(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

DPavF, Kinoprosa
Das permanente Präskript:
DPavF‹ steht abkürzend für
Degoutante Prosa am
ver****ten* Fenster‹.

Das Proömium:
Liisa: All men are swine!
Ansa: That's not true. Swine are intelligent and sympathetic.
Die deutsche Übersetzung ging [in meiner Erinnerung] so:
Liisa: Alle Männer sind Schweine!
Ansa: Nein, denn Schweine sind intelligent und sympathisch.

Das authentische Diktat [vom 16.10.2024] (mild verfeinert):
Es geht weiter mit den bewegten Bildern, diesmal in der Betrachtung aus der Ferne, gemeint: der Besuch in einem cinematischen Gebilde, dem außerhäuslichen Konsum einer Filmproduktion gegen Entgelt. Persönlich, das sei ausdrücklich vorab zu erwähnen, bevorzuge ich die kleinen Lichtspielhäuser und scheue die Kinopaläste. Tatsächlich war ich, mit vielleicht einer Ausnahme, seit 20 Jahren nicht mehr in einem großen Kino. Was Massen anzieht, schreckt mich ab – inhaltlich und äußerlich. Kleine, (in der Regel) privat geführte Kinos, versprühen dagegen einen charmanten Flair und bieten ein liebevolles Ambiente an oder auf, dessen ich nicht zu widerstehen gewillt bin.

Blockbuster, deren Prämisse es ist, die Kinobesucher zu unterhalten, sind nicht gerade meins. Eine künstlerische Produktion kann (von mir aus) generell auf Action, Special Effects und vor allem auf das Entertainment verzichten. Filme, die (nahezu) ohne Spannung funktionieren, halte ich für gelungene Werke. Eine Handlung muss nicht fesseln, nur um mich als Zuschauer bei der Stange zu halten. Die Genres Thriller, Krimis, Western, Action- oder Horrorfilme – wer hätte es gedacht? – stehen bei mir extrem weit unten auf einer gedachten Lieblingsliste. Abstriche mache ich bei Gangsterstreifen und Katastrophenszenarios, diese gerne mit kataklystischen Elementen (untermauert).

Arthouse, Programmkino außerhalb des Mainstreams, ist ergo meine Welt. ›Fallende Blätter‹ (international bekannt unter Fallen Leaves) von Aki Kaurismäki hatte ich insgeheim gefeiert. Tragische, semi-komödiantische Stücke sind eigentlich nicht meins, aber die Aussicht auf ein unvollendetes Happy-End in einer Tristesse lasse ich gelten. Glücksmomente im und aus dem Nirgendwo sind bedeutender als alles darüber hinaus. Trotz der spürbaren Kälte fühlte ich mich warm und sicher. Trotz der wenig gesprochenen Worte wurde mehr vermittelt. Der in Finnland legendäre Regisseur hatte es mit Minimalismus, viel Vertrauen in seine zwei Hauptdarsteller und einem Hauch von Nostalgie auf ein Neues gezeigt, wie einfach es gehen kann, eine schlichte Geschichte auf die Leinwand zu zaubern. Eine Erzählung, die herausgerissen aus der gegenwärtigen Zeit wirkt und doch mit subtilen Noten in ihr spielt. Oder, wie ich es kürzlich in einer Korrespondenz mit einem alten Bekannten und Freund schrieb: ›Ein allegorisches Klischee in den Zeitgeist geworfen, [...]‹. Tatsächlich wurden viele Stereotypen aufgefahren, allerdings manchmal so offensichtlich, andererseits versteckt und derart behutsam, dass ich in Gänze damit niemals Probleme hatte. Meine damalige Begleitung hingegen fand den Film nicht sonderlich gut oder sehenswert, allerdings auch nicht abgrundtief schlecht. Bei einem (veganen) Döner diskutierten wir im Anschluss noch lange und offen über das Gesehene und Erlebte, was mir klar aufzeigte, dass der Film nachwirkte, in gewissem Sinne bewegte, ob er einem nun gefiel oder nicht. Während des Gesprächs wurde uns ebenfalls klar, dass da einige Elemente aufgezeigt wurden, die dem Gegenüber gar nicht aufgefallen sind. Unser gemeinsames Fazit bestand darin, dass wir stellenweise einfach zu dumm waren, um das Kunstwerk (der bewegten Bilder) vollumfänglich aufzugreifen. Mit diesem, eigenen Offenbarungseid beschlossen wir, getrennt voneinander, den Film einen Film zu lassen. Würde einer von uns sich ihn nochmals ansehen, alleine oder mit anderen, kämen wir wohl auch nicht zu einer neuen oder differenzierteren Auffassung. Für Leute wie uns, benötigt ein Rewatch das Mitführen eines geistigen Führers – Führer ...,  ein durch und durch ausgelutschter, ein schwieriger Begriff, deswegen nennen wir es hier schlicht einmal so: Es bedürfte die Eskorte eines Mentors, womöglich ausgerichtet auf den avantgardistischen Stil, sicherlich mit der Gabe ausgestattet, ein unkonventionelles Spektrum metaphysisch aufzugreifen; ein bildender Künstler täte es beispielsweise, da waren wir uns einig.

Der Augenblick offenbart mir indes eines: Erlebtes nachzuspüren, ist ein wichtiges Element unseres Menschseins. Etwas bereits Erlebtes nochmals anders zu erleben, verwässert das zuerst Erlebte. Und Geschehnisse wollen nicht verändert werden.

Das knappe Postskriptum:
Die musikalische Untermalung war grandios, obgleich ich kein Wort verstand, was da gesungen wurde.
      
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