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DPavF, Literaturprosa
Das permanente Präskript:
DPavF‹ steht abkürzend für
Degoutante Prosa am
ver****ten* Fenster‹.

Das Proömium:
ER: [...] die Lust, mit ihr zu schlafen, näherte sich seiner Lust auf den Ekel; [...].
SIE: Der Mann [...] gefällt ihr, er ist jung und vermutlich [...] der letzte Mann, der ihr gefällt [...]; ob ihn dann vor ihr ekelt [...] ist vollkommen gleichgültig, [...].*

Das authentische Diktat [vom 20.12.2024] (hauchzart entschärft):
Unzweifelhaft ist in ihrer Gesamtheit der zahlreichen Geschichten, Erzählungen, der reichhaltigen Poesie, der visionären Prophetien, der beinhaltenden Sammlungen von Schriften, der Ratschläge mittels der Sprichwörter, der Lieder durch Psalmen und später der Evangelien, der vielen Episteln und nicht zu vergessen der Offenbarung(en) – in Prosa? – die Heilige Schrift, die Bibel, mein ›Lieblingswerk‹ aller literarischen Gattungen.
Mit einem langen Satz könnte damit die Literaturprosa schon beendet sein. Es bedürfte lediglich noch eines persönlichen Nachsatzes, einer wichtigen Anmerkung sozusagen: Von allen Büchern – tatsächlich reden wir bei dem, was ein Notzri (ein Messiansicher) ›Altes Testament‹ nennt, überwiegend von Schriftrollen – ist das erste Buch Mose eingeschränkt – wichtig! – mein bevorzugtes. Christen nennen es Genesis und Juden Bereschit. Letztere sind in dem Sinne genauer. Das Parascha, die Rolle, Bereschit ist in zwölf Leseabschnitte (Sidra, Plural Sidrot) unterteilt. Die Perikopen, die Vorlesungen, Bereschit (1. Mose 1-6,8) und Noach (1. Mose 6,9-11,32) sind hierbei uneingeschränkt – wichtig! – meine ›Lieblinge‹ – und zwar genau bis zum letzten Wort, obgleich die (in christlicher Zählweise) Kapitel 10 und 11 sozusagen die Toledot, die Geschlechtsregister, der Söhne Noahs sind. Und ja, da wird auch die Sache mit dem Turmbau zu Babel, der Sprachverwirrung und der damit verbunden Zerstreuung des Volkes in alle Herren Länder aufgeführt. Ein bedeutender Aspekt ist in dem Bezug die Erwähnung von Peleg (Sohn des Heber), dem Ur-Ur-Enkel von Sem, der erst wieder in 1. Chroniken 1, Vers 19 erwähnt wird. Dort steht in einem Nachsatz, dass zu seinen Tagen die Erde aufgeteilt wurde, sprich: die Kontinententrennung stattfand. Dies lehrt uns, dass Geschlechtsregister eine große Bedeutung haben, will man die Zusammenhänge verstehen, ohne an der Stelle weiter ins Detail zu gehen.

Mein weltliches Lieblingsbuch ist ein Frühwerk des, im Juli 2023 verstorbenen, Kafka-Preisträgers Milan Kundera. Das Buch der lächerlichen Liebe, eine Anthologie, beinhaltet sieben Kurzgeschichten; meine Version wurde im Februar 1989 vom Fischer-Verlag als ungekürzte Taschenbuchausgabe deklariert. Tatsächlich wurde das Werk in der Form erstmals 1970 herausgegeben. [Anmerkung: Bereits 1963, 1965 und 1968 erschienen drei Sammlungen in tschechischer Sprache.]

Meine Lieblingsgeschichte findet sich im fünften von sieben Teilen wieder und bekam den Titel ›Die alten Toten müssen den jungen Toten weichen‹. [Anmerkung: Diese Geschichte wurde erstmals (im tschechischem Original) im dritten Band (1968) veröffentlicht.] Schmale 23 Seiten, aufgeteilt in 14 Kapitel, schildern eine drehbuchartige Erzählung, die ich gerne mal verfilmt sehen würde. Der Plot wäre in etwa dieser: Ein 20-Jähriger hatte vor 15 Jahren eine Affäre mit einer verheirateten Frau, die damals 35 Jahre alt war. Nach 15 Jahren, der Ehemann der Frau ist zwischenzeitlich verstorben, treffen die beiden sich erneut wieder. Mit hoher Sicherheit passiert das nach dem letzten Punkt – Spoiler-Alarm! –, was nicht passieren muss, doch Kundera lässt es in seiner Geschichte andeutungsweise geschehen: Das Rad der Zeit wird neu abgespult, mit einem einzigen Unterschied zu damals: Das mögliche Liebesspiel findet nicht bei völliger Dunkelheit statt. Die Moral, wenn hier eine moralische Komponente überhaupt vorhanden sein kann oder einspielt, folgt nicht dem allseits bekannten Spruch ›Man trifft sich immer zweimal im Leben‹. Jene Redensart müsste für diese Zwecke umgeschrieben werden. Eine abgewandelte Neuformulierung, bezogen auf das vermittelte Geschehen, könnte lauten: ›Man begattet sich immer zweimal im Leben‹. Die Frage nach dem ›Wie‹, also in welcher Form oder vielmehr mit welchem Ausdruck, böte sich nicht an, sie biedert danach gestellt zu werden. Und da sind weitaus mehr Fragen, die offen bleiben, was – für mich persönlich – zweifelsohne die hohe Kunst an dieser Erzählung ist. Selbst Leser mit geringer Vorstellungskraft wären enttäuscht, wenn jene Auslassungen auch nur ein klein wenig offenbart worden wären.
Wer den Namen Kundera nur mit seinem kommerziell erfolgreichsten Roman, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, in Zusammenhang bringt, der kann erahnen, dass es trotz aller gegebenen Hindernisse eine eben solche Unerträglichkeit mit einer Brise Leichtigkeit sein könnte, die hier zu Blatte gebracht wurde.

Das spärliche Postskriptum:
Es ist kein Buch für Kinder oder Jugendliche. Verehrte Eltern, gebt euren Sprösslingen lieber die Worte HaSchems mit auf ihrem Weg. Andere Dinge – möglicherweise auch Kunderas Fiktionen – begegnen sie, begegnen ihnen, vielleicht ohnehin im Leben (– besser früher, als später). Sorgen müsst ihr euch erst dann machen, wenn euer Nachwuchs darüber eine anthologische Abhandlung schreibt. Quälen dürft ihr euch, wenn ihr explizit darin Erwähnung findet.

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* Die gekürzten, aus dem Zusammenhang gerissenen Zitate entstammen den Kapiteln 13 und 14 (den letzten zwei Seiten der Geschichte)
      
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