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Unsere Sprache ist abstrakt - leider. Wir kennen mehr als ein Hier & Jetzt - ja. Wir sprechen, um Geschichten zu erzeugen - ich weiß nicht was ich davon halten soll, ehrlich. Von den wenigen indigenen Völker, die heute in Reservats leben "dürfen", gibt es wohl nicht einmal eine Handvoll, die sich einer Sprache bedient, die zeitlos ist, das heißt: keine Zeitform kennt. Ohne Vergangenheitsform wird es schwer Geschichten zu erzählen. Ohne abstrakte Überlegungen hin zu zukünftigen Ereignissen, wird es problematisch - mitunter auch für Geschichtenerzähler. Dennoch kann Sprache ohne Präteritum und Futur auskommen. Ich werde es so denn einem Versuch unterziehen...
Ich sehe zwei Geschöpfe. Unterarten von Wölfen. Sie stehe vor einen Pflaumenbaum. Prunus, das Steinobstgewächs, steht hinter einem Zaun. Seine dem Osten zugewandte Seite hat Holzfäule. Ich betrachte ihn vom Westen und erkenne einen Pilz an seiner Rinde. Er trägt trotzdem Früchte, Zwetschgen. Viele von ihnen liegen auf dem grasbedeckten Boden. Säuger, Vögel und Insekten mögen diese Pflaumenart. Ich mag sie auch. Wir alle essen von seiner Frucht. Es schmeckt uns.
Ich sehe eine Skulptur. Es ist ein besonderes Stockholz. Es ist ein Pflaumenerdstammblock. Er steht in einem Grundstück ohne Zaun. Er hat eine Lehne mit einem Guckloch darin. Ich schaue durch und sehe die Sonne hinter dem Wald im Osten. Auf der Lehne sitzt ein Vogel. Es ist eine Aaskrähe. Es ist eine reine und schwarze Morphe. Der Rabe sitzt auch nicht, er steht auf zwei Beinen, nur für mich. Unterhalb der Lehne sehe ich zwei Kerben. Sie kreuzen sich und sind grün.
Ich sehe einen normalen Baumstumpf. Auf ihm liegt etwas. Es sind Scherben. Kreuze erkenne ich nicht, eine Lehne kann ich nicht ausmachen. Da ist kein Pflaumenbaumstamm. Ich sehe keine Säuger, keine Vögel, keine Insekten. Es gibt keine Zwetschgen. Und doch, da ist etwas. Ich schaue genauer hin. Da ist Stockausschlag. Sind das Triebe?
[... und ahne, dass ich scheitern werde; so oder so: es wird das (vielleicht aprupte) Ende der Erzählung sein!]
Ich sehe zwei Geschöpfe. Unterarten von Wölfen. Sie stehe vor einen Pflaumenbaum. Prunus, das Steinobstgewächs, steht hinter einem Zaun. Seine dem Osten zugewandte Seite hat Holzfäule. Ich betrachte ihn vom Westen und erkenne einen Pilz an seiner Rinde. Er trägt trotzdem Früchte, Zwetschgen. Viele von ihnen liegen auf dem grasbedeckten Boden. Säuger, Vögel und Insekten mögen diese Pflaumenart. Ich mag sie auch. Wir alle essen von seiner Frucht. Es schmeckt uns.
Ich sehe eine Skulptur. Es ist ein besonderes Stockholz. Es ist ein Pflaumenerdstammblock. Er steht in einem Grundstück ohne Zaun. Er hat eine Lehne mit einem Guckloch darin. Ich schaue durch und sehe die Sonne hinter dem Wald im Osten. Auf der Lehne sitzt ein Vogel. Es ist eine Aaskrähe. Es ist eine reine und schwarze Morphe. Der Rabe sitzt auch nicht, er steht auf zwei Beinen, nur für mich. Unterhalb der Lehne sehe ich zwei Kerben. Sie kreuzen sich und sind grün.
Ich sehe einen normalen Baumstumpf. Auf ihm liegt etwas. Es sind Scherben. Kreuze erkenne ich nicht, eine Lehne kann ich nicht ausmachen. Da ist kein Pflaumenbaumstamm. Ich sehe keine Säuger, keine Vögel, keine Insekten. Es gibt keine Zwetschgen. Und doch, da ist etwas. Ich schaue genauer hin. Da ist Stockausschlag. Sind das Triebe?
--- E N D E ---
Epilog: Alle Protagonisten sind/waren Zeitzeugen, lebend in der Gegenwart des Seins. Die Pflanzenwesen mussten dem Willkürzerstörungstrieb einer sesshaften Spezies weichen, die stolz sein wird auf ihre Bauten, die dort einmal stehen werden. Ihre zukünftigen Eigner erheben Anspruch auf das Land, sie werden es umzäunen, darin Bäume pflanzen und Pflanzen wachsen lassen - ein empathischer Geist kennt sie nicht und hat kein Verlangen danach sie jemals kennenzulernen; er weicht vor solchen radikalen Abstraktdenkern.
(-;-) Welche Farbe schwingt dein Wort? Zeige es mir und anderen! (-;-)