(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Vom Mädesüß und Himbeerstrauch, Teil 9

Das Schundhefdla ist schon lange gedruckt und verkauft sich wie jedes Groschenbüchlein mit geringer Marge. So soll es sein, so darf es sein, so muss ... es ist so. Punkt. Und trotzdem! Manche Geschichten sind nach dem vermeintlichen "Fin" - nach dem letzten Punkt - gemeinhin nicht zu Ende, meist ist dem sogar so, wenn es sich dabei um solche Erzählungen handelt, die aus dem Leben geschrieben sind - oder in unserem meinem Fall: gesprochen wurden. Die nachfolgenden Zeilen kann ich daher recht schlampig denken und niedersprechen, weil es mit großer Wahrscheinlichkeit keine Neuauflage geben wird, vielleicht mal eine Gesamtauflage aller GzN-Geschichten, aber wer weiß das schon außer mir - richtig: keiner.

Dafür weiß ich seit dem Beginn jener Arbeitswoche viel mehr. Um es genau zu halten: seit dem Mittwochmorgen. Adelhaid, der Hund des Hauses, ist schon lange im zweistelligen Alter und nicht mehr so gut zu Fuß. Also Beifußgehen [bei Menschenfuß und auf Hundepfoten] kann sie noch hervorragend (- weil nie gelernt bekommen, komisch nicht wahr!? -), es sei denn sie ist läufig, aber dann leine ich sie gewöhnlich an, sofern ich bemerke das sie Witterung nach Deckpartner erschnuppert. Ansonsten geht sie wie zu Welpenzeiten immer brav neben oder hinter mehr (her). Nur eben nicht mehr so schnell, weit oder so lange Wege. Alles hat seine positiven Aspekte, also in dem Fall nicht für den Hund, sondern eher für den Halter, wenn er einer der fauleren Sorte ist, so wie ich es zumeist bin. Aber im Prinzip ist es gelogen, weil ich es mir tatsächlich mal wieder wünschte mit ihr durch den Wald zu gehen. Nur dafür müsste ich wohl mit dem Auto bis zum Waldrand vorfahren. Das fände ich aber äußerst albern. Der Waldrand war im Übrigen mein Stichwort. Weil ich ihr, der Hündin, nicht mehr die längsten Wege abverlangen will, kürzen wir seit geraumer Zeit unsere Fuß- und Pfotenmärsche ab. Manche Gegenden entlang unserer Strecken waren sowieso weniger einladend in jüngster Zeit, eben wegen dieser, jetzt, neunteiligen Erzählung, und vielleicht auch einfach so oder anders - weder das "So" noch das "Anders" erkläre ich, es würde wie bislang alles Gesprochene am Thema vorbeigehen. Ich wärme mich noch auf oder kühle mich in der Nachtluft auf dem Fenstersims sitzend ab - je nachdem.

Mädesuß und Himbeerstrauch, die Toten am Rande der Pfade, der menschlichen, auch der menschlichen Vernichtung zum Opfer gefallen, so wie mir gerade der Anfang entfallen ist, der dafür notwendig wäre, um diesen Satz brauchbar zu beenden. Mädesüß und Himbeerstrauch sind auf jeden Fall tot. Ohne mich zu wiederholen geht es nicht: Sie wurden von Menschenmaschinen - nicht Menschenhand! - ermordet. Tatsächlich auch wohl kalt, dafür ohne Blutvergießen. Wer die ganze Erzählung gelesen hat, weiß auch, dass ich von Beginn an der Anschauung beziehungsweise der festen Überzeugung war, dass dies nur eine zeitweilige Erscheinung bleiben wird. Der Mensch ist dazu nicht befähigt dauerhaft Naturgewächse dem Erdboden gleich zu machen. Zumindest nicht mit einfachen Mitteln und ohne seine eigene Lebensgrundlage damit zerstören zu wollen. Irgendwie deucht mir, dass da ein paar Ungereimtheiten dabei sind. Vielleicht ist es ja eine unvermeidbare Angelegenheit? Aber solche Gedanken sollen sich lieber Dystopie-Besessenen machen - Werke dazu in Form von Schrift, Ton und Bild gibt es ja zur Genüge schon. Es widerstrebt mir hier weiterzudenken.

Ich bin guter Dinge, nicht weil ich Recht behielt beziehungsweise es niemals verlor, weil ich es nie besessen hatte oder einen Anspruch darauf erwarb. Ich hatte einfach Recht. Und ich habe immer noch Recht. Mit dem was ich oben vermutete und mit dem was ich durch die ganze Geschichte hinfort von mir gab. Obwohl: das weiß ich natürlich nicht, weil ich mir selten mein Gestammel zweimalig durchlese. Na ja, das vielleicht schon, aber ich vergesse es wieder recht schnell. Entweder stelle ich dann fest, dass es gut war oder eher schlecht. Dazwischen gibt es nichts, nur die Zeit. Gerade auf diesen Blog. Das ist tages "nachtformabhängig", was sich nicht nur auf meinen vernebelten Geist, sondern auch darauf verfestigt, wie sich all die Dinge um mich herum ein- und auswirken, also mich beeinträchtigen (ein dummes deutsches Wort).

Ich bin guter Dinge, weil alles lebt! Ja! Jawohl! Richtig! Gelesen! Leben! Mädesüß! Himbeerstrauch! Sie leben! Sie leben und noch viel mehr. Ausrufezeichen! Die Himbeersträuchin hat jetzt keinen Zaun mehr hinter sich und kann sich grenzenlos ausbreiten. Und der Mädesüß, der echte, hat sich so gut verbreitet, wie es sonst nur die bekanntesten Arten der "anemogamischen" - der windblütigen - Pflanzen schaffen können, tun und würden. Entweder hat er auf mich gehört oder schon vorher von den besten jener Zunft gelernt - vom Hanf, von Birken, Süßgräsern, Brennnesseln oder gar dem Löwenzahn. Jetzt bitte nicht abschalten. Und dennoch: ich habe fertig!
Ich bin so glücklich, nicht nur, dass ich es bislang verschwiegen hatte, sondern auch weil ich jetzt, wo es jeder wissen könnte, mich erst richtig großartig darüber freuen kann und erfreuen werde. Gemeinsam mit allen und allem! Es gibt zwar noch keine Beerenfrüchte, aber der erste Duft ist mir schon in die Nase gestiegen! Ich war ganz dicht dran das Leben zu riechen und dem Kosmos zu schmecken - oder vielmehr andersrum! Das ist jedenfalls das "Happy" unter dem "End".


PS: Und wer die Geschichte als gedrucktes Heft haben will, der melde sich bitte bei mir, denn ich verschenke gerne, aber nur mit Widmung! (-;-) 
      
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