Um es vorwegzunehmen: Er ist wieder da, seit dem [vor-]vorgestrigen Spätvormittag; konkret kam er - der Lux - zurück am sechsten Tag der (jüdischen) Woche, an Yom ShiShi, noch ehe die Sonne im Zenit stand [abendländisch: Freitag], rund sechs Stunden vor Beginn des Sabbattages [Sonnenuntergang]. Vor dem Einbruch der Dunkelheit widmete ich mir seiner Gestalt inklusive dem inneren Wesen an und war rundum zufrieden, ohne jetzt ins Detail zu gehen. "Die Liebe nutzt sich ab, wenn man sich nicht um sie kümmert",* sagten weder T'Sally noch ich, es war ein - ins Deutsche synchronisierter - Engel, der es mir schon vor langer Zeit mittig ins linke Ohr flüsterte, als ich geistig (mit dem rechten) nicht mehr ganz wach schien. Ich wollte es unlängst mal zitieren, ließ aber stets davon ab, weil Deutschsprachige damit meist den Kampf in Verbindung bringen, um etwas, das droht verloren zu gehen; ich finde diese Umschreibung beileibe grotesk, im Sinne des Wortes: unsinnig oder gar derart übertrieben couragiert, dass es nicht mal den Anspruch einer Verwegenheit erfüllt. Kurzum: Es ist allegorisch abscheulich, mit unvernünftigen Tendenzen.
Wir sind in jedem Fall über alle Maßen erfreut ihn wieder bei uns zu missen, auch wenn er zu dieser Abhandlung wenig beitragen wird, weil es ihm da noch an was ganz Besonderem fehlt, etwas Speziellem, was ich schon vor seiner Abreise aufsetzen wollte, ihn mitzugeben gedachte, aber es bis dato sträflich vernachlässigte. Ich hielt ihn selbstherrlich noch nicht für bereit, um auf den "Drachen" zu reiten, der meine Stimme zur Schrift werden lässt. Selbstverständlich bin ich mir bewusst, dass eben diese Worte für niemand außer mir, T'Sally und engeren Freundschaften verstanden werden dürften, und selbst bei letztgenannten wäre ich mir sehr unsicher. Ich rede nun mal überaus nicht sehr oft von derlei Obskuritäten. Vor über einem halben Jahr saß ich bei einem guten 15-jährigen Single Malt Whisky von der Destille Benromach im Gartenbereich einer Laube am Rande des Harz - umgeben von lieben Menschen -, als ich nach dem dritten oder vierten (- leider - vollen Schnaps-)Gläschen im vernebelten Zustand einer geistigen Ummantelung davon ausufernd schwadronierte. Soviel ich mich an diesen lauen Sommerabend des vergangen kalendarischen Jahres erinnern kann, wurde mein Gestammel seinerzeit sogar digital mitgeschnitten; wenn ich es mir just recht überlege, wäre es vielleicht sinnvoll jene Tonaufnahme mal freundlichst anzufordern. Im Rausch des Redeschwalls formuliert man ja nicht unbedingt alles nach besten Wissen und Gewissen aus, vor allem an einem Punkt, wo ungeübte Trinker kurz vor einer Alkoholvergiftung stünden. Gegebenenfalls verhält man sich ähnlich verwegen, wie einer der meint er müsse um eine Liebe kämpfen, die sich tatsächlich - eigentlich: lediglich - in der Zeitbegebenheit auflöst, die man hinlänglich Gegenwart schimpft. Dass davor falsch Begangene wird dabei tunlichst vermieden zu erwähnen, es verstummt und wird entfernt, so als ob es niemals existent war.
By the way: Hatte ich schon erwähnt - eine rhetorische Frage (, solche ich hasse!) -, dass ich all diese Worte vor mir gerade hersäusele, währenddessen ich mir einen schönen Balvenie Double Wood gönne, um den Tag kräftig auszuklingen? Ein Absacker am Fenster des eigenen Heims mit einem 12-jährigen ... sozusagen. Ich tue das im Übrigen verbunden mit einer zuckerhaltigen Genüsslichkeit, die treffend - nach meinem Befinden - dazu ungemein gut passt, wie ich unlängst (in zahlreichen Selbstversuchen, sic!) feststellen durfte. Es ist alleinig seinem unvergleichlichen Abgang geschuldet. Der Balvenie Double Wood kommt mit einem süßlichen Charakter aus weich-nussigem, schwarz-schokoladenem Aroma ungalant, und doch hauchzart, daher. Meine hölzerne Empfehlung wäre deswegen schlicht und ergreifend nach dem Leeren eines Glases - ich benutze hierfür ein klassisches Glencairn-Glas - ein bis zwei (at least: drei bis vier) gebrannte Mandeln sich einzuverleiben, obgleich es jedes andere Konfekt naturgemäß auch tun sollte. Für die "Anders-Süßen" darf es mitunter auch ein Stück Orange oder Mandarine sein, zumindest irgendein Nachtschattengewächs aus südlichen Gefilden; deftige Zeitgenossen dagegen können gerne eine Hand voll (ungesalzener) Kürbiskerne abgreifen, was wohl die gleiche Wirkung herbeiführen müsste. Ich erwähne das so entschieden, nebensächlich und deutlich (sic!), da der schottische Einsteiger-Whisky, der mir mal von einem Brandenburger wärmstens ans Herz gelegt wurde, allzu prekär süffig anmutet. Das Innehalten mit einem Gaumenschmaus, sozusagen als Digestif der Gelüste, dient dazu die Gefahr zu mildern, dass man nicht zu tief hineinschnüffelt und zu viel heraussaugt. Man darf ihn letztendlich niemals unterschätzen, den braven Vierzig-Volumen-Prozentigen, sonst besteht die Chance, dass man den Tag hernach nicht mehr so schnell vergessen (werden) wird. Der guten Entsinnungen entgegen und der eignen Erfahrung wegen empfehle ich jeglichen Feingeistern als Untermalung musikalische Töne für eine zusätzliche, akustische Komponente. Persönlich bevorzuge ich Klänge in Richtung von Loreena McKennitt, doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das Einreiben mit dem Whisky - ohne e! [Whiskey] - ist hingegen unnötig, denn man dünstet das/ihn ohnehin über die Haut (im Schlaf) aus; die besagte Erkenntnis, so viel sei verraten, verlaute ich aus zweiter Quelle, der ich jedoch zutiefst vertraue.
Eines steht für mich ungeschrieben fest: Ich werde diese Abhandlung nun fortsetzen können, allerdings sicherlich nicht mehr heute, vielleicht morgen, eher übermorgen, also so am Yom ShliShi herum ... ergo möglicherweise am so genannten [abendländischen] Dienstag. Dies war gewissermaßen ein kleines Lebenszeichen, ein Licht in der Dunkelheit, dass den Abend und wohl auch den Tag (über) versüßt. Ich akzeptiere die Liebe, denn alles was man im Innersten fühlt ist wahr. Und genau darum geht es beim "Kümmern".
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* Quelle: Ein Engel auf Erden, Staffel 3, Folge 7, "Das Glück kommt in die Jahre [, Teil 1]**".
URL: https://youtu.be/AYf36JzQyM8?t=640 [Zeitindex 10" 40'].
URL: https://youtu.be/AYf36JzQyM8?t=640 [Zeitindex 10" 40'].
** Anmerkung: Es handelt sich hierbei um die äußerst drastisch verkürzte, deutsche Version, die als Einzelfolge zusammengefasst wurde. Auf der anderen Seite lautet das Originalzitat (auch) komplett anders - und zwar wie folgt: "Maybe they forget why they fell in love in the first place."
Quelle: US-amerikanischer Originaltitel (von Highway to Heaven): "Love and Marriage, Part 1". Diese, zitierte, Aussage passt sehr gut zum gesamten Abbild der Folge, vermisst aber den unterwürfigen Ton und stillen - im Raum stehenden - Appell, der mit der deutschen Übersetzung einherging. Auf der anderen Seite hat die englischsprachige Doppelepisode einige schöne Rückblenden.
URL: https://youtu.be/gSVIbrNFufA?t=1511 [Zeitindex: 25" 11'].
Quelle: US-amerikanischer Originaltitel (von Highway to Heaven): "Love and Marriage, Part 1". Diese, zitierte, Aussage passt sehr gut zum gesamten Abbild der Folge, vermisst aber den unterwürfigen Ton und stillen - im Raum stehenden - Appell, der mit der deutschen Übersetzung einherging. Auf der anderen Seite hat die englischsprachige Doppelepisode einige schöne Rückblenden.
URL: https://youtu.be/gSVIbrNFufA?t=1511 [Zeitindex: 25" 11'].