Ich. Ich habe mir was überlegt. Ich dachte. Ich denke, ich mache jetzt was. Ich werde mir für das Jubiläum dieses Blögleins, dem Sechsten, einen Spaß mit mir treibend erlauben, der mich eventuell umtreiben wird. Ich werde es vielleicht nicht schaffen, aber es versuchen. Ich versuche es sofort mit dem nächsten Satz. Ich werde den übernächsten Satz nicht mehr mit "Ich" beginnen. Ich denke, das ist eine gute Idee für den nächsten Satz. Ich will ja nicht langweilen. Ich will nicht lange warten lassen. Ich will gleich erzählen. Ich will erzählen, was ich mir gedacht habe. Ich lese mir jeden meiner Einträge aus Dezember 2012 durch, sagen wir: Ich lese mir die ersten sechs Einträge durch. Ich werde mir nicht jeden durchlesen. Ich bin ja nicht bekloppt. Ich überlese ohnehin (viel), also lese einfach drüber, nicht Korrektur. Ich betreibe "Text Scanning". Ich werde danach zu diesem Eintrag von vor sechs Jahren einen Beitrag machen, also nach dieser Art von "Lesen". Ich werde sprechen, wie vor sechs Jahren, am 12. Dezember 2012. Und dies ist der erste Satz, der nicht mit "Ich" beginnt. Möge ich also beginnen.
Mein erster Eintrag hatte den Titel "Guten »Abend« oder Gute »Nacht«" und wurde am 12. Dezember 2012 ins Netz gestellt. Ich erzählte ohne roten Faden von irgendetwas. Ich erzählte von meinem neuen Spielzeug - einem IC-Recorder (altdeutsch: Diktiergerät) -, von Spy-Gerätschaften, von Rentengedanken, von der Zeit in der ich diese Gedanke äußerte, von Zeiten die von Zeiten erzählten, die ich verbrachte, um in die Dunkelheit zu sprechen, für mich selbst und für alle, die sie hörten. Ich beklagte mich über die Unnatürlichkeiten menschlicher Gegebenheiten, vom Aufstehen im Dunklen und anderen Pauschalierung. Ich driftete ab zu einem (damals aktuellen) Weltuntergangsdatum und fragte mich insgeheim, warum wir immer von Sonnenauf- und untergängen, Mondauf- und untergängen redeten, wobei die Erde doch eine Kugel und keine Scheibe ist, ein Raumschiff, dass rotiert und mit unglaublicher Geschwindigkeit eine abgesteckte Bahn durch ein Universum rauscht. Und bei diesem Punkt musste ich an meine Gespräche denken, die ich nochmals Jahre zuvor mit Leuten führte, die nicht in diesen Unnatürlichkeiten lebten, philosophische Gespräche über Möglichkeiten, die alle Grundvoraussetzungsmodelle ad absurdum führten. Ich dachte dabei daran, wenn alles denn nicht so wäre, wie man es uns erzählte, wenn die Erde keine Kugelform hätte, wenn sie nicht klebrig wäre (gemeint: Gravitation und so), der Horizont nur der Rand eines Suppentellers wäre, die Sonne nicht das Zentralgestirn wäre, der Mond nur halb existieren würde und der Gegenspieler zur Sonne wäre. Die Leuchte in der Nacht und die Leuchte am Tag, so wie es in der Genesis geschrieben steht, ganz zu Anfang der Bibel. Worte des allmächtigen Herrn, des einzigen. Ist es nicht so, dachte ich mir, dass die Lichter der Sterne erst nach Sonne und Mond - dem großen und dem kleinen Licht - und doch am vierten Tag erschaffen wurden. Das würde ja bedeuten, dass es vorher überhaupt kein Universum gab. Wörtlich betrachtet erscheint der Kosmos da in einem ganz anderen Bilde. (Warum) Ist dem nicht so?
Und als ich damals so herumdachte, dachte ich mir anderes, nämlich an die Juden und ihre Zeitrechnung und ihre messianischen Prophezeiungen. All dieses Weltuntergangsgedöns würde demnach ja noch ganz schön lange dauert, also nach den Juden. Das würde noch ewig dauern, bis deren "Moschiach" käme. 200 Jahre oder so. Sollen die hebräischen Zeiten 6000 Jahre dauern, also bis zum Ende der Zeiten, glaubt man den Einträgen im Talmud, dann darf man sich schon fragen und rechnen, wie lange man noch hätte. Dann darf man auch mal den jüdischen Zeitstrang überdenken und sich fragen, ob denn auch wirklich das Jahr soundso ist, oder ob sich die Leutchen einfach mal grob verrechnet haben. Und um wie viel überhaupt? Und wie lange bleibt uns dann noch bis zum Ende, dass nur ein neuer Anfang wäre. Brand- und Sündopfer, Heb- und Webopfer, Feuer- und Friedensopfer - all diese Opfer wären dann Opfer pflanzlichen Ursprungs. In der Zeit, wenn das (schon erwähnte) "Ende der Zeit" [- mal in Anführungszeichen gesetzt -] folgt, vorausgesetzt er, der Erlöser, baut dann den Tempel wieder auf. Ja dann freue ich mich echt auf so richtig geile Speiseopfer, dem lieblichen Dufte wegen.
Beim Denken über das Denken von damals, denke ich mir heute, ob ich mir das echt damals gedacht habe oder mir heute nur einbilde, es damals gedacht zu haben, denn solche Sachen darf man sich einfach nicht denken, weil man dann in einen komischen Denkstrudel kommt und überhaupt...
All diese komischen, unkosmischen, Gedanken trug ich vor mir her und sprach sie nicht aus (, denke ich heute). Dafür dachte ich viele andere »Gedanken zur Nachtruh«, weniger wichtigere Dinge, für mich oder vielleicht einfach nur so. Ich denke, man kann den ganzen Eintrag als unsinnig betrachten. Diesen und den vor sechs Jahren, die Beiden nehmen sich nicht viel. Ich beglückwünsche mich selbst dafür. Jawohl: Ich.
PS: Im Übrigen bin ich mir im Nachhinein gar nicht mehr so sicher, ob der/die/das Blog echt am 12. Dezember seinen ersten Eintrag hatte oder nur eröffnet wurde, um erst zwei Tage später seinen ersten Blogposts in den Wind der Internetwelt zu setzen, also am 14. Dezember 2012. Ich glaube, diese Frage kann ich mir nur selbst beantworten. Jawohl - ich.
PS: Im Übrigen bin ich mir im Nachhinein gar nicht mehr so sicher, ob der/die/das Blog echt am 12. Dezember seinen ersten Eintrag hatte oder nur eröffnet wurde, um erst zwei Tage später seinen ersten Blogposts in den Wind der Internetwelt zu setzen, also am 14. Dezember 2012. Ich glaube, diese Frage kann ich mir nur selbst beantworten. Jawohl - ich.