›DPavF‹ steht abkürzend für
›Degoutante Prosa am
ver****ten Fenster‹.
ver****ten Fenster‹.
Das Proömium:
JULIA: Intellektuelle Affinität. Formale Ehegemeinschaft. Willst du nicht haben. Geschlechtsleben. Willst du haben.
ROMEO: Und was sagst du dazu?
ROMEO: Und was sagst du dazu?
JULIA: Ich mache dir einen Kompromißvorschlag, Momo: dreimal in der Woche.
ROMEO: Was – dreimal in der Woche?
ROMEO: Von acht bis zwei?
ROMEO: Was – dreimal in der Woche?
JULIA: Montag, Mittwoch und Freitag. [...] Von acht bis zwei.
ROMEO: Von acht bis zwei?
JULIA: Ja. [...]*
Das authentische Diktat [vom 26.12.2024] (geschmeidig veredelt):
Ähnlich wie beim Kino bin ich kein Fan von großen Bühnen. Tatsächlich kann ich mich an keinen Besuch in einem jener monströsen Theatersäle erinnern. Möglicherweise war ich mal schulbedingt in so einem Haus für einige Stunden gefangen. Reminiszenzen daran habe ich, wie schon erwähnt, keine – also wirklich zéro, null, nada, nichts, nix, nüscht. Diese Gedächtnislücken sorgten dafür, dass mich dadurch bisweilen keine Albträume plagten. Sinne ich länger darüber nach, hegen mich ernste Befürchtungen, dass sich dieser Umstand ändern könnte, deswegen lasse ich es lieber.
Leider muss ich dennoch nachdenken, sonst wäre der Eintrag schnell zu Ende. Wann war ich also zum letzten Mal in einem Theater? Nun, vermutlich war es das Stück von Ephraim Kishon (mit dem Titel) ›Es war die Lerche‹, aufgeführt im Jahre seines Todes. Das ist jetzt über zwei Dekaden her. Das Plakat habe ich jedoch immer noch, irgendwo in einem Umzugskarton, da bin ich mir sicher. Es war ein hervorragendes Lustspiel, eine brillante Interpretation, was passieren würde, wenn Romeo und Julia ein Ehepaar geworden wären. Wie man am Proömium sieht, habe ich das Buch aus einem meiner zahlreichen Boxen herausgekramt, die ich einst für einen Ortswechsel zum Transport gebrauchte. Bedauerlicherweise habe ich gegenwärtig keine spontan abrufbaren Bilder in meinem Kopf dazu abgespeichert. Das Buch kann ich hingegen wärmstens empfehlen, es beinhaltet fünf satirische Dramaturgien vom ›Weltmeister des Humors‹.
Btw: Gerne würde ich einmal eine Neuinszenierung von (Fernando) Pessoas Schrift ›Ein anarchistischer Bankier‹ sehen oder eine, am (fast gleichnamigen) Film angepasste Darbietung von ›Die sexuellen Neurosen unserer Eltern‹ aus der Feder eines gewissen Lukas Bärfuss. Von Letzterem liegt mir sogar die englische Übersetzung (›The Sexual Neuroses of Our Parents‹) vor, die ich ungemein besser finde, als das Original und entsprechend mit 5 Sternen auf Amazon [im April 2019] rezensierte.**
Da ich selbst nie an einem Kammerspiel oder einem Bühnenstück teilnahm, was mich zu einem sehr glücklichen Menschen macht, habe ich mich wohl nun auf ein Werk festzulegen, dass ich weiland einstmals als ein Zuschauer und aus freien Stücken beiwohnen durfte (und tat). Um ehrlich zu sein, fällt mir bis auf Kishons Werk da nur noch eines in den Sinn. Leider weiß ich nicht mehr, wie es hieß und wann es genau aufgeführt wurde. Den Inhalt kann ich auch nicht mehr wiedergeben, was wohl daran liegen mag, dass ich an dem Abend 1½ Flaschen Rotwein quasi im Alleingang leerte. Nicht davor, nicht danach, sondern während der Vorstellung. Keinesfalls weil ich sie – die Aufführung – für schlecht befand, sondern weil die Pullen eben plötzlich da waren – oder wie es Uli Wickert formulieren würde: ›Wenn man eine Flasche aufmacht, dann ist es so schade, wenn man sie nicht austrinkt.‹*** Tatsache ist, oder vielmehr war, meine Begleitung wollte mich (anno dazumal) nicht tatkräftig dabei unterstützen und gönnte sich nur ein einziges, nicht wirklich volles Bordeauxglas.
Die Dinge, an die ich mich erinnern kann, begrenzen sich auf den Ort des Geschehens, die Form des Stückes sowie das generelle, schwerpunktmäßige dramaturgische Thema [sic!]. Wie ich dort hinkam und nach Hause gelangte, habe ich vergessen. [Vermutlich gingen wir zu Fuß.] Es waren zumindest nicht allzu viele Leute anwesend, der kleine Gewölbekeller [des ETA-Hoffmann-Theaters zu Bamberg] schien nicht randlos gefüllt zu sein und aufgrund dessen mussten die Schauspieler auch nicht permanent derart unerhört laut sprechen, was sie – wen verwundert es – trotzdem mitunter (reichlich oft) taten. Manche Figuren bei Star Trek reden nun mal mit leidenschaftlicher Inbrunst, beispielsweise Klingonen. Und wenn einer aus voller Kehle brüllt, gibt es oft Nachahmer. Angenehm ausdrucksstark war indes nicht Lieutenant Worf, sondern Commander William T. Riker, der meiner Ansicht nach auch überzeugendste Charakter, (in)soweit ich das überhaupt in meinen damaligen Zustand oder in der (heutigen) Reflexion, beurteilen konnte oder kann. Ein ruhiger Captain (Jean-Luc Picard) braucht eben einen barschen, ersten Offizier, eine männliche ›Nummer Eins‹. Die USS Enterprise 1701-D fliegt sich eben nicht von selbst [außer bei der 3. Staffel der Serie ›Picard‹ (, die das Namensschild ›Star Trek‹ nicht verdient, obwohl sie die gelungenste Season in Relation war)].
Der verflossene, der leider einmalige, Abend verlief auf jeden Fall super entspannt. Es war mit Abstand die beste Theatervorstellung der wenigen, die ich in meinem Leben besuchte. Gerne würde ich ihn nochmals genießen wollen, dann allerdings nüchtern. Das ›Plakat‹ in Form eines Brustkommunikators (der Enterprise D) hielt ich allemal für kreativ, überaus passend und ansprechend. Es klebte bei mir viele Jahre lang auf dem Sicherungskasten meiner alten Wohnung. Ich glaube, ich hatte es auch für die neuen Vermieter hängen lassen, mit Gewissheit kann ich das nicht mehr sagen. Ich vermute es und bedauere es rückwirkend zutiefst.
Das ›beweisbildliche‹ Postskriptum:
Die schwer zu erkennenden Plakate wurden nicht widerrechtlich entwendet.
Die abgelichtete Hündin ist schon lange verstorben. Sie, Selma mit Namen, hatte eine glückliche Zeit auf Erden und begleitete mich bis zu ihrem viel zu frühen Ableben.
Der Fotograf – Photograph, Lichtbildner beziehungsweise Bildmacher – war ich.
Die abgelichtete Hündin ist schon lange verstorben. Sie, Selma mit Namen, hatte eine glückliche Zeit auf Erden und begleitete mich bis zu ihrem viel zu frühen Ableben.
Der Fotograf – Photograph, Lichtbildner beziehungsweise Bildmacher – war ich.
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* Kishon, Ephraim. Es war die Lerche: Lustspiele. Ungekürzte Ausgabe – Frankfurt/M, Berlin, Wien: Ullstein, 1979, Seite 40, Zeilen 25–35. ISBN 3-548-20033-8.
** https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R1XTASQL1TKJJB/ref=cm_cr_dp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=1854595792.
*** Online-Quelle: https://youtu.be/-X4vFsRbxNQ?feature=shared&t=20. Zeitindex 0' 20'' – 0' 29''.
* Kishon, Ephraim. Es war die Lerche: Lustspiele. Ungekürzte Ausgabe – Frankfurt/M, Berlin, Wien: Ullstein, 1979, Seite 40, Zeilen 25–35. ISBN 3-548-20033-8.
** https://www.amazon.de/gp/customer-reviews/R1XTASQL1TKJJB/ref=cm_cr_dp_d_rvw_ttl?ie=UTF8&ASIN=1854595792.
*** Online-Quelle: https://youtu.be/-X4vFsRbxNQ?feature=shared&t=20. Zeitindex 0' 20'' – 0' 29''.
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