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Die Wanderschaft mit dem kleinen Schwarzen – Teil 1
Die Wanderschaft mit dem kleinen Schwarzen hat nichts mit einer Wanderung mit einem kleinen Schwarzen zu tun. So eine Aussage wäre gegen den dominierenden Zeitgeist beziehungsweise mit ihm gedacht extrem rückwärts-gewandt, um es überaus freundlich zu formulieren. Ich lese ja unheimlich gerne Reiseberichte und bin gerade eben auch dabei drei komplett unterschiedliche Werke, die sich unter anderem mit persönlichen Erlebnissen und Eindrücken auf ihren Weltbekundungs- und Erforschungsmissionen beschäftigen; ich genieße und konsumiere sie über die Tage, Wochen und Monate hinweg, die ich zum Lesen dafür benötige und mir Zeit dafür gebe, stets einzeln in kleinen Zügen und in knappen Dosen. Heute lese ich dieses Werk, morgen das andere, übermorgen das dritte. Nun, das ist natürlich nicht ganz richtig, denn manchmal lese ich auch an zwei aufeinanderfolgenden Tagen das gleiche oder setzte mal bei einen der Bücher (für eine Zeit lang komplett) aus. Selten lese ich alle drei stückchenweise an einem, an mir vorbeilaufenden Tag, doch kommt das auch mal vor. Kurzum: Ich habe mir keine konkreten Pläne ausgedacht. Sie liegen einfach auf dem "(Noch-)Zu-Lesen-Stapel" und werden bei Bedarf, Lust und Laune gezückt, das heißt in die Hand genommen und häppchenweise verzehrt. Bücher sind geistige Nahrung, sagte mir mal ein Schriftstellerfreund, er sprach sogar von Überlebensmitteln. Ganz so weit würde ich nicht gehen, dennoch mag ich eben Reiseberichte in Buchform ungemein gerne. Das ist nicht erst seit gestern so. Das erste Exemplar dieser Art hatte den umschlungenen Titel "Deutschland umsonst - Zu Fuß und ohne Geld durch ein Wohlstandsland", kam 1982 auf den Markt, etablierte sich binnen kürzester Zeit zum Bestseller und wurde schließlich zu dem wohl meist gelesenen Buch von dem leider viel zu früh verstorbenen Michael Holzach. Ein Mann, ein großgewachsener Mann, der sein Leben für das Leben seines Hundes und treuen Begleiters - Feldmann mit Namen - aufgab. Dies ist allerdings eine andere Geschichte, sie steht auf einem anderen Blatt und muss von mir nicht aus der Versenkung hergeholt werden [- wird sie aber, ich komme darauf zurück -], selbst wenn ich mich dafür zügeln muss, denn ich erzähle dieses nachgetragene Geschehnis gerne ungezwungen Bekannten, Freunden, Liebenden, Arbeitskollegen und mitunter auch komplett fremden Menschen, manchmal beiläufig, bei Zeit und Muße auch ausschweifend mit Zucker über-zogen oder mit Gewürzen beigemischt. Selbst bei Kindern mache ich da nicht halt. So hat mein Neffe sie - die Nacherzählung aus meinem Munde - vor sieben Jahren, im Alter von, ich glaube, 9 Jahren (?), verdauen müssen. Heute ist er fast volljährig und hat die Zeit dazwischen ohne emotionale Befangenheit überstanden. Zu erzählen, dass er das Buch von meiner Schwester - seiner Mutter - vorgelesen bekam - wohlgemerkt das in Kinderbuchform [ich komme auch darauf noch zurück] -, er vielleicht beim Lauschen des Hörbuchs eingeschlafen ist, in diesen zarten Jahren der unschuldigen Kindheit, ist vielleicht mehr ein Mythos als die komplette Wahrheit, denn diese liegt fern von mir, weil ich daran nicht partizipierte. Ich gebe nur Sachen unbefangen weiter, die an mich mündlich herangetragen wurden, gehe aber in dem Fall tugendhaft (sic!) davon aus, dass er das Kinderbuch selber las (oder gar lesen musste!?). Fakt ist: Er hielt damals eine Buchbesprechung in der Schule (zu dem Werk) ab und malte ein paar Bilder zu der Reise des Wandernden Michaels samt seines "Feldstecher-Hundes" (einem Boxer-Mischling) und anderen Protagonisten, was mich seinerzeit sehr berührte [+ auch das werde ich nochmals hochholen (müssen)]. Manchmal sind Onkel - Oheime, Brüder der Mutter -, doch zu etwas (be-)fähig(t), das irgendwie und irgendwo was mit Sozialkompetenz und dergleichen zu tun hat, dachte ich mir wohl einst und denke es mir heute noch still und alleine für mich, also stelle es mir unverblümt (so) vor, dass es sich ebenso zugetragen hatte. Dass es so war (und wahr ist - die Sache mit der Nachbesprechung -), ist - wie bereits gesagt - ein Faktum der Vergangenheit, was vielleicht noch Früchte trägt in die oder der Gegenwart und, mit etwas "Glück", auch in die ungewisse Zukunft. Zur Untermauerung jener Anekdote reiche ich untenstehend das gezeichnete Bild nach.

Für den Fall dass aus Die Wanderschaft mit dem kleinen Schwarzen ein Groschenheft entstehen sollte, erhält mein oben genannter Neffe natürlich ein Exemplar zum Lesen (von mir) samt Widmung. In dieser Fiktion, ich will nicht sagen Illusion - wird es (das Bild) wohl auch zum Cover reichen -, bin ich mir jetzt schon ziemlich sicher, dass er es maximal nur anlesen wird – und: Ich kann es ihm nicht (mal) verdenken, denn in seinem Alter hatte ich auch andere Dinge im Sinn als ... nun, das stimmt nicht! Ich hatte jene "anderen Dinge" naturgemäß desgleichen im Sinn und führte sie aus (und durch), doch Bücher las ich bereits in seinem Alter, in dem er sich zum Zeitpunkt der Niedersprache befand/befindet, und sogar noch viel früher. In meiner trügerischen Erinnerung begann es (bei mir) mit dreizehn und mit der Bibel, mit fünfzehn verschlang ich "Literatur" zu grenzwissenschaftlichen Belangen und mit spätestens siebzehn versuchte ich mich in beziehungsweise an Romanen. Holzachs Buch und andere Reiseberichte las ich erst wesentlich später, da will ich ganz ehrlich sein. Weil mich niemand aus dem Verwandtschafts- oder Freundeskreis an das Bücherlesen per se herangetrieben hatte, lebte ich in meiner Jugend im Fluss des Geschehens und mit dem Prinzip des "Geschehenlassens". Manchmal wurde ich von außen inspiriert, überaus selten dazu angestiftet, meistens war es ein Aufeinandertreffen von Zufall und - ich verabscheue dieses Wort aufs Schärfste - Schicksal, (oder) nennen wir es - daher - schlicht altmodisch: Vorsehung. Nein, das geht nicht! Ich muss das anders ausformulieren, ich tat Ähnliches schon mal vor über sechs Jahren in einem gedanklichen Versuch, den ich verschriftlicht festhielt. So beleuchtete ich in einem Blogposts drei Elemente und vereinigte sie, wenn ein solcher Eintrag dazu überhaupt fähig und geeignet (dafür) ist. Die Erstbewertung war das Annehmen eines Zufalls - des Zufälligen, was auf uns einwirkt(e) -, die zweite Perspektive war die Sinngebung dahinter, die naturgemäß nur dann zustande kommen kann, konnte oder könnte, wenn das Zufällige angenommen worden oder werden wu(e)rde. In der dritten Losung fügt man dem Zugeführten dann einen Sinn bei. Man erkennt ergo nicht die Fügung als Ultimativlösung an, sondern stellt sich ihr und kommt am Ende zu dem was ich vor ein paar Sätzen altbacken als "Vorsehung" bezeichnete. In diesem Prozess erkannte oder erkennt man den Sinn des eingeworfenen Zufalls und darüber hinweg auch der oder dessen Fügung, die sich daraus ergab und der man letztendlich nachkam – oder eben nachkommen kann. Die Vorsehung hat nichts mit einer Vorschau (in das "unbekannte Land") zu tun, einem Blick in die allseits gern bezeichnete Glaskugel (...) mit bestimmter oder unbestimmter Zukunft, sondern sie entspricht der erwünschten Vorhersehung durch eine Macht - einem Schöpfer -, der hinter unserer Existenz dies durch die Gabe des freien Willens insgeheim erhoffte, nicht jedoch stringent erwartete. Man kann es auch ohne einen religiösen Einwurf - einem Schöpfer - ausarbeiten und kommt zum einfachen Schluss, dass die Eltern von Kindern - die Erschaffer besagter (vulgär: ihre Erzeuger) - stets eine Hoffnung in sich tragen, nämlich diese dass ihre "Nachbrut" zu etwas heranwächst, dass ihre eigenen Befähigungen und so weiter (bei Weitem) übertrumpft. Ein solches, durchweg logisches und "gut-besinntes", Vorgehen verlangt eine Welt der Möglichkeiten aufzubieten, ein Milieu, dass das Kind dahingehend unterstützt und befähigt dem insgeheimen "Wunsch" in Erfüllung zu bringen. Was sich nach ungemein viel anhört bedarf doch nicht wirklich viel in einem gegebenen Idealzustand, denn alles was dazu benötigt wird ist bereits vorhanden – und zwar in der ursprünglichen "Mitgift" namens Information, die in einem Jeden von uns schlummert. Gemeinhin nennt man es/sie/dies eben den freien Willen, und man kann es sicherlich auch anders ausdrücken, je nach Gusto. Es ist so wie es uns das (verabschiedete?) Gesetz über die Kontingenz der Dinge lehrt: Etwas ist oder ist nicht – kann sein, muss nicht. Ohne Zufall kein freier Wille, ohne den freien Willen kein Zufall!? Die Erschaffung von etwas Neuem bedarf in jedem Fall die Vereinigung all der Kontingenz. Ich sage ja immer so salopp: Sofern der Glaube die Basis ist, der Glaube dem Wissen vorangeht, und das Wissen abhängig ist vom jeweiligen Bewusstsein, dann liegt da kein Stein mehr im Weg, sondern jeder ist in seiner Ordnung. 


Was treibt mich an zu solchen (fortlaufenden?) Monologen (ohne Ende?) - ich will es mal abgekürzt bezeichnen als - des Wahnsinns [bitte letzteres Wort in einfachen Guillemets (›‹) denken]? Die schnelle und unbefriedigende Antwort liegt in der Wanderschaft mit dem kleinen Schwarzen begründet. Ich komme darauf zurück und auf anderes, darüber hinaus auf bereits Erwähntes, so vermute ich, sofern ich weiterhin schnell denke und rede beziehungsweise vorher Gedachtes behandele und flott von mir gebe.

(-;-) Welche Farbe schwingt dein Wort? Zeige es mir und anderen! (-;-)