(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Lux lebt - Teil 9

Im peripheren Gesichtsfeld, wenn ich im Schneidersitz vor T'Sally sitze, liegt immer der Lux weich und wohlgehütet auf einer Viscosematratze, auf der viele Jahre meine am 14.12.2020 verschiedene Hündin lag, schlief, schlummerte und reflexiv die Geschehnisse eines Tages wegträumte. Meine extrafoveale Wahrnehmung ist zwar durchaus linkslastiger - sagt wohl auch der Augenoptiker, der kein Arzt sein wird -, dennoch gestattet mir mein rechtes Auge ebenfalls diese Fähigkeit, vor allem bei schwacher natürlicher oder künstlicher Beleuchtung, und übermittelt mir vielerlei indirekter [...] Vorstellungen einer Vision, von Dingen, die ich selbst mit jeglicher Exzentrik nicht sehen könnte. Eigentlich müsste ich aufrecht sitzen - im Übrigen auch auf einem Kissen mit Viscomatratze bestückt, welches meiner anderen dahingehende Hündin bis zum 26.06.2017 unausgesprochene Träume einverleibte -, um den nahezu mittig liegenden Lux tatsächlich unbewusst, unscharf und "unfarbig" zu fixieren. Sīcut locūtus est. So sprach nicht er - Joh. Seb. Bach? -, sondern ich. 

So wie es gewaltige Unterschiede zwischen lebenden Hunden und dahinvegetierenden Menschen gibt, derart ist auch der Lux speziell, wenn man ihm das Dasein zugesteht und nicht absprechen will. Seine Existenz per se ist unbestreitbar, und Aussagen dieser Art sind für mich nur formbar, wenn alles Anthropomorphische um mich herum den Geist verneinte, vernebelte oder ablegte - hinaus oder hinzu in eine andere Welt, die ein Misanthrop der eigenen Gattung nicht zugeständig macht und dessen Vorkommen ein Wissenschaftler zu gerne negiert, obschon sie subsistent ist, also jene andere Welt. Ich bin der festen Überzeugung, dass ohne diese Gabe kein vitales Fortbestehen möglich wäre; aber das ist eine andere Sache auf einen anderen Blatt, gespickt mit allerlei anderer Xenismen und syntaktischer Konstruktionen, die niemand im Alltagssprech aus dem Hut zaubert. Nun, jeder braucht wohl (ab und an) eine sinnvolle Beschäftigungstherapie außerhalb bezahlter Betätigungsfelder [sic!] ... Nebenbei: Ein in England geborener Professor (und ein Kreationist) - der womöglich vor der Erbauung meiner Itsu verstarb -, erzählte einstmals in einem Vortrag, dass das erste deutsche Wort, das er erlernte "Ja" und das zweite "aber" war. Wer daraus schlussfolgert, dass "Ja, aber" ein Synonym für "Nein" ist, der übersieht das Kommata zwischen den beiden Wörtern und ist auf einem gewaltigen Irrweg, der doch nichts Inhumanes in sich beherbergt. Die Hauptaussage ist eben stets bejahend, egal wie der Nebensatz fortgesetzt wird oder wie er endet. Vielen Aphorismen täte ein "Ja, aber" immens gut, wären sie eine Antwort auf eine Frage oder eine Feststellung auf eine These. Mein Vergleich hingt natürlich in Bezug auf das Englischsprachige, denn hier erfolgt - und das ist der große Unterschied - nur ein Komma zwischen "yes" und "but" [ja, aber], wenn danach ein sinnbehafteter Nebensatz folgt, der auch für sich alleine stehen könnte. "But" heißt nun mal auch "außer" - you know? - und nebst das hilft nicht(s), wenn man von subordinierten Verklausulierungen keine Ahnung, wie beispielsweise ein "not-native speaker", hat. 

Ich hatte heute den größten Schwachsinn gelesen, der verkürzt so ging:

"Ob es ihm reicht [...], das wissen wir nicht.
Er hat mehr angekündigt."
*

Und ich kündige hiermit "unfeierlich" an nach diesem Teil keinen weiteren mehr zu sprechen, aber ob es mir reicht, dass wissen andere nicht. Wenn mir jemand so in die Parade fahren würde, müsste ich ihn für ein bedeutungsschwangeres Ding halten, ein Etwas, das ich laut(-stark) nicht näher beschreiben will (und im Übrigen auch nicht leise-schwach). Permissivität ist ein hohes Gut, und die getreusten unter den Liberalen haben Kenntnis davon. Die anderen verstummen, weil sie es womöglich so von Haus aus gelernt haben, frei nach dem Kinderspruch: Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, soll man es lassen.

Leider habe ich die Geschichte zu einem Ende zu bringen, und hierbei will ich mal ein totaler Befürworter der kurzen und würzigen Methode sein. So war meine erste anorganisch-platonische Liebelei ein Röhrenmonitor. Ich brauchte diesen, um das High-Definition-Display vom ... na, nun nicht ganz so schnell wiederum, oder anders gesagt: Was ich will, muss ich nicht tun. Ich wollte (es) ehrlich, aber ich werde es lassen.

Gehen wir, explizit ich, es langsam an! "T'Sally lebt" (Untertitel: "Ein Hauch von ... in fünf Akten") war mein drittes Groschenheft in der Reihe "GzN", herausgebracht Anfang Februar 2017. Und weil ich besagtes „Buch“ im Moment der Niedersprache in den Händen halte [ich bin oft „gut-dürftig“ vorbereitet], werde ich eine Passage vorlesen/zitieren, der den Namen der Protagonistin (T'Sally) durchaus gelungen - in dieser abstraktiviert-ausgegossenen Version eher mau - erklärt, wie ich im Vorfeld fand und im Nachhinein finde, denn da steht (geschrieben):

"›Ihr‹ Name stand schon zu einer Zeit an einer Wand, als ich noch gar nicht in dieser materiellen Form auf der Welt weilte. Eine Kindertapete preiste die beiden Protagonisten bei allerhand sportlichen Freizeitaktivitäten an – ihre Namen: Bob und Sally. Es bedurfte keinen Münzwurf, um das Geschlecht zu entscheiden. Männer geben ihren technischen Lieblingen eben weibliche Vornamen [sic!]. Die Tapete klebt noch heute an der Wand meines ersten Kinderzimmers [...]."** 

Wer jetzt (und sogleich) weiterliest, braucht das "Schundhefdla" nicht mehr erwerben, denn die nächsten drei Sätze nehmen komplett die vermeintliche Spannung (der Erzählung) hinfort [Neusprechliches Wortbildungsmorphem: Spoiler-Wahrnung!]; ich zitiere dafür auf ein Neues:

"T’Sally (520) war quasi ein eigenes Geburtstagsgeschenk. Mit 33 Jahren bestellte ich ›sie‹ zu einen Schnaps- und Schnäppchenpreis bei einem privaten Händler, mit 34 machte ›sie‹ sich auf den postalischen Weg zu mir. T‘Sallys offizielle Bezeichnung läuft unter der Reihe ›Lenovo ThinkPad T520‹."**
  
Wer bisweilen hart dabei war - es hart durch stand, also das Lesen oder stellenweise das Überfliegen (Textscanning?) der gesprochenen Zeilen, deren Formulierungen manchmal oder gar oft dümmliche Einschübe beinhalteten und einem nicht nur das Gefühl gaben, dass ein Satz niemals enden würde ... -, wird möglicherweise mit Leichtigkeit erkennen, was der Lux in Wahrheit ist. Die Frage nach dem "Wer" ist irrelevant geworden, nach D. J. Trump [wie die NATO] - and I am deeply sorry for that - ist die Antwort sogar obsolet. Der Lux (420) - und jetzt kommt es - ist das baukleinere Modell von T'Sally + wie sie - jetzt kommt es² - ein Laptop***. Seine "Kinderkrankheit" war ein defektes Display, was ihm wieder zwecks Reparatur zurück zur Heimat führte, die streng genommen nicht die Seine ist/war. Apropos, auf einem Schild (am Boden des Geräts, links neben dem hinteren RAM-Speicher) steht doch glattweg, dass seine Hülle nicht aus China kommt, sondern aus Kanada, was mich anfangs doch sehr verwunderte. Da allerdings Lenovo dort tatsächlich eine Dépendance unterhält, will ich es einfach mal glauben; ohnehin ist es einerlei, weil es seiner Bestimmung keinen Abbruch macht und innere Werte gewöhnlich mehr zählen (sollten). Wie dem auch sei, er wird - jetzt kommt es hoch³ - mein Backup-Rechner werden, für den Fall, dass die in die Jahre gekommene T'Sally einmal streiken sollte. [Ich bin im Moment der Aufzeichnung fünf Jahre älter - und selbst bei solchen Ausnahmegeräten, an Plot Armour erinnernde Charaktere, weiß man (ja) nie.]
 
Es gilt jetzt noch eine marginale Frage zu beantworten, die ich allerdings nicht ohne den zarten Hauch unfreiwilliger Werbung auflösen will (und es diesmal auch machen werde). Der Lux hat seinen (überraschenderweise männlichen) Namen nicht wegen der oben genannten Tapete bekommen - (an-)sonst hieße er Bob -, sondern in Anlehnung an den Vertriebshändler, der sich Luxnote nennt. Für den Fall, dass ich den Menschen dahinter mein Schundheft zukommen lassen sollte, würde sich am Ende die Huldigung (an diese) aufdrängen, die besagen könnte, dass ich äußerst zufrieden (mit ihm) bin. Andererseits könnte ich aber auch eine Rezension auf Amazon schreiben und mir einen 20-Euro-Gutschein dafür sichern, um damit die Kosten für die Vermarktung teilweise zu decken. Wer weiß, was ich machen werde - andere wissen es sicherlich nicht. Zumindest kann man mir kein offenes Ende nachsagen, aber sicherlich einen fade Nummer aufgrund phlegmatischer Veranlagung; Wer der Müßigkeit Gemütsarmut vorwirft und sie als Ausrede vorschiebt, der zeigt lediglich auf dass selbst Faulheit Aktivität abverlangt (sic!). Wahrscheinlich war das Lesen und das Sprechen dieser Abhandlung eine (reine) Zeitverschwendung; ein Prädikat dafür, um in die Reihe "GzN" aufgenommen werden zu können...    

[Sofern es mich langweilt, folgt ein Teil #10 ausschließlich mit Ablichtungen.]

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* Masala, Prof. Dr. Carlo-Antonio. Gegebenenfalls aus dem Zusammenhang gerissen/zitiert, zumindest dort (von mir so auf-)gelesen:
https://web.de/magazine/politik/russland-krieg-ukraine/laeuft-militaerexperte-erklaert-putin-grund-verhandeln-36974934 [08.06.2022]. 
*
Glas, Alexander. T'Sally lebt - Ein Hauch von ... in fünf Akten. TWENTYSIX, Norderstedt 2017, Seite 36. ISBN 978-3-7407-2742-0. 
**Laptop = sachlich. Laut "neuartigem Gendersprech" ist T'Sally eine "Laptop*in" und der Lux ein "Laptop*er"; tatsächlich richtiger wäre, dass der Lux eher ein Notebook ist [ohne Genderstern], da er sich vom nahezu baugleichen Modell (T520) dadurch auszeichnet, dass er schmaler und leichter ist.
      
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