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n8 ipsum – Femme fatales
Eine Denkfigur haucht mir ins Ohr: Wir nähern uns dem gelobten Land. Gleich hinter Tel Megiddo erwartet uns im Engpass die Endschlacht zu Armageddon am Berge oder im Jesreeltal. Wer weiß das schon so genau? Alleinig das Ende steht bereits fest. Das Böse wird schonungslos besiegt werden. Wer Widerstand gegen das Unüberwindbare wagt, geht unter. Ohne Verehrung droht die Vertilgung. Torheit muss bestraft werden. Allgewalt duldet keine Mängel. Inbrünstige Anrufungen voller Schrecken führen keinesfalls zum Heil.

Femme fatales schalten das Licht nach dem Beischlaf nicht ein, sie öffnen die Autotür. Sie steigen aus und geben vor, ihrem Stundenliebhaber noch einen Abschiedskuss auf die Hand spendieren zu wollen. Tatsächlich liegt ihr Anliegen woanders. Das ›Bussi‹ bekommt der Glückliche und das einmalige Ereignis danach hat er zu ertragen. Ein eingeklemmtes ›Patscherchen‹ ist schmerzhaft und entbindet nur für Perverse eine nicht gerade nachvollziehbare Art von Sinnlichkeit. Gib Flosse Genosse!
Femme fatales mögen Tulpen, weil man bei denen verwelkte Blüten abzuschneiden hat, ehe selbige damit anfangen, auf die Idee zu kommen, Samen zu produzieren. Das Wachstum von giftigen Zwiebelpflanzen erfordert Tribute. Unbefleckt und ohne Makel ist nichts kostenlos. Gestörte und Fanatiker gibt es überall. Verzweifelte auch. Femme fatales sind dagegen rar, aber meistens hübsch, wenn auch nicht immer nett – und doch voller Intellekt. Ausnahmslos irre Geisteszustände definieren sich über Taten, und Intellekt kann libidinöse Energie freisetzen. Schlaue können Rohre durchpusten. Der weibliche Mensch der Renaissance war zügellos und selbstbewusst. Scheinbar zusammenhanglose Sätze sind ein immanenter Bestandteil von Blindtexten. Killer-Argumente und Aphorismen-Klopfer sozusagen.

Es ist wie mit der Sturheit: Den Glauben aufzugeben ist leicht, ihn wiederzuerwecken wiegt schwer, mitunter sogar leidvoll. Vor den Boanerges sind selbst die Toten nicht gefeit. Mit Donnersöhnen ist nicht gut Kirschen essen. Oliven böten sich auf dem Ölberg im Garten Getsemani (Gath Schemanim) an. Die tief verwurzelten Bäume da oben sollen nicht nur steinalt sein, sondern alle sind miteinander verwandt, Triebe einer einzigen Mutterpflanze, sagt man. Wer dort einen Steckling von außerhalb einbringt, verschandelt auf kurz oder lang das einzigartige Erbmaterial. Wenn die Wurzeln von Bäumen den Herzen von Säugern entsprechen, wo ist dann das Daheim, wo ist das Zuhause? Dennoch: Herzen können loslassen, Wurzeln nicht. Sind Wurzeln demnach standhafter oder sind das immer noch lustvolle Gedanken mit semi-xenophoben Einspeisungen gegen eine vorherrschende Ethnie? In der Agonie fallen alle Hüllen und Blindtexte hören auf zu existieren.

Femme fatales sind in zwei Punkten abhängig: von ihrer Koketterie und dem Bild des leicht zu verführenden Mannes mit all dessen stereotypischen Mustern. Und wenn sie jüdisch sind, dann auch von der Mikwe, dem rituellen Tauchbad. Nichts übertrifft die symbolische Kontinuität einer Neugeburt.
      
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