wissen darum. Immerhin bin ich in Amerika ..., ach – lassen wir das.
Sie meinte dann – typisch Frau (sic!) –, dass die Natur so schön wäre und laufen guttäte. Ich erklärte ihr hierauf die Unterschiede zwischen Flanieren, Spazieren und Wandern + unterstrich nochmalig meine ›Verwirrtheit‹. Im späteren Verlauf kam dann heraus, dass ich mit ihr und ihrem Hund Gassi gehen sollte. Selbstverständlich lehnte ich das partout ab – wir erinnern uns (siehe oben) – und schob es auf meine Schuhe, die keine Sohle mehr hätten und ausschließlich für betonierten Straßenbelag gemacht wären. Als ich ihr dann noch gestand, dass ich überraschende Begegnungen mit Menschen in der bewanderten Natur nicht als angenehm empfinden würde, da diese meist unvermittelt kämen und man sich daher nicht darauf einstellen könnte, akzeptierte sie mein ›Nein‹. Im weiteren Verlauf offerierte ich ihr, dass ich in meiner Zeit als Hundehalter Menschenbegegnungen nur deswegen für angemessen befand, weil sich dadurch die Hunde untereinander begegnen durften. Personen – andere Hundehalter -, die das verweigerten – die Hundebegegnung –, speicherte ich für mich stets als fehlgeleitete Enthusiasten ab. Nach ein paar geflissentlichen, entschuldigenden Worten, war die Sache vergessen, vom Tisch, sozusagen: ratzeputzt gegessen. 

So, und nun stehe ich am offenen Fenster und frage mich in die tiefe und dunkle Nacht hinein, weswegen nochmals zwei Menschen mit einem Hund ›laufen‹ (sollten). In meiner verbohrten, engstirnigen und unbelehrbaren Borniertheit [Super-Pleonasmus!] komme ich womöglich (heute) zu keiner Lösung mehr, außer einem beiläufig dahingehauchten ›Ich halte das für schwierig‹, mit dem Nachsatz ›– auf Dauer zumindest‹. Tatsächlich verwundert es mich. Vielleicht sollte ich einfach nur noch stillschweigend beobachten. Leider kann ich meinen Kopf nicht mittels eines Knopfdruckes ab- oder ausschalten. Es kann eventuell sein, dass das weitgehend oder überwiegend gut so ist.

Für eine letzte, ironische Note: Die Outfits der Pärchen sind prinzipiell atemberaubend. Sie verstehen es vorzüglich, ihre Astralleiber offen und ohne Scham zur Schau zu tragen. Ich feiere sie schwer – ... morgen gegebenenfalls!          
      
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