Während die Welt von Globalisierung nicht mehr ausschließlich träumt, sondern unentwegt diese zu einem der höchsten Güter und der ehrenwertesten aller Motivationen stilisiert, träume ich vom exakten Gegenteil, schon alleine deswegen, weil ich glaube, dass deren Traum bald zur drückenden Realität avancieren wird. Bereits heute rückt die Welt durch die fortlaufende und offenbar nicht mehr aufzuhaltende Technisierung stetig näher zusammen, was mich zusehends anstrengt - also beim Zusehen anstrengt -, besorgt und traurig macht. Bei allen hochgelobten Vorzügen kann ich der Sache keinen - wirklich keinen einzigen - Aspekt abgewinnen, der mich vollends zufrieden stellen könnte. Abneigung zu entwickeln und sie ferner zu äußern ist ein leichtes Spiel. Man sollte es jedoch nur dann offenkundig beginnen spielend zu zelebrieren, wenn man zumindest eine Alternative aufzubieten hat.
Das "Zer"-Wort des Tages deutet eine mögliche Vision an, die, und das will ich von vornherein herausstellen, mich unendlich glücklicher machen könnte. Länder und Gebiete zu zerstücken ist keine Idee von gestern, begehrt nicht die Umkehr zu den alten Siedlungsmethoden und hat darüber hinaus mit autonomen Gebietsansprüchen nichts zu tun. Das solche Wünsche existieren zeugt lediglich davon, dass die gegebenen - und erst im Laufe des letzten Jahrhunderts entstandenen, neuen - Lebensumstände entweder deutliche Nachbesserung verlangen oder gar eine komplette Neuorientierung. Den Blick in vergangene Epochen zu werfen ist absolut nicht verwerflich. Diese Rückschau ist insbesondere notwendig, wenn der Blick in zukünftige Epochen keinen guten Schatten wirft. Ich meine, Dystopien - erzählerische und vor allem des Pessimismus frönende Zukunftsvorstellungen mit zumeist negativen Ausgängen - gab es zwar schon immer, doch die Anzahl derer wuchs mit der Anzahl der Sympathisanten und gleichwohl mit einem breiten Zuspruch in Form einer liebäugelnden Aufnahme durch die Masse. Wenn Teilaspekte von Fiktionen auf abstrakte Art und Weise, und wenn auch nur angedeutet oder leicht entfremdet vom Original, im Hier & Jetzt manifeste Züge annehmen, zuckt fast jeder Verfechter schweißtreibend. Diejenigen, die sich ihren Befürchtungen nicht aussetzen wollen entwickeln krude Hypothesen und vertreiben damit ihre Ängste viral. Sie projizieren sozusagen ihre Gefühle auf unbescholtene Außenstehende, in der absurden Hoffnung, damit ihr eigenes Leid zu schmälern. Schon alleine das ist ein triftiger Grund, warum man über Globalisierung ernsthaft nachdenken sollte.
Zerstücken muss eine Prämisse der Zukunft werden, wenn es nach mir ginge. Gutes wird immer besser, wenn man es teilt. Schlechtes dagegen wird stets schlechter, wenn andere daran partizipieren. Föderale Nationen sind aus genau diesem Grund keine gute Wahl, es sei denn sie werden von Diktatoren oder Monarchen regiert, die sich über geltende regionale Regeln hinwegsetzen können. Selbstverständlich ist jene Option ebenfalls keine gelungene Losung, es ist sogar eine, die es entschieden abzulehnen gilt. An dieser Stelle stoppe ich gleichsam und abrupt meinen Gedankenfaden, denn ich werde in dieser Nacht nicht mal ideell die Welt verändern.
Weil die Greisin im Hausbestand nicht mehr richtig kauen will oder vielleicht auch kann, zerstücke ich ihr "Fressen" seit geraumer Zeit. Der Inhalt ihres Napfes gleicht einer Suppe mehr als ... mir fällt dazu leider kein trefflicher Vergleich auf die Schnelle ein. Sorry, Pardon und Entschuldigung. Es freut mich allemal, dass sie dadurch weniger Probleme bei der Nahrungsaufnahme hat. Hilfe braucht sie für die letzten Brocken am Ende trotzdem - und auch die gewähre ich ihr aufopfern; ich wäre ein Narr täte ich nicht so.
(-;-) Welche Farbe schwingt dein Wort? Zeige es mir und anderen! (-;-)