Die Zeit hat mich auserwählt zum Schlafen. Die Frage, was überhaupt ›auser-wählt‹ bedeutet, ist damit klar beantwortet: Ich bin ganz nahe dem Schlaf. Ich habe aber ein Problem schon so frühzeitig schlafen zu gehen, wenn ich am nächsten Morgen ohnehin solange schlafen kann, wie ich will – und das nicht weil ich in Berlin lebe, und der Internationale Frauentag dort ein Feiertag ist, an dem niemand arbeiten muss, außer eben ein paar Auserwählten. Ich bin ein Auserwählter des Ausschlafens, weil ich mir die Freiheit genommen habe an diesem besagten Tag nicht zu arbeiten. Ich will dennoch ganz ehrlich sein: Ich hätte es wohl nicht gemacht, wenn ich nicht quatemberfasten würde. Ich finde aber auch, dass alle Frauen an diesem Tag nicht arbeiten sollten, nein + präziser: es nicht dürften! Sie dürften nur dann arbeiten, wenn sie der Anschauung wären sie seien Auserwählte, die es müssten.
Ein Auserwählter hat keine Fragen, und einer, der nicht auserwählt wurde, hat keine Antworten auf seine zahlreichen Fragen, die er sich selbst stellt. Wenn er sie dir stellt, arbeitete dich nicht ab an ihn, weil keine deiner Antworten wird ihn zufriedenstellen. Und wenn doch, dann bist du nicht auserwählt, weil Auserwählte nicht zwangsläufig weise sind. Auserwählte haben damit auch kein Problem, sie haben eher damit ein Problem, wenn sie einer als auserwählt bezeichnet. Wenn ein Auserwählter sich aber selbst als auserwählt bezeichnet, dann wird er schon recht damit haben.
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