Das wird ein Nachtrag, und gleichzeitig ein Vortrag, also ich komme einer Sache zuvor, die sich ereignen wird, weil ich mich dazu entschieden habe, dass sie sich ereignet - und zwar just gerade eben, in diesem Moment. Heute ist Sonntag, morgen ist Montag und übermorgen wird Dienstag sein. Den ersten Wochentag nannte ich im Teil 1 "unrein", hier und heute will ich ihn als "Sündentag" betiteln. Ich beginne seit über einer Dekade (an/von Jahren) den Sündenfall am Montagmittag, aus vollem Bewusstsein heraus. Immer montags, es sei denn Montag wäre ein Feiertag, dann ist der gefühlte Montag allerdings ein Dienstag, und es ist eh einerlei. Solche Ausnahmen laufen keineswegs in meine nicht-geführten Statistiken mit ein, selbst wenn ich eine Liste führen würde.
Dieser, der kommende wertfreie Montag, wird einfließen in mein Gedächtnis. Und weil ich darüber spreche und das Gesprochene hier stehen wird, ist davon auszugehen, dass ich es nicht vergessen kann. Also das schon, weil es trivial ist - derlei Sachen vergesse ich sogar sehr schnell -, jedoch bestünde die Möglichkeit, dass ich es mal wieder lesen werde, was dazu führen würde, dass ich mich wieder entsinne. Ziemlich viele Konjunktive, Spekulationen, Annahmen ... völlig gleich, denn der Ausnahme-Montag wird passieren und ist schon passiert - ja, ist -, weil ich alles gedanklich schon geformt habe. Am morgigen Montag werde ich die Sünde nicht begehen. Ich werde sie verschieben, auf Dienstag.
Die Sünde will ich nochmals kurz verdeutlichen. Ich gehe aus Überzeugung nicht mehr in Super-/Verbrauchermärkte oder Discounter (außer der "Montagsladen der Sünde"). Diese Überzeugung ist über mich gekommen, als ich feststellte, dass ich es nicht mehr tat. Und da tat ich es echt schon lange nicht mehr ("Sünden-Montage" ausgeschlossen). Wann das war, weiß ich nicht mehr, aber Fakt ist, dass sich jene Lebensmitteleinkaufs-Orte ohne mein bewusstes Zutun aus meiner Weltenblase entfernten. Bewusst wurde es mir erst, als ich mich, mehr oder weniger, unfreiwillig in einen dieser Einkaufshöhlen wiederfand. Schlagartig kommt so ein Gefühl über einen, weil man sofort bemerkt, wie oder was sich alles seit dem letzten Besuch verändert hatte. Dann denkt man darüber nach, wann man zum letzten Mal dort etwas erwarb. Mir ist es damals, in meinem eigenen Erwachungsmoment, sogar wahnsinniger Weise eingefallen, also was ich seinerzeit kaufte und noch ein paar andere Details. Details ist im Übrigen ein gutes Stichwort, denn hatte ich Dinge wie Lautstärke und ein negativ pulsierendes, hektisches Gewimmel, zu früheren Zeiten gelernt zu ertragen, fällt es mir heute unerträglich schwer es über mich ergehen zu lassen. Wenn man es zum ersten Mal spürt, ist der Weg zu einer Überzeugung, sich diesen Treiben nicht mehr auszusetzen, indem man solche Plätze meidet, schon halb gegangen. Man ist in die Überzeugung aufgegangen, wenn man sich wehrhaft macht. Kein Umstand kann einen dann noch dazu bringen, einen Fuß in so ein Gebäude zu setzen. Ich bin von meiner eigenen Überzeugung nicht insoweit überzeugt, dass ich andere davon überzeugen will. Es verhält sich eher so, dass ich von meiner eigenen Überzeugung selbst so überzeugt bin, dass es für mich kein Thema mehr ist, an welches ich argumentativ herangehen müsste. Die Blase der Supermärkte ist geplatzt. Nur an Montagen nicht, da nehme ich einen Luftballon, blase ihn auf, nehme ihn mit in den Höllenort, und lasse ihn nach meinem Verlassen aus jenem wieder platzen. Die Überreste verschwinden im Schlund eines Abfalleimers, so wie ein unnötiges Schreiben in die Rundablage wandert.
Es fühlt sich heute für mich schon so geil an, dass es sicherlich morgen nicht mehr reizvoll sein wird. Und dennoch, morgen werde ich meine kleine, eigens gemachte, Verschwörung platzen lassen. Morgen gehe ich nicht zum Ernährer, ich gehe am Dienstag. Und dann werde ich feststellen, dass Dienstage vielleicht noch schlimmer sind. Als Konsequenz daraus, ziehe ich es wohl wieder vor, Montage zu präferieren. Da gehen zwar unglaublich viele Menschen gleichen Gelüsten nach - dem Einkauf nach dem "verkaufsgeschlossenen" Sonntag -, aber sicherlich nicht so viel, wie am Dienstag. Frei nach dem Motto: Wenn man sich schon seinen Schwächen stellt, dann bitte in Extremsituationen. Nein, Korrektur. Das war Schwachsinn, weil es nicht auf alles übertragbar ist. Möglich ist es schon, aber vielleicht nicht unbedingt immer ratsam. Aber was weiß ich schon? Die Nacht ist da, das weiß ich. Morgen ist Montag, und der Ernährer kann mich mal. Ich besuche ihn am Dienstag, in der Überzeugung kein anderes Sortiment vorzufinden als am Montag. Schade, eigentlich, denn das wäre dann eine andere Art von Verschwörung, die man sogar problemlos aufdecken, zumindest erkennen, könnte. Die Theorie "Die guten Produkte verschwinden aus den Regalen" bräuchte dann selbstverständlich eine Modifikationsvariante, denn ohne diese wäre sie unhaltbar. Das würde ich dennoch gerne in Kauf nehmen, da bin ich ganz unprätentiös.
Der Mehrwert der kleinen Erzählung liegt mit dem finalen Teil jetzt nicht mehr ausschließlich auf dem Beschreiben doppelmoralischer, banaler Untugenden, sondern auch darin, diese mit bewussten Entscheidungen in kleinen Teilen ab und an zu verändern, ohne sie ganz im Keim zu ersticken. Ich denke, hier spiegelt sich die Natur des Menschen perfekt wieder. Die großen Änderungen passieren dagegen einfach, sagen wir tatsächlich ohne bewusstes Zutun.
Dieser, der kommende wertfreie Montag, wird einfließen in mein Gedächtnis. Und weil ich darüber spreche und das Gesprochene hier stehen wird, ist davon auszugehen, dass ich es nicht vergessen kann. Also das schon, weil es trivial ist - derlei Sachen vergesse ich sogar sehr schnell -, jedoch bestünde die Möglichkeit, dass ich es mal wieder lesen werde, was dazu führen würde, dass ich mich wieder entsinne. Ziemlich viele Konjunktive, Spekulationen, Annahmen ... völlig gleich, denn der Ausnahme-Montag wird passieren und ist schon passiert - ja, ist -, weil ich alles gedanklich schon geformt habe. Am morgigen Montag werde ich die Sünde nicht begehen. Ich werde sie verschieben, auf Dienstag.
Die Sünde will ich nochmals kurz verdeutlichen. Ich gehe aus Überzeugung nicht mehr in Super-/Verbrauchermärkte oder Discounter (außer der "Montagsladen der Sünde"). Diese Überzeugung ist über mich gekommen, als ich feststellte, dass ich es nicht mehr tat. Und da tat ich es echt schon lange nicht mehr ("Sünden-Montage" ausgeschlossen). Wann das war, weiß ich nicht mehr, aber Fakt ist, dass sich jene Lebensmitteleinkaufs-Orte ohne mein bewusstes Zutun aus meiner Weltenblase entfernten. Bewusst wurde es mir erst, als ich mich, mehr oder weniger, unfreiwillig in einen dieser Einkaufshöhlen wiederfand. Schlagartig kommt so ein Gefühl über einen, weil man sofort bemerkt, wie oder was sich alles seit dem letzten Besuch verändert hatte. Dann denkt man darüber nach, wann man zum letzten Mal dort etwas erwarb. Mir ist es damals, in meinem eigenen Erwachungsmoment, sogar wahnsinniger Weise eingefallen, also was ich seinerzeit kaufte und noch ein paar andere Details. Details ist im Übrigen ein gutes Stichwort, denn hatte ich Dinge wie Lautstärke und ein negativ pulsierendes, hektisches Gewimmel, zu früheren Zeiten gelernt zu ertragen, fällt es mir heute unerträglich schwer es über mich ergehen zu lassen. Wenn man es zum ersten Mal spürt, ist der Weg zu einer Überzeugung, sich diesen Treiben nicht mehr auszusetzen, indem man solche Plätze meidet, schon halb gegangen. Man ist in die Überzeugung aufgegangen, wenn man sich wehrhaft macht. Kein Umstand kann einen dann noch dazu bringen, einen Fuß in so ein Gebäude zu setzen. Ich bin von meiner eigenen Überzeugung nicht insoweit überzeugt, dass ich andere davon überzeugen will. Es verhält sich eher so, dass ich von meiner eigenen Überzeugung selbst so überzeugt bin, dass es für mich kein Thema mehr ist, an welches ich argumentativ herangehen müsste. Die Blase der Supermärkte ist geplatzt. Nur an Montagen nicht, da nehme ich einen Luftballon, blase ihn auf, nehme ihn mit in den Höllenort, und lasse ihn nach meinem Verlassen aus jenem wieder platzen. Die Überreste verschwinden im Schlund eines Abfalleimers, so wie ein unnötiges Schreiben in die Rundablage wandert.
Es fühlt sich heute für mich schon so geil an, dass es sicherlich morgen nicht mehr reizvoll sein wird. Und dennoch, morgen werde ich meine kleine, eigens gemachte, Verschwörung platzen lassen. Morgen gehe ich nicht zum Ernährer, ich gehe am Dienstag. Und dann werde ich feststellen, dass Dienstage vielleicht noch schlimmer sind. Als Konsequenz daraus, ziehe ich es wohl wieder vor, Montage zu präferieren. Da gehen zwar unglaublich viele Menschen gleichen Gelüsten nach - dem Einkauf nach dem "verkaufsgeschlossenen" Sonntag -, aber sicherlich nicht so viel, wie am Dienstag. Frei nach dem Motto: Wenn man sich schon seinen Schwächen stellt, dann bitte in Extremsituationen. Nein, Korrektur. Das war Schwachsinn, weil es nicht auf alles übertragbar ist. Möglich ist es schon, aber vielleicht nicht unbedingt immer ratsam. Aber was weiß ich schon? Die Nacht ist da, das weiß ich. Morgen ist Montag, und der Ernährer kann mich mal. Ich besuche ihn am Dienstag, in der Überzeugung kein anderes Sortiment vorzufinden als am Montag. Schade, eigentlich, denn das wäre dann eine andere Art von Verschwörung, die man sogar problemlos aufdecken, zumindest erkennen, könnte. Die Theorie "Die guten Produkte verschwinden aus den Regalen" bräuchte dann selbstverständlich eine Modifikationsvariante, denn ohne diese wäre sie unhaltbar. Das würde ich dennoch gerne in Kauf nehmen, da bin ich ganz unprätentiös.
Der Mehrwert der kleinen Erzählung liegt mit dem finalen Teil jetzt nicht mehr ausschließlich auf dem Beschreiben doppelmoralischer, banaler Untugenden, sondern auch darin, diese mit bewussten Entscheidungen in kleinen Teilen ab und an zu verändern, ohne sie ganz im Keim zu ersticken. Ich denke, hier spiegelt sich die Natur des Menschen perfekt wieder. Die großen Änderungen passieren dagegen einfach, sagen wir tatsächlich ohne bewusstes Zutun.