(-;-) GzN

(-;-) aufgenommen via Integrated Circuit Recorder & zeitverzögert vertextet

Tag 5071 - Verdrängen
Manches vermag nicht positiv postuliert zu werden. Ich kann verdrängen, dass dieser Eingangssatz nicht gut war, das wird aber nichts daran ändern, dass er schlecht war und auch immer schlecht sein wird. Das ist und war eine objektive Tatsachenbeschreibung meinerseits. Ich werde diese Feststellung niemals revidieren. Ein Satz, der ein an sich positiv-konnotiertes Wort verneint, es zu einem Negativen stilisiert, ist immer schlecht. Kann man vielleicht den Begriff "Verdrängen" in ein gutes Licht stellen, ohne dass dafür etwas anderes in den Hintergrund rückt?

Jetzt würde ich am liebsten all das Gesagte verdrängen, weiß ich doch nicht, ob es richtig oder falsch war. Der grundsätzliche Drang dem "Verdrängen" auf die Spur zu kommen, scheint jedoch vorhanden gewesen zu sein. Ich fange daher noch mal an. Verdrängen ist gut. Mit dieser Aussage bin ich zufrieden, es fehlt da nur noch ein anständiger Nachsatz, zum Beispiel so wie dieser: Verdrängen ist gut, aber sich dem Verdrängten bewusst zu werden ist deutlich besser. Ich finde damit kann man arbeiten. Einen an und für sich negativ-konnotiertem Wort habe ich etwas Positives abgerungen. Warum aber macht das nicht jeder so? Beim "Verdrängen" wird es wohl daran liegen, dass die allermeisten Dinge nicht bewusst supprimiert werden. Und selbst wenn man etwas bewusst verdrängt, wird es nicht verschwinden. Hinter dem Verdrängten stecken nämlich in aller Regel Bilder, und die Bilder des Unterdrückten sind behaftet mit Emotionen. Taucht also irgendwann wieder ein ähnliches Bild auf, mit der das Verdrängte verwoben ist, so wird das Verdrängte zweifelsohne an die Oberfläche katapultiert. Aus dem Tiefen des Unterbewusstseins dringt es ins Bewusste. Das ist an sich nicht schlecht, denn damit bietet sich einem die Möglichkeit das Verdrängte auf ein Neues anzugehen - und zwar nicht durch erneutes Verdrängen, denn damit nähme man die gegebene Chance nicht war. Greift man hingegen zu, wird man eventuell Früchte daraus ziehen und das Verdrängte im besten Fall auflösen. Nun ja, das ist nicht ganz korrekt. Richtig wäre, man stellt es in ein anderes Licht, ersetzt das Bild oder verändert es. Die berechtigte, aufkommende Frage wäre somit: Verdrängt man damit nicht abermals? Ich denke nicht unbedingt. Das Verdrängte erhält einen neuen Anstrich. Verdrängtes kann man mit Verdrängen nicht verdrängen. Man kann lediglich seinen Umgang mit dem Verdrängten ändern. Wäre es anders, so könnten auch Emotionen einfach so, von jetzt auf gleich, abgeschaltet werden. Das kann man aber nicht, man kann sie ausschließlich kontrollieren; böse ausgedrückt: unterdrücken. Ob so ein Vorgehen auf Dauer wirklich gut ist, vermag ich nicht zu glauben. 

Ich würde keinen guten Psychologen abgeben, mir fehlt es dazu eindeutig an Einfühlungsvermögen - am Feingefühl mittels Worte, der Krücke der Lautmalerei. Ich könnte Tierpsychologe werden, weil es bei der Kommunikation mit Tieren keiner Sprache bedarf. Es genügt eine sanfte Stimme, ein wenig melodischer Singsang und dazu die Gabe Bilder zu projizieren, die gut tun. Was man tatsächlich spricht ist einerlei. Vielleicht sollte man gar mit Tieren über Verdrängtes reden, wie wäre das?  
      
0 Gedankenkommentare
  

Kommentar veröffentlichen

(-;-) Welche Farbe schwingt dein Wort? Zeige es mir und anderen! (-;-)