Um es vorwegzunehmen: Er ist wieder da, seit dem [vor-]vorgestrigen Spätvormittag; konkret kam er - der Lux - zurück am sechsten Tag der (jüdischen) Woche, an Yom ShiShi, noch ehe die Sonne im Zenit stand [abendländisch: Freitag], rund sechs Stunden vor Beginn des Sabbattages [Sonnenuntergang]. Vor dem Einbruch der Dunkelheit widmete ich mir seiner Gestalt inklusive dem inneren Wesen an und war rundum zufrieden, ohne jetzt ins Detail zu gehen. "Die Liebe nutzt sich ab, wenn man sich nicht um sie kümmert",* sagten weder T'Sally noch ich, es war ein - ins Deutsche synchronisierter - Engel, der es mir schon vor langer Zeit mittig ins linke Ohr flüsterte, als ich geistig (mit dem rechten) nicht mehr ganz wach schien. Ich wollte es unlängst mal zitieren, ließ aber stets davon ab, weil Deutschsprachige damit meist den Kampf in Verbindung bringen, um etwas, das droht verloren zu gehen; ich finde diese Umschreibung beileibe grotesk, im Sinne des Wortes: unsinnig oder gar derart übertrieben couragiert, dass es nicht mal den Anspruch einer Verwegenheit erfüllt. Kurzum: Es ist allegorisch abscheulich, mit unvernünftigen Tendenzen.
Jeden Abend, oder vielmehr jede Nacht, schaue ich aus meinem Fenster im ersten Geschoss hinunter zur Straße die gen Norden ins Nirgendwo führt, betrachtet man es getreu der wegweisenden himmlischen Richtungen und bezieht es lediglich auf die vierrädigen Kraftfahrzeuge, welche Energie sie auch immer antreibt. Würden jene Karossen von einem emulierenden Kompass eines Wischkäsdlas* mit Magnetsensoren - zeigend auf den sogenannten geographischen Nordpol - geleitet werden, wäre die "Endstation Baum" eine mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit höchst anzumutende Folge (sic!), eine Endfolge sozusagen. Mit einfacheren, erklärenderen Worten: Mit dem "Nirgendwo im Norden" meinte ich einen Wald (namentlich: Zückshuter Forst) - die natürliche Barriere eines sich der Ordnung gemäß verhaltenden Verkehrsteilnehmers ohne legitimierte Zufahrtsberechtigung.
Wer mich fragt "Wie hast du die Liebe gefunden?", dem entgegne ich:
"Ich habe nicht die Liebe gefunden. Sie war niemals verloren.
Ich war es, ich war verloren, und sie hat mich gefunden."
Ich war es, ich war verloren, und sie hat mich gefunden."
Diese Antwort kann sicherlich in geringfügig abgewandelter Form für einiges herhalten und mitunter auch für Sprengstoff in einer Konversation sorgen. Bevor man es allerdings versucht als ein verändert Nachgeahmtes anzuwenden, sollte man sich darüber vielleicht eingehendere, und vor allem, eigene Gedanken machen. Es ist immer gut, wenn man gewappnet mit leichtherzigen Antworten für, auf oder zu schwerwiegende Fragen ist oder wäre, die irgendein geistlos-brabbelndes Wesen ohne den Drang des selbstkritischen Reflektierens (an einem schönen Sonnentag mal so einfach - mir nichts, dir nichts - in den Raum) stellen könnte. Bei einer derart umständlichen Ausformulierung klingt diese Annahme zwar in erster Instanz abwegig, dennoch deutet die Praxis bedauerlicherweise tendenziell zum Gegenteiligen hin. Der abgekürzte, aphoristisch-anmutende Merksatz, der die These untermauert, könnte lauten: "An jedem Tag steht ein Idiot auf." Und der aufmunternde Nachsatz (in Form eines offenen Appells) wäre: "Begegne ihm in Liebe!" Denn: Lediglich in der Zeiten Moses kam der Berg noch zum Propheten, und trotzdem musste bereits damals der Prophet den Berg besteigen.
[zum Teil 1] [zum Teil 2]
"Die Waffen für eure Hände habt ihr bereits. Macht den Stein zu der Waffe eures Geistes. Denn ein Stein hat kein Gewissen und kein Herz, keine Hoffnung und keine Furcht."*
Wer ein in sich geschlossenes Weltbild hat, braucht keine Steine mehr studieren; es schadet ihm jedoch nicht(s), wenn er es tut. Man könnte aber auch sagen: "Habt keine Furcht! Ohne eure Furcht können sie nicht existieren"*. Das eingängige Zitat stammte vom Hercules-Darsteller Kevin Sorbo, das letzte von Robert Trebor, der im zweiten Herkules-Film anno 1994 die Figur des Waylin spielte. Waylin - und das ist wahrlich interessant - war ein Sklave unter dem Regiment einer Witwe, der sich selbst aus der Gefangenschaft befreite, um am Ende des Streifens wieder zu einem Posten gebracht zu werden, der - wenn auch trojanisch - gleichfalls von einem femininen Wesen im herrschaftlichen Autoritarismus geführt wurde [Einschub: interpretative Spekulation]... aber lassen wir das, es führt (hier) zu nichts.
Verstand und Herz kann erobert werden, doch wenn der Körper von Fremdwesen beherrscht wird (...), fällt es womöglich unter dem Kritikpunkt der Eigenverantwortung? Ich frage am Ende der Eingangsaussage bewusst, denn ich glaube hier irrte ich mich soeben gewaltig. Insbesondere deswegen, da man bekanntlich unter der Eigenverantwortung die Verpflichtung des Einzelnen versteht, für die Folgen des eigenen Handelns selbst einzustehen. Just hier, und leider, beginnt der soratische Kreis sich zu drehen, der alle Gedanken so sehr zerstreut, dass es dem Individuum unmöglich macht sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, weil der Fokus hernach woanders begraben liegt, womöglich nicht mehr auffindbar, verschollen, für immer und...
"Die Liebe ist noch da. Lassen Sie die Welt wieder von ihr hören." Dies hatte ich kürzlich von einem Engel auf dem Highway to Heaven erfahren. Unmittelbar füllte ich mich angesprochen, sogar in dem Sinne dieser "Sie" zu sein, der wieder von "ihr", der Liebe, erzählen könnte - nein sollte -, die doch weiterhin existent ist, oder eben deswegen. Liebe ist unvergänglich. Das war auch im Prinzip die Kernbotschaft jener Episode, und für die Interessierten verlinke ich sie nachstehend*. Die allermeisten Engel-auf-Erden-Geschichten, das will ich subjektiv anmerken, spielen mit "schicksalhaften" Begegnungen und bieten am Schluss - was wirklich sehr schön ist - etwas Rührseliges an, dass den Betrachter auf eine gewisse Weise glücklich macht, für den Moment, manches Mal auch nachhaltiger und mit getriebenen Tränen in den Augen. Michael Landon war nicht nur ein großartiger Schauspieler, sondern auch ein herausragender, neudeutsch formuliert, Storyteller. Ein großer Geist, dessen Platz unter den Engelswesen schon fest reserviert ist seit dem Zeitpunkt als er - für meinen Geschmack - deutlich zu früh den physischen Körper aufgegeben hatte.