(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

DPavF, Serienprosa
Das permanente Präskript:
DPavF‹ steht abkürzend für
Degoutante Prosa am
ver****ten* Fenster‹.

Das Proömium:
Herr, gib mir die Kraft, zu tun, was ich vermag, und zu ertragen, was ich nicht ändern kann.
Auf Englisch, müsste sich das in etwa so anlesen:
Lord, give me the strength, to deal with what I can
and endure what I can't.

Das authentische Diktat [vom 18.09.2024] (leicht verschönt):
Die sogenannten Gelassenheitsgebete sind wohl in jeder Konjunkturphase angesagt und genießen darüber hinaus einen hohen Stellenwert. Diese paraphrasierte Version habe ich von MacGyver in meiner Kindheit aufgeschnappt. Heute weiß ich, dass ein gewisser Reinhold Niebuhr sich in seinen Lebzeiten zu jenen Zeilen bekannte, in etwas abgewandelter Version natürlich. Richard Dean Anderson weiß sicherlich mehr davon als ich, schließlich hatte er als Agnus M. weitaus mehr in der Tasche als so manch anderer von uns (in der Hose hat) [sic!]. Wie auch immer, die (MacGyver-)Episode hieß im Deutschen ›Halt auf freier Strecke‹ (englisch ›Slow Death‹), eine von vielen guten Folgen einer ausgezeichneten ersten Staffel. Persönlich fand ich aber die darauffolgende Geschichte namens ›Die Flucht‹ (englisch: ›The Escape‹) einen Tick weit besser. Dort konnte man den jungen John de Lancie in einer Schurkenrolle sehen, seiner Paradedisziplin (vergleiche auch Star Trek in der Rolle des übermenschlichen Wesens namens ›Q‹ oder Stargate SG-1 als NID-Agent Frank Simmons), zusammen mit Kristina Wayborn (bekannt aus dem James-Bond-Film Octopussy).

Seit den ersten feuchten Herbsttagen gebe ich mir, man kann es sich vermutlich denken, einem Rewatch hin. Jeden Tag gönne ich mir die 40–45 Minuten Spielzeit, auch an warmen, feinen und silbernen Altweibersommernächten weiche ich von meiner Prämisse nicht ab, die mich sicherlich tief in den Winter oder sogar in den Frühling begleiten wird. Das persönliche ›Merke‹ lautet hier: Man hat sich seiner Sache, seiner (neudeutsch) Challenge, treu zu bleiben, selbst wenn man streckenweise sehnlichst auf den baldigen Höhepunkt hofft. Im fortgeschrittenen Alter hat sich, gedankenlos dahingesäuselt, eine differenziertere, (ich will fast sagen) eine reifere Perspektive entwickelt. Das gilt ebenso in Hinblick auf Sendungen, die man in der Kindes- und/oder Jugendzeit mit anderen Augen verfolgte. Man(n) weiß beispielsweise, dass viele der dort attraktiven Frauen at least verwelkt oder gar bereits dahingeschieden sind. Ist sich der Zuschauende einmal nicht (ganz) sicher, hilft ihm (oder ihr [– eher ihm –]) sicherlich das Internet. Schöne Mütter bringen, so sagt der Volksmund gemeinhin, überaus oft überaus adrette Töchter zur Welt. Da die Zeit für niemanden still steht, können aber in persona diese schon längst im Greisenalter angekommen sein – im Falle der ersten Episoden der Serie MacGyver (gedreht 1985) trifft das sogar in aller Regel zu. Für ein Beispiel: Frances Bergen (Untergang der Titanic) [erschienen 1953] hatte bei der eingangs genannten Folge (›Halt auf freier Strecke‹) einen Gastauftritt. Sie gebar 1946 eine Tochter namens Candice Bergen, bekannt aus der Serie Murphy Brown (unter anderem [später auch Boston Legal]). Worauf ich hinaus will oder wollte, liegt legendär zwischen den Worten oder den leeren Worthülsen. Ach, obwohl, wenn ich schon dabei bin, führen wir, explizit ich, das zu (einem) Ende. In der Sitcom Murphy Brown hatte ein gewisser Scott Bakula (Quantum Leap, Star Trek Enterprise, Men of a Certain Age, NCIS: New Orleans et cetera) in der Staffel 6 eine sehr eindrucksvolle Nebenrolle als (ein) junger Liebhaber (namens Peter Hunt) mit jener Schauspieler-Tochter (der jungen [Candice] Bergen [– nicht der ›alten‹ Frances]), die damals wie heute rund acht Jahre älter als er war. Nebenbei: Bakula war beim Dreh ungefähr vier Jahre jünger als ich es im Moment der Niedersprache bin. Fand ich seine Einbindung in meiner Adoleszenz noch leicht cringe – altdeutsch: peinlich (eigentlich schauderhaft) –, kann ich es mir in meiner jetzigen Lebensphase durchaus vorstellig machen, sagen wir es geschönt: nachvollziehen – und ich verkneife es mir, an der Stelle tatsächlich weiter ins Detail zu gehen.

Dennoch – eher (sächsisch-)dialektisch ›desterwegen‹: So oder (so) ähnlich werde ich weitermachen beziehungsweise fortfahren, der lasziven Zweideutigkeit halber, in ›salonunfähigen‹ Jargon, gewagt, anrüchig und zwischen den vertexteten Zeilen anstößig, allerdings weniger nerdig, zumindest nehme ich mir das insgeheim – hiermit nicht mehr geheim – vor. Plus: Ich ende hoffentlich stets dann, wenn sich das Gefühl der Überdrüssigkeit geschmeidig einschleicht, spätestens sobald es umschlägt und ich es leidig bin, mir (selbst) beim Sprechen zuzuhören. Der besagte, sprichwörtlich herbeigerufen, emotionale und missliche Tatbestand ist augenscheinlich (und für zwei ungeschickte, leichte Pleonasmen auch) soeben, rau, hart, direkt und ohne jegliche Anmut eingebrochen. Auf ein letztes Wort – oder für einen letzten, weniger tiefsinnigen Gedanken: Es verstört mich, widert mich an. Habe ich das gerade wirklich gesprochen?

Das lange Postskriptum mit Vorschau:
Geplant sind Prosaabhandlungen über Film, Musik, Literatur, Hörspiel, vielleicht auch Entgleisungen in den Theater- und/oder Kinobereich; und obwohl ich musikalische Konzerte seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr besuche, gab es Ausnahmen, kleine Auftritte unbekannter Künstler und Begebenheiten, in die ich sozusagen (teils bewusst) hineinstolperte. Theoretisch könnte ich mir auch Vermischungen der Genres vorstellen, obgleich ich das noch nicht fühle. Mal schauen, wohin (mich) der Weg führt. Ich hoffe inständig, ich werde (dabei) nicht ›macgyvern‹ (müssen). Allemal dürfte es wyld werden.

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* Die vier Sternchen zwischen ›ver‹ und ›ten‹ [bei ›ver****ten‹] sind Platzhalter für die eigene Kreativität. Meine Version hat ein ›s‹ nach ›ver‹ und ein ›f‹ vor ›ten‹. Die anderen zwei Buchstaben, ein Vokal und ein Konsonant, gebe ich nicht bekannt.
      
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