(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Die Hachse, Teil 7

Pitoyable Umstände erläutere ich ungern. Wo ich klage, da fangen Andere an zu schwärmen. Eine nicht gerade kleine Anzahl von Menschen würden die Bamberger Fußgängerzone als pittoresk beschreiben; ich dagegen bleibe beim ersten Begriff. Mag sein, dass das Ambiente malerisch ist, doch der Blick aufs große Ganze - auf das Alles - ist im Gefühl nur bemitleidenswert. Ich kann so tun, als wäre ich ein Kameramann. Die Totale bleibt verborgen, der Fokus geht nur zu einem Fixpunkt, alles daneben, darunter oder darüber, wie selbstverständlich auch dahinter, bleibt verborgen. Das Objekt der Begierde wird scharf, alles andere verliert sich in seiner Transluzenz.
Ich kann es gleichermaßen handhaben wie ein "frischgebackenes" Liebespärchen, deren brillant geschliffene und sprichwörtlich rosarote Brillengläser auch nichts anderes zugestehen, als einen schmalen Sichtwinkel. Nasenflügel zu Nasenflügel, das Gestell noch tiefenscharf, alles jenseits wird entschärft durch eine Verschmelzung der Bügel.
Die Hachse, Teil 6

Es war der letzte Freitag vor der Walpurgisnacht, der vorletzte im April des Jahres 2010. Wotan (Odin) meinte es gut mit uns... Pardon, ich meinte natürlich Petrus. Petrus meinte ich. Petrus meinte es gut. Und was ich tatsächlich meinte damit sagen zu wollen: Das war ein glückliches Ding. Glücklich, denn tatsächlich war das besondere Event im Bamberger Sauftempel des Herzens ursprünglich eine Woche früher angesetzt, wurde aber wegen Unpässlichkeiten diverser eingeladener Personen um eine Woche nach hinten verschoben. Und das war das glückliche Ding. Es war am dritten Freitag des gleichen Monats und desselben Jahres (sic!) weniger "frühlingssommerlich" warm und vor allem nicht trocken. Vulgärer, und vielleicht mehr auf den Punkt gebracht: Das Wetter eine Woche zuvor war ekelhaft bis beschissen. Das Wetter am neu terminierten "Hachsentag" - eine Woche später - war dagegen zauberhaft bis ideal.
Die Hachse, Teil 5

Keine Zunge schildert, kein Wort ermißt die Höhe der Vollendung, die er erreichte [...].*¹ 
Spätestens seit Ebner von Eschenbachs Novelle "Krambambuli" wurde uns ein ganz klares Bild ins unbewusste Innere eingebrannt: Die naturentfernte Gesellschaftssymbiose "Wirtshaus = Alkohol und Hund". Vulgärer, und vielleicht mehr auf den Punkt gebracht, kann man es auch so definieren: Wirtshaus = Ort, wo Hunde zusehen, wie Menschen sich besaufen. Raus aus dem Haus kommt jeder, aber raus kommt dabei meist nichts Vernünftiges. Doch wo eine Symbiose herrscht, wie weltfremd sie auch immer erscheinen mag, dort ist auch Vorteilsnahme zu vermuten.
Die Hachse, Teil 4

Aventin, Caelius, Esquilin, Kapitol, Palatin, Quirinal, Viminal.
Gareb (Ölberg), Goath, Akra, Bezetha (Golgota), Morija, Ophel, Zion.
Stephansberg, Kaulberg, Altenburg, Jakobsberg, Michelsberg, Abtsberg, Domberg.

Rom - Jerusalem - Bamberg. Wenn ich auf meinen Zettel schaue, auf dem ich die einundzwanzig Namen notierte, so fällt mir auf Anhieb auf, dass viele Berge oder (vielmehr) Hügel mit dem Buchstaben "A" beginnen. Das liegt natürlich an Bamberg, den die Domstadt hat schon zwei mit dem ersten Schriftzeichen unseres Alphabets. Warum auch immer das ABC nicht "Alphabetagamma" heißt, werde ich wohl ohne Recherche nie herausfinden. Es hat mich bisweilen nicht interessiert und es wird wohl auch dabei bleiben.