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Tag 5068 - Verbalinspiration
Worte sind Geist und Leben. Mit den Gedanken wurden die Worte gegeben. Zwischen gesprochenen Worten und gedachten Gedanken besteht also eine fundamentale Abhängigkeit. Gedacht wird zumeist in Vorstellungen, weniger in Worten. Wenn vorgefertigte Vorstellungen in den Geist der Gedanken einfließen, so werden sie auch aus dem Munde des fremdgelenkten Denkers authentisch herausfließen. Wenn jener Denker sie verschriftlicht, läuft er allerdings Gefahr die Vorstellungen teilweise zu verfremden. Die Ansicht, dass die Verfremdung nahezu immer stattfindet ist mit hoher Wahrscheinlichkeit jedoch - und mit allem Nachdruck - zu verneinen.

Ich bin der festen Auffassung, dass ich das Thema nicht vermögend bin auf der rein sprachlichen Ebene zu meistern. Dafür bedürfte es einer geistigen Inspiration, welche mir quasi die Worte diktiert, die ich hernach abzusetzen hätte. Zwar ist mein Verstand [soeben] klar und nicht vernebelt durch unbewusst an mich herangetretenen Verbildungen, aber mein Verstand - wie unser aller Verstand - ist im natürlichen Zustand unzulänglich für Überirdisches. Der Verstand ist hoffnungslos in der Rationalität der Realität verloren und wird, solange er dies ist, keine Unfehlbarkeiten offenbaren. Fehlbare Worte meinerseits wären somit ein Abbild unserer aller Unvollkommenheit. Ich kann heute keine Worte gebären, die mich klar von den verbalen Äußerungen von Tieren unterscheiden, denen man unsagbar mehr Bedeutung zumessen sollte, als so mancher lautmalerischen Kommunikation von Bipeden. Vielleicht sind wir für Tiere lediglich Sprachschablonen und für G'tt dem Verfall hin zu einer Art von Verbigeration unterworfen, Künstler der Aneinanderreihung unsinniger Fetzen und voll von leerlosen Geschwätz. 

Wir sind von der ursprünglichen Informationsquelle so weit entfernt, dass wir geradezu schizophrene Züge annehmen. Hoffnung und Zuversicht liegen spürbar nahe und sind im Geiste greifbar. Meine Hündin schmatzt ab und an beim Ruhen immer noch auf gleiche Weise melodisch wie vor 13 Jahren. Ich kann dieses Geräusch imitieren, nachahmen, bin aber unfähig die Botschaft auszumachen, die sich dahinter zweifelsohne verbirgt. Zufriedenheit ist eine positivistische Deutung besagter Gebaren.
      
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