(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Tag 5075 - Verschieben
Es gibt Tage oder vielmehr Nächte, da habe ich keine wirkliche Lust. Ich will nicht reden, und ich will es jetzt auch nicht, ich will in solchen Momenten rein gar nichts - nicht mal prokrastinieren, etwas auf das Morgen verschieben. Da ich aber schon angefangen habe, bringe ich die Sache zu einem Ende. Dinge zu verschieben ist nämlich etwas für Anfänger. Denn, wie ich vom Fernsehen gelernt habe (sic!), machen Prokrastinierer immer was Interessantes, sagte zumindest mal ein gewisser Arnaud Gonzague in einer kurzen TV-Abhandlung zu diesem Thema. Vor einem Jahr sah ich die Sendung auf ARTE* und habe heute schon wieder das Meiste davon vergessen, außer eben einen Spruch, der wortgetreu [in der Übersetzung] so geht/ging:

"Der Prokrastinierer macht immer gerade etwas Interessantes. Seinen Beruf macht er nur, um davon zu leben. Er hat keine Zeit seinen Beruf zu machen. Weil er ausgeht, Bücher liest, Frauen kennenlernt. Das ist echt cool."**

Jawohl! Exakt so sehe ich das ebenfalls! Absolut! Jedes Wort eine Wahrheit! Und deswegen habe ich mir das wohl gemerkt. Gemerkt hatte ich mir aber auch, dass er das wirklich so sagte. Ich meine, die haben schon irgendwie/irgendwas zusammengeschnitten, weil es ja keinen Sinn macht, wenn man zuerst davon redet, dass jemand seinen Job macht und dann im nächsten Satz behauptet, dass er ihn nicht macht. Weil aber im Hintergrund eine auf dem Kopf stehende Uhr zu sehen war, konnte man schlussfolgern - zumindest tat ich das -, dass er die fünf Sätze innerhalb von einer Zeigerumdrehung von sich gab, binnen weniger als sechzig Sekunden. Ich war und bin ja echt froh, dass Gonzague von einem Prokrastinierer schwadronierte und nicht von einer Prokrastiniererin. Ich will gar nicht wissen, was die macht, wenn sie was hinausschiebt, oder sagen wir es besser gehoben: retardiert. Eines weiß ich auf jeden Fall: Es muss echt cool sein. 

Ich verschiebe die alte Hundedame in der Tat gelegentlich. Wenn sie auf ihrem Bett ruht, mache ich das sogar öfters mal - ich verschiebe sie dann sozusagen samt Refugium. Aber auch wenn ihre Liegefläche einen rutschbaren Untergrund aufweist. kann ich der Angelegenheit des Verschiebens nachkommen, so denn es nötig ist. Aus Spaß mache ich es nicht, aber es macht Spaß. Es ist echt cool. Und sie lässt es zu, lässt es über sich ergehen.

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