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Die Wanderschaft mit dem kleinen Schwarzen – Teil 3
Ich komme darauf zurück, nicht auf meinen zweiten Einschub, entstanden im Zwiespalt aus einem Übermaß an "Energie" und der "erschöpften Kraftlosigkeit". Wenn man nichts schafft und davon müde wird, ist man gemeinhin faul; wenn man etwas schafft und im Nachgang müde wird, so hat man wohl Falsches "geschaffen". Konditionalsätze verabscheue ich im Übrigen, ich tadele jeden einzelnen auf Schärfste, vor allem wenn die Bedingung mit einer negativen Annahme beginnt und sie am Ende alleine für sich - quasi in Stein gemeißelt - stehenbleibt. Somit ist hier kein Widerspruch (gegen mich selbst) zu finden, denn ich schaffte zwei Varianten und verwob sie mit einem Semikolon (";"). [Anmerkung: Gemäß gültiger Rechtschreibreform machte ich das erste Wort nach dem Strichpunkt ("wenn") klein, obgleich der Satz für sich alleine auch hätte stehen können; hätte ich es groß geschrieben, so könnte der aufmerksame Leser vermuten, dass ich mich von meiner ersten Behauptung um ein Deutliches zu scharf trennte.]

Zurück zu den "Auslassungen" im ersten Teil. Wenn man Holzach und sein Wanderbuch erwähnt, so darf eine Kunstschaffende, die mit ihm zu Lebzeiten - nur 36 Jahre wurde er (alt) - liiert war, nicht vergessen werden: Freda Heyden. Sie war es, die gemeinsam mit ihm 1982 das Kinderbuch mit dem Titel "Ich heiße Feldmann und bin ein Hund" erarbeitete und meines Wissens nach vor seinem Ableben 1983 herausbrachte. Bei dessen Erscheinen musste Holzach ergo noch gelebt haben (er verstarb am 20. April des gleichen Jahres). Wie auch immer, das Exemplar, welches ich meinem Neffen einst "vermachte" war das der Neuauflage aus dem Jahre 2013, eventuell erschienen angesichts des 20. Todestages, nicht des Hundes, sondern vielmehr des Tippel-Bruders mit/im "befristetem Arbeitsverhältnis" (wegen). Ungefähr zu jener Zeit, genauer 2012 (die Reise war 2011), erschien auch ein Werk von Harald Braun mit dem Titel "Deutschland umsonst reloaded: Zu Fuß und ohne Geld unterwegs", welches ich gleichermaßen verschlang wie das Original, obgleich der Autor und Wan-dergeselle mit alternder Hündin (Paula mit Namen) - welche die komplette Reise nicht vom Anfang bis zum Ende mitbeschreiten (nicht mitbestreiten) konnte - natürlich nicht in die Fußspuren eines Holzachs und dessen Jungspundes Feldmann treten konnten und auch nicht wollte. Er ging die Sache nicht nur von unten nach oben (auf der Landkarte betrachtet + nicht in umgekehrter Weise wieder hinab/zurück) an, dagegen geplant neuzeitlicher: mit Smartphone bewaffnet und einem Rucksack gefüllt mit einer imposanten Zahl an Facebook-Followern, die ihm oft Unterschlumpf und mehr boten. Unabhängig dessen hat sich der Autor mit seiner Adaption einen langgehegten, möglicherweise, Kindheitstraum erfüllt. Ich dagegen, darf, will und sollte nicht aus- und abschweifen.

Kinderbücher, ob neu aufgelegt oder wirklich alt - und nur eben solche wahrscheinlich -, haben schon etwas für und an sich, dass ich ungemein schätze, sofern es die Autorenschaft schafft [Pleonasmus #2!] das Kindliche zu bewahren, vor allem wenn Belange der Erwachsenen angesprochen werden. An dieser Stelle würde ich am liebsten gleich wieder abkommen von meiner Botschaft, die da eingangs hieß "Ich komme darauf zurück". Ich beiße mir bildlich gesprochen auf die Zunge und zügele meinem mitteilungsbedürftigen Redeschwall [selbst], denn ich will zurückkehren zu meinem Neffen und seinen Erlebnissen - im Übrigen glaube ich nicht, dass er das jemals lesen wird, zu fern bin ich bereits der "Sache" an sich entflogen, zu viel hab ich schon schwadroniert und verschriftlich an Text vollbracht, was doch gar nicht in meiner Intention lag. Doch einmal im Fluss, bin ich nur schwer zu stoppen, insbesondere wenn ich für mich alleine rede in eine (im Äußeren) überaus kalte Nacht; ansonsten bin ich bemüht das Maß nicht zu voll zu nehmen, denn angesetzt hatte ich selbiges schon lange davor. Beim Trinken ist es wie beim Sprechen: Man(n) muss sich zügeln.    
Ein wenig habe ich allerdings noch auszuholen, da mir im vorherigen Teil ein Begriff aus dem Mund flutschte, der im Kontext mitunter falsch aufgefasst werden könnte, zumindest aber ein wenig an Leuchtkraft verliert; ich zitiere [daher] verkürzt [mich selbst]

"Wie ein Pilger oder ein Wallfahrer gilt es [...] nicht abzuweichen von dem ursprünglichen Gedanken ein Viator mundi zu sein und zu bleiben."

Unter Viator mundi versteht man in der Tat einen Reisenden durch die Welt, gemeint ist aber nicht der religiöse Pilger, er dient(e) lediglich als Vorbild. Der gemeine Sesshafte auf dem Lande, beispielsweise ein Bauer, sah sich vor Beginn der Renaissance (und in Einzelfällen noch weit darüber hinaus) im Lichtbild eines Menschen, der sein Dasein nicht auf das Diesseitige, sondern auf das Jenseitige ausgelegt hatte. Die Weltanschauung war vermutlich ausgerichtet auf das erste Menschenpaar (Adam und Eva) als Archetypen jener Zeit, obschon diese (Zeit) noch (um) ein Wesentliches weniger "paradiesisch" war als die 1.656 Jahre nach Gan Eden und vor der großen Flut. Vielleicht verrenne ich mich hier philosophisch arg, wenn ich behaupte, dass ein Gros der Menschheitsbevölkerung vor dem [sogenannten (nach gängiger, westlicher Zeitrechnung)] 15. Jahrhundert - obgleich deutlich ungebildeter und des Lesens nicht (flächendeckend) mächtig - ein harsches und karges, aber ein durch und durch frömmigkeitshöriges Leben führte, denn das "ungeschriebene Ziel" (als Gesetzesfloskel) hätte wie folgt ausformuliert werden können: Verlebe dein Leben gut, damit dir der Eintritt in den Himmel nicht verwehrt wird. Zugegeben, das hört sich für den heutigen Menschen - dem Faber mundi [ich komme (gleich) darauf zurück] - sehr befremdlich an, doch ist eine solche Sichtweise unglaublich erträglich. Dahinter verbirgt sich das zuversichtliche Wissen, dass sich das Leben per se und ausschließlich als eine Durchgangsstation offenbart und des Weiteren, dass es der Präparation, der Vorbereitung, auf das Leben mit dem Schöpfer in allererster Hinsicht dient(e). Jene, die der Prämisse (wohlweislich) folgten, verneinten nicht das Leben, ganz das Gegenteil war der Fall: Sie wussten die Notwendigkeit zu ehren, denn nur dadurch wurde es ihnen ermöglicht ein Leben nach dem fleischlichen Tod zu finden; das Jenseits war der/ihr Trost aller Mühsal.

Die Epoche der Renaissance wird gemeinhin mit Vielem verbunden, unter anderem damit, dass sich der Mensch langsam aus der Ordnung des kirchlichen Institution löste, was an sich nichts Schlimmes gewesen wäre, wenn die Menschheit hierzulande diesen neuen Pfad nicht damit verwoben hätte ein grundlegendes, ein gänzlich neues Weltbild zu formen. Um es deutlich abzukürzen [und hier komme ich zurück] - das geistige "Umdenken" formte letzten Endes den Faber mundi, der sein Leben darin verstand irgend ein Etwas zu gestalten und irgendwelche Dinge zu prägen, die oder was es ihm ermöglichte(n) in der Gegenwart - im Hier und Jetzt - sein Leben, in seinem Sinne, lebenswert - oder gar lebenslustig? - zu frönen. Der Faber mundi ging ergo im Diesseits auf und vergaß dabei das Jenseits, verleugnete es sogar.

Das eingangs erwähnte "philosophische Verrennen" dürfte für das im und mit dem Zeitgeist lebende Individuum zweifelsohne abgenickt werden, wenn ich schlussfolgern würde, dass das Jetzt - sprich: die gegenwärtige Zeit - nicht allzu viele Unterschiede zur damaligen Welt - konkret: der Welt in ihrer geistigen Verwirrung unmittelbar vor der Flut - aufbietet. Bei den Folgen indes sehe ich eine zu nennende Varianz, die sich als gewaltig abzeichnen wird: Das Ende kommt nicht (wie einst) durch Wasser, sondern durch Feuer. 

An diesem Punkt wäre es besser abzubrechen, denn das jung-erdliche, kreationistisch-anmutende Geschwätz berührt schließlich eine eher geringere, des Deutschen bemächtigte, Schar. [Darauf komme ich nicht zurück, aber auf das Unerwähnte sicherlich.] Das - gemeint: die Annahme - verhält sich gleichwohl so, als wenn ich feststellen würde, dass es heute nicht begonnen hat zu schneien, sondern es aufhörte zu regnen.
      
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